Unerwarteter Besuch

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Seufzend lief ich aus dem Anwesen.

Das, was diese Elisabeth gesagt hatte, musste ich erst einmal verdauen und sonst musste ich einfach ein wenig alleine sein...

Doch als ich so die Straßen entlang lief, beschlich mich ein seltsames Gefühl.
Ein Druck breitete sich in mir aus.
Mir wurde übel und ich lehnte mich kurz gegen eine Wand.
Schnell atmete ich tief durch, um dieses Gefühl wegzubekommen.

Doch ich konnte so viel rumatmen wie ich wollte, es verschwand nicht.
Und plötzlich zuckten Bilder durch mein Inneres Auge.
Ich konnte keine genauen Personen erkennen.
Nur Dunkelheit.
Und ich konnte Schmerz spüren.
Es würde etwas Schlimmes passieren.

Und ich konnte spüren, dass jemand, der etwas damit zu tun hatte, ganz in der Nähe war.
Ich sah um die nächste Ecke und lief dann schnell los.
Mitten auf der Straße erstarrte ich plötzlich und hatte das Gefühl, als würde mir der Atem genommen werden, bevor ich eine Person sah.

Obwohl sie nicht wirklich außergewöhnlich aussah, zumindest von hinten, stach sie für mich deutlich aus der Menge heraus.
Doch sie lief schnell durch die vielen Menschen und ich beschleunigte mein Tempo.
Ich drängelte mich an den verschiedenen Leuten vorbei, damit ich hinterherkam.

An einem relativ breiten Rücken und kurzen Haaren, konnte ich zumindest schonmal sagen, dass es ein Mann war.
Auch von den Bewegungen her.
"Pass doch auf!" motzte mich jemand an, den ich ausversehen angerempelt hatte.
Ich murmelte ein kurzes "Sorry", und lief dann ungehindert weiter.

Ich versteckte mich hinter einem Gemüsestand, als der Mann sich zur Seite drehte und ich ihn nun im Profil sah.
Er hatte ein markantes Gesicht, doch ich war zu weit weg um es näher zu sehen.
Aber er war auf jeden Fall noch jung.
Vielleicht etwas jünger als Klaus.
"Wo ist das nächste Krankenhaus?"
Das kam von ihm, an einen Verkäufer gerichtet.

Mein Mund klappte auf.
Ich kannte diese Stimme!
Aber woher?
Mist...
Ich hatte sie definitiv schon einmal gehört!
Doch auch nicht so, dass ich sie zuordnen konnte...

Egal.
Er wollte zum Krankenhaus, also wollte ich dort auch hin.
Denn ich hatte dieses Gefühl, dass er dort niemanden besuchte.
Doch dort gab es Blut.

In meinen Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie er schon längst weitergelaufen war und in eine Seitenstraße einbog.
Schnell rannte ich hinterher und bog ebenfalls ab.
Dort war niemand.
Das war meine Chance!

Ich holte tief Luft, bevor ich Anlauf nahm und auf ihn zurannte.
Dann riss ich ihn zu Boden.
Er keuchte überrascht auf.
"Was zur Hölle?!"
Ich drehte ihn um, doch bekam sofort eine reingehauen.
Okay ...

Ich wäre wahrscheinlich auch sauer...

Ich schrie kurz auf, dachte aber nicht daran, aufzugeben.
Schnell stand er auf und packte mich an den Schultern, doch ich wand mich schnell aus seinem Griff und verdrehte seinen Arm, weswegen er nun aufschrie.

"Wer bist du?!" fragte ich außer Atem, während er schnell seinen Arm befreite.
Dann raste er hinter mich und legte schnell einen Arm um mein Hals.

Super gemacht, Riley...
Ganz toll.

Ich rang nach Luft.
"Moment...Du bist die, die mich angerufen hat...Ich erkenne deine Stimme." murmelte er und ich erstarrte.
Was?!
Doch dann ging mir ein Licht auf.
Ich wurde losgelassen und stolperte weg von ihm.
"Dann bist du Stefan!" keuchte ich.

Er sah mich lange nachdenklich an, bevor er nickte.
"Sag das doch gleich..." murmelte ich.
"Ach ja? Konnte ich wissen, dass du von hinten so auf mich draufspringst?!" fragte Stefan mich und ich verzog schuldbewusst das Gesicht.
"Sorry, aber...Ich hatte da so ein Gefühl..."

"Ja, stell dir Mal vor, ich fühle auch etwas." meinte er und verdrehte die Augen.

"Echt?"
Er sah mich lange an.
"Sorry...dumme Frage..."

"Und was willst du hier?" fragte ich weiter.
"Sag Mal, stellst du immer so viele Fragen?" fragte er zurück.
"Ähh... für gewöhnlich ja." sagte ich dann.
"Ich kenne ja nicht einmal deinen Namen." bemerkte Stefan.

"Stimmt. Ich bin..."
Erst überlegte ich, dieses Mal den Namen von Elisabeth zu sagen, doch das hatte beim letzten Mal nicht so gut geendet.
"...Riley." sagte ich also schließlich.
Er sah nicht so aus, als würde er etwas Böses wollen und mein Gefühl verriet mir auch nichts dergleichen.

"Riley Smith." lächelte ich dann.
"Stefan Salvatore. Obwohl du meinen Vornamen schon kanntest." meinte er und lächelte ebenfalls.
"Stimmt. Auch wenn es ein kurzes Gespräch zwischen uns war." grinste ich und dachte an die Situation zurück.
"Da hast Recht. Du hast stattdessen nämlich meinen Bruder Damon belästigt." lachte er und ich wurde ein wenig rot.

"Ups. Konnte ja nicht wissen, dass das gleich dein Bruder ist. Er klang viel gemeiner als du." grummelte ich.
"Ach, das sagen viele." schmunzelte er und wir sahen uns lange an.
Irgendwann wich ich seinem Blick aus.

"Ähhm..also..." stammelte ich.
"...du willst nicht zufällig zu den Mikaelsons?" fragte ich dann und schüttelte leicht den Kopf.

"Ehrlich gesagt schon, ja." meinte Stefan und ich nickte kurz.
"Dann komm einfach mit. Ich zeig dir den Weg."

Gesagt, getan.

Ein wenig später marschierten wir ins Anwesen.
"Besuchhh!!!" rief ich laut und verschränkte die Arme.
Stefan sah mich fragend an.
"Warte einfach drei Sekunden. Einer von ihnen wird ganz plötzlich hier stehen." grinste ich

"1...2..."
Plötzlich stand Klaus vor uns.
"Sag ich doch." kicherte ich und Stefan sah mich amüsiert an.
"Habe ich dich nicht gestört bei...irgendwas?" fragte ich Klaus wissend.
Klar, wusste ich immer noch, was mir Elisabeth heute morgen erzählt hatte, aber trotzdem war ich irgendwie noch... angefressen.

Da ich seinen Blick nicht deuten konnte, konnte es auch gut sein, dass er schon wieder Besuch hatte.
"Also...ich lasse euch dann mal alleine. Ich bin oben." murmelte ich, lief in mein Zimmer und warf mich rücklinks auf mein Bett.

Gott, wie ich gerade Alpha, Beta und Gamma vermisste...

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now