Arsch Hybrid vs. Kleine Riley

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"Wer bist du dann?"

Arghhh! Er sollte nicht so viel fragen!
Denn genau in diesem Moment hörte ich Schritte.
"Ich brauche Hilfe. Tyler hat mich in New Orleans im Bayou gefangen genommen und ich kann nirgends hin und habe deswegen sehr Panik. Vor allem weil er mich töten will. Ich wäre dir also sehr verbunden wenn du irgendwie..."

Als der Türgriff heruntergedrückt wurde, legte ich schnell auf und schmiss das Handy auf den Tisch.
"Was hast du da geredet?" fragte Tyler mich.
"Ich habe mit mir besprochen, wie scheiße es hier ist." sagte ich und verdrehte die Augen.

Noch eine Chance bekam ich nicht.
Ich konnte nur hoffen, dass dieser Damon irgendetwas mit dieser Info anfing.
Und das ich sympathisch rübergekommen war, sonst würde er wohl kaum etwas tun.
Doch ich hatte doch eigentlich ganz nett geklungen...Oder?
Bestimmt.

Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, als ich bemerkte, wie Tyler meinem Blick zu seinem Handy gefolgt war.
"Was ist?" fragte er.
"Gar nichts." log ich.

Er sah mich misstrauisch an.
Dann nahm er sein Handy und schaltete es an.
Er tippte ein wenig darauf herum.
"Warum steht Damon Salvatore in meinem Protokoll?" fragte er dann.

"Ähh...wer? Ich meine...was ist das überhaupt für ein bescheuerter Name? Ist das ein Freund von dir?" fragte ich mit piepsiger Stimme.
Konnte man überhaupt schlechter schauspielern?!

Wütend knallte Tyler das Handy auf den Tisch und kam auf mich zu.
"Was hast du gemacht?!" fragte er mich dann laut und ich kniff die Augen zusammen.
"Gar nichts! Meine Hände sind angebunden! Wie hätte ich bitte an dein Handy kommen sollen? Und warum hätte ich diesen...Dave anrufen sollen? Ich meine...ich weiß ja nicht mal wer das ist." log ich weiter.

"Ach ja? Das werden wir ja jetzt rausfinden." grinste Tyler, bevor er wieder sein Handy nahm und auf den grünen Hörer drückte.
Oh Gott!
Bitte nicht!

"Hallo Damon. Hat dich gerade jemand von meinem Handy aus angerufen?"

Mist.
Zu gerne hätte ich so ein super Gehör gehabt.

Tyler nickte.
"Aha..."

Ich wurde zunehmend nervös.
Gleich würde es vorbei sein...

"Sicher?" fragte Tyler.

Wieder Stille.

"Okay. Und was genau?"

Stille.

"Okay. Ja."
Tyler legte auf.

Ich betete leise.
"Und?" fragte ich kaum hörbar.
"Du hattest Recht." grummelte Tyler.
"Damon wurde nicht angerufen." meinte er dann.

Ich machte große Augen, bevor ich versuchte, nicht allzu erleichtert auszusehen.
Damon hatte mich nicht verraten!
Dann konnte ich nur hoffen, dass er irgendetwas getan hatte, was mir auch half...

Denn man mochte es mir vielleicht nicht anmerken, aber ich hatte Angst.
Sehr viel Angst.
Ich konnte Tyler nicht einschätzen.
Und ich wusste, dass es ihn ernst war.
"Was hast du jetzt vor?" fragte ich ihn irgendwann leise.

"Hm...gute Frage. Eigentlich brauche ich ja nicht wirklich warten, bis Klaus sich auf die Suche nach dir macht. Ihm macht es bestimmt nichts aus, dich schon verletzt vorzufinden. Und dann...kann ich dich problemlos töten." lächelte er, als hätte er mir gerade erzählt, dass er sich auf dem Weihnachtsmarkt Zuckerwatte gekauft hatte.

Das führte dazu, dass ich meine Augen aufriss und heftig den Kopf schüttelte. 
"Nein! Bitte nicht!" 
Doch ihn schien es überhaupt nicht zu interessieren, denn er kam auf mich zu und band mein eines Handgelenk los.

Dann sah er mich noch kurz an, bevor er fest hineinbiss und ich laut aufschrie.
Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Ich spürte, wie ich durch den Blutverlust nach einer ganzen Weile immer schwächer wurde.
"Bitte! Es tut weh!" rief ich weinend.

Dann ruckelte ich an dem Holzstuhl.
Bis mir eine Idee kam.
Das würde höllisch wehtun aber...

Ich kippelte ein wenig, bevor ich meine Füße fest vom Boden abdrückte.
Der Stuhl kippte nach hinten und ich landete hart auf dem Boden, wodurch mein Handgelenk von Tyler weggerissen wurde und der Stuhl zerbrach.

Mein Kopf schlug hart auf, doch darauf konnte ich jetzt kein Rücksicht nehmen. 
Tyler sah mich fassungslos an, während ich, noch immer mit tränenüberströmtem Gesicht, nach einem Holzstück griff.

"Ach kleine Riley...Ich bin ein Hybrid. Du würdest nicht gegen mich ankommen." lächelte er.
Ich holte tief Luft, bevor ich aufstand.
Das war wahrscheinlich das Dümmste, was ich jemals in meinem Leben tun würde...

"Ach ja?"
Ich stieß frustriert die Tür auf und trat in den dunklen Wald, vor das Haus.
"Lassen wir es doch drauf ankommen. Sei kein Feigling. Wenn ich gewinne dann... lässt du mir einen Vorsprung, so dass ich noch eine Chance habe abzuhauen. Das würde zeigen, dass du wenigstens noch etwas menschlich bist..." begann ich und Tyler verschränkte die Arme.

"Und wenn ich verliere..."
Ich schluckte kurz, bevor ich fortfuhr.
"...kannst du mich sofort töten. Du kannst meine Leiche direkt vor Klaus' Schlafzimmer legen. Na, wie klingt das?"

Ich atmete sehr schnell.
Ich wusste fast schon, dass ich keine Chance hatte, aber es gab noch Hoffnung.
Er schien kurz zu überlegen.
"Na schön, kleine Banshee."

Ich nickte kurz, bevor er in Vampirgeschwindigkeit vor mir stand.
Dann holte er aus.
Gekonnt fing ich seine Faust ab.
Dann sah ich auf die Seite.
Er folgte meinem Blick.
Diesen kurzen Moment der Ablenkung nutzte ich, um ihm das Holzstück in die Schulter zu rammen.

Außer Atem stolperte ich zurück.
Er zischte kurz auf, bevor er sich es ohne große Mühe wieder herauszog.
Dann raste er auf mich zu und schlug mich so fest, dass ich auf den Waldboden knallte und in meinem Mund Blut schmecken konnte.

Ich verzog das Gesicht.
"Du... schlägst wie ein Mädchen..." stöhnte ich dann, bevor ich mich wieder aufrappelte und auch an meiner Stirn Blut herunterlaufen spürte.

Ich wollte nicht wissen, wie ich aussah...
Ich stützte mich kurz ab, bevor ich nachdachte.
Dann eben die klassische Variante.
Denn ich hatte keine Chance gegen ihn.
Ich war zu schwach.
Hatte zu viel Blut verloren.
Doch einen Weg gab es noch.

Ich sah ihn kurz an, bevor ich ein wenig näher an ihn lief und ihm dann mit ganzer Kraft in den Schritt trat.
Er keuchte überrascht auf und verzog das Gesicht.

Jetzt oder nie...

Als rannte ich los.
Ich rannte so schnell wie ich noch nie gerannt war.
Ich konnte nicht viel sehen, Äste schlugen mir ins Gesicht, meine Hose und auch meine Jacke wurden öfter aufgerissen.

Doch das war mir egal.
Einfach weiter rennen.

Nach gefühlten Minuten Rennen, holte ich nochmal meine letzte Kraft heraus.

Und rannte so schnell, dass ich mit jemandem zusammenstieß.
Ich kniff die Augen zusammen.
Nein!
Bitte nicht!

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now