Ablenkung à la Damon Salvatore

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Nervös drückte ich auf die Klingel und trat von einem Fuß auf den anderen.

Mir war niemand anders eingefallen.

Und alleine zu sein, würde mir auch nicht helfen und sonst hatte ich niemanden, zu dem ich hätte gehen können.

Also hatte ein wenig Recherche gereicht.

Die Tür wurde geöffnet.
"Gott im Himmel bewahre mich! Die nervige kleine Banshee!" grummelte Damon uns ich versuchte mich in einem schiefen Grinsen.

"Also, ich weiß, dass wir uns nicht mögen, aber...Ich brauche mal ein wenig Abstand von New Orleans und...das Anwesen sieht groß aus. Wir könnten uns super aus dem Weg gehen." lächelte ich und er öffnete den Mund.

"Naja, al..."
"Super, danke." grinste ich und hievte meinen Koffer ins Anwesen.
Damon sah mich verstört an.
"Ich habe zwar noch nichts gesagt, aber ist kein Problem." murmelte er sarkastisch und verschränkte die Arme.

"Trotzdem...Nur n paar Regeln, wenn du hier schon wie aus dem Nichts einziehen möchtest, Kleine. Nichts kaputtmachen, keine Partys, mich nicht aggressiv machen und für Essen musst du selbst sorgen." zählte er auf.

Ich nickte.
"Klar, kein Problem. Ich werde mich an alles halten, bis auf das dritte vielleicht."

Er sah mich sauer an und ich lächelte.
"Also...wirklich...ich weiß, dass wir uns nicht leiden können...aber danke." murmelte ich dann ehrlich und sah nach unten.
"Ach, ich bin hier sowieso die ganze Zeit alleine, seit Stefan..."
Er hielt inne und ich presste meine Zähne zusammen.

"Wohnt Elena denn nicht hier?" fragte ich nach.
"Nein, sie ist auf dem College." erklärte Damon und ich nickte verstehend.
"Okay, dann..."
Ich versuchte motiviert zu klingen, bevor ich ihn fragend ansah.

"Wo soll ich meine Sachen hintun?"
"Erster Stock, zweite Tür von Links. Das Zimmer nebendran ist meins und das andere ein Bad." informierte er mich.
"Super." sagte ich, bevor ich schnell die Treppen hinauf lief und meine Sachen ablegte.

Dann setzte ich mich auf das Bett, das im Zimmer stand.
Dort atmete ich tief ein und aus und lauschte der Stille.
Es war ein komisches Gefühl.
Bei den Mikaelsons war immer irgendwas oder irgendjemand und hier war nur Damon...

Aber wahrscheinlich war es trotzdem mal gut so.
Denn ich brauchte definitiv Ablenkung und musste versuchen, nicht an Klaus und Aurora zu denken.
Ich würde heute Abend auch direkt Rebekah anrufen und ihr Bescheid geben, dass ich hier war.

Nachdem ich mich also ein wenig im Zimmer umgesehen hatte, lief ich wieder nach unten.
"Was machst du jetzt? Hast du irgendwelche Vampir Geschäfte zu erledigen?" fragte ich nach und Damon zog die Augenbrauen hoch.
"Nein, davon habe ich im Moment genug. Ich bin nämlich gerade erst wieder von den Toten wiedergekommen." meinte er.

"Ähh...okay?"
"Gefängniswelt. Du hast nichts im Leben verpasst, wenn du nicht da warst." grummelte er, und schnappte sich ein Glas Bourbon.
Ach stimmt.
Da war ja was.
Der Bourbontrinker.

"Wie war es denn so, tot zu sein?" fragte ich.
"Echt toll." sagte er sarkastisch.
"War das nicht total schlimm für Elena?" fragte ich weiter nach.
Er blieb still.
"Komm wir gehen in die Innenstadt. Damit du dich auskennst." wich er mir aus.

Ich sah kurz nach unten und nickte dann.
Wenn er nicht darüber reden wollte, musste er schließlich auch nicht.
Also gingen wir aus dem Anwesen und liefen schweigend nebeneinander her.

Einmal wollte ich meinen Mund öffnen, wusste aber nicht was ich sagen konnte und schloss ihn deshalb wieder.
Nach einer Weile kamen wir an einem Kirchturm vorbei und blieben vor einer Bar stehen, die "Grill" hieß.

Damon blieb davor stehen.
Ich sah den Schwarzhaarigen an.
"Lass mich raten. Deine Lieblingsbar? Du guckst ja schon total verliebt."

Er grinste kurz und sah etwas auf mich runter.
"Richtig, Kleine."
Mir diesen Worten zog er mich einfach mit rein.
"Ich bin nicht klein." grummelte ich nur noch, bevor ich drinnen stand.

Abgestandene Luft schlug mir entgegen und es war ziemlich voll.
"Ist wohl beliebt hier." stellte ich fest.
Damon nickte, bevor er an die Bar lief.
"Was willst du, Kleine?"
Ich funkelte ihn an, bevor ich überlegte.
Dann seufzte ich.
Ich konnte Alkohol vertragen.
"Bourbon."

Kurz grinste Damon, bevor er einen Barkeeper zu sich winkte.
"Zwei mal Bourbon."
Der Typ hinter der Bar musterte mich kurz.
"Sie sieht noch ziemlich jung aus. Nicht wie 21 auf jeden Fall."
Damon verdrehte die Augen und sah ihn lange an.
"Zwei Bourbon für mich und die junge Lady hier neben mir."

Langsam nickte der Typ und ich begann zufrieden zu grinsen.
"Ich will das auch können." sagte ich dann und Damon sah wieder mich an.
"Naja bei dir will ich gar nicht wissen, was du damit alles anstellen würdest."
Ich öffnete empört den Mund und verschränkte die Arme.

"Wie bitte?! Ich weiß ganz genau, warum ich dich nicht leiden kann!"
Kurz umspielte ein Grinsen seine Lippen.
"Dito, Kleine."
"Hör auf mich so zu nennen!"

---

Am späten Abend kamen wir wieder ins Salvatore Anwesen.

Wir sagten uns ein kurzes "Gute Nacht", bevor wir in unsere jeweiligen Zimmer gingen.
Ich rief noch kurz Rebekah an, die natürlich volles Verständnis mit mir hatte und mir versicherte, dass ich jederzeit mit ihr reden könne.
Nachdem ich tausend Mal Danke gesagt hatte, legte ich mich ins Bett.

Durch die Stille, die herrschte, als ich im Bett lag, dachte ich wieder an Klaus.
Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte an etwas anderes zu denken.
Doch ich schaffte es nicht.
Immer wieder schlich er sich vor mein inneres Auge und so schaffte ich es auch nicht, einzuschlafen.

Das Einzige worauf ich konzentriert war, war zu versuchen, nicht zu weinen.
Denn wenn ich damit anfangen würde, würde ich nicht so schnell wieder aufhören können.
Doch ich konnte nicht anders.
Der erste Schluchzer entwich mir und ich klammerte mich an der Bettdecke fest.

Die erste Träne begann zu fließen und ich presste schnell meine Hand auf den Mund.
Doch als es immer mehr wurden, versuchte ich so gut wie möglich in mein Kissen zu weinen.
Warum musste das auch so verdammt wehtun?!

Immer mehr Tränen liefen mein Gesicht hinunter und ich konnte nichts dagegen tun.

Gefühlt eine halbe Stunde weinte ich, bis sich langsam die Tür öffnete und jemand den Kopf in mein Zimmer steckte.

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now