Monster

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Als ich gerade auf Stefan zurennen wollte, kam Klaus um die Ecke.

Ich wollte den Mund aufmachen, doch ich konnte nicht.
Wortwörtlich.
"Tut mir leid, Kleine. Aber Spaß muss sein." raunte Silas mir ins Ohr.

Ich blieb wie erstarrt stehen.
Klaus sah kurz in meine Richtung.
Silas legte mir eine Hand auf die Schulter und nickte.
Dadurch dachte Klaus jetzt höchstwahrscheinlich, dass wir in Sicherheit waren und verzog wütend das Gesicht, als er "Silas mit Hope" entdeckte.

Jetzt konnte ich nur leise beten.
Stefan konnte ebenfalls nichts tun.
Er stand einfach nur starr da.
Bis Klaus sich auf ihn stürzte.
Ich öffnete meinen Mund zu einem stummen Schrei.

Und er tat Sachen, die ich mir nie hätte erträumen können, sie zu tun.
Ich drehte mich schnell weg und merkte, wie sich Tränen ihren Weg durch meine Augen bahnen.
"Shht, kleine Riley...Jetzt weißt du, wie er wirklich ist..." murmelte Silas und am liebsten hätte ich ihm dafür ins Gesicht geschlagen.

Er war das Monster, nicht Klaus.

Er war das Monster, nicht Klaus.

Er war das Monster und nicht...

"Ich zeige dir nur die Wahrheit." sagte er in diesem Moment und ich wurde gezwungen, mich wieder umzudrehen.
"Du darfst jetzt gerne losschreien, Kleine. Es ist für Stefan sowieso schon zu spät." meinte er dann.

Ich atmete schnell ein und aus.
Vielleicht konnte ich doch noch etwas tun!

"Klaus! Hör mir zu! Das ist nicht Silas! Das ist Stefan!" schrie ich immer und immer wieder, doch es war, als würde er mir nicht hören.

Ich schrie es, so laut ich konnte, auch wenn es nichts brachte.

Dann kniff ich die Augen zusammen.

"Nein! Was machst du da?! Hör auf!"
Mein Hals brannte schon vom Schreien, doch ich hörte ich nicht auf.

"Bitte!"

Ich bekam einen Schlag ins Gesicht und fiel zu Boden.
Scheinbar hatte ich Silas doch zu viel rungeschrieen.
Dann wurde ich gepackt.
"Siehst du es denn nicht?!"

"HÖR AUF!"
Eine Träne lief mir über meine Wange und meine Arme wurden auf dem Rücken verdreht, während ich nur geradeaus sah.

"Bitte Klaus! Sei kein Monster!"
Mein Mund wurde trocken, als ich ihn so sah.
So, wie ich ihn noch nie gesehen hatte.

Ich wurde zurückgezogen.

Dann sah ich wieder auf Stefan.
Es war zu spät.
Doch Klaus machte weiter, mit Dingen, die ich nicht annähernd beschreiben wollte...

"Er ist tot! Du kannst aufhören!" rief ich weinend.

Doch er hörte nicht auf.
Ich begann zu schreien.
Nicht um mich zu wehren, doch einfach aus Verzweiflung.

Wieso hatte ich es nicht gesehen?!
Wieso hatte ich nie gesehen, dass er ein Monster war?!

Wieso hatte ich mich, verdammt nochmal, in ihn verliebt?!

---

Ich atmete tief durch, als das kalte Wasser auf mich niederprasselte und schloss die Augen.

Meine Hände zitterten und vor meinem inneren Auge lief ich den Tag noch einmal Revue passieren.
Natürlich hatte ich gewusst, dass Klaus unglaublich stark war und zu allem fähig war aber das...

Ich bräuchte glaube ich nicht zu erwähnen, dass Stefan tot war.
Silas hatte sich natürlich direkt aus dem Staub gemacht.
Und ich hatte es versucht!
Ich hatte es wirklich versucht!
Ich hatte versucht, mir einzureden, dass er das Monster war und nicht Klaus!

Tja, im Endeffekt war weder der eine noch der andere das Monster.
Es waren beide Monster.

Und ich hätte mich dafür ohrfeigen können, für eines davon Gefühle entwickelt zu haben.
Warum hatte ich mich nicht einfach in Kol verlieben können oder so?
Oder in irgendein Typ auf der Straße, in den ich ausversehen hineingelaufen war?!

Von mir aus hätte ich mich auch unglücklich in Elijah verlieben können oder in meinen großen Retter Damon. Oder Marcel!
Aber nein!
Es musste ja unbedingt Klaus sein!
Sollte ich mir vielleicht einfach überlegen, mich in Frauen zu verlieben?

Rebekah oder Hayley oder so?
Vielleicht Caroline oder Elena?
Das würde weniger Probleme machen.
Schnell schüttelte ich über mich selbst den Kopf.
Wenn man sich seine Sexualität doch einfach aussuchen könnte...

Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche, bevor ich mir ein Handtuch um den Körper band und meinen Zopf wieder löste.
Dann öffnete ich die Badezimmertür und trat in mein Zimmer.

Ich schniefte kurz auf und lief dann an meinen Schrank.
Ich war völlig fertig vom Tag und wollte einfach nichts lieber als schlafen und irgendwas völlig sinnloses unbedeutendes träumen.

Also nahm ich mir meinen Pyjama und schloss den Schrank seufzend wieder.

Doch mir fielen vor Schreck fast die Sachen aus der Hand, als ich mich umdrehte und jemanden auf meinem Bett sitzen sah...



(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now