Training

3.7K 154 82
                                    

Jammernd klammerte ich mich an meine Decke, als ich im Halbschlaf spürte, wie sie mir jemand wegziehen wollte.

Dann ging mir ein Licht auf.
"Ich habe die gesagt, dass du mich nicht wecken sollst!" rief ich und zog weiter daran.
"Und ich habe nicht auf dich gehört." hörte ich Klaus' Stimme.

"Boah!" stöhnte ich und schüttelte den Kopf, als er mir entgültig die Decke wegzog.
Ich verschränkte zitternd die Arme vor meinem Oberkörper.
"Es ist hier drin arschkalt!"
"Siehst du? Ein guter Grund um aufzustehen!" sagte Klaus.

Ich schlug die Augen auf.
"Mhh... Kannst du aufhören mich so anzugucken?!" beschwerte ich mich.
"Wie guck ich denn?" fragte er grinsend.
"Das weißt du!" gab ich zurück.
"Und nein, ich werde nicht aufstehen. Ich komm auch ohne Decke klar!"

"Du wirst aufstehen, Liebes. Wenn nicht, dann krieg ich dich höchstpersönlich aus dem Bett." lachte Klaus.
Ich verdrehte die Augen, bevor ich sie wieder schloss und mich zur Seite drehte.
"Mhm klar...das will ich sehen..."

Meine Ruhe hielt nicht lange an, denn kurz darauf spürte ich wie ich hochgehoben wurde und schrie kurz auf, bevor ich erneut die Augen öffnete.
"Spinnst du?!"

Er setzte mich nur grinsend auf dem Boden ab.
Dann lief er an meinen Schrank und holte eine Hose und ein Shirt heraus, dass er auf mein Bett warf.
"In zehn Minuten unten."

Mit offenem Mund hatte ich ihm zugesehen, bevor ich zitternd stehen blieb, während er das Zimmer verließ.

---

Mit schnellen Schritten lief ich nach unten.

"Du bist zu spät." bemerkte Klaus gleich.
Ungläubig sah ich ihn an und dann meine Uhr.
"Also ich weiß ja, dass wir uns nicht leiden können, aber das waren 30 Sekunden!" sagte ich dann.

"Ich habe nie behauptet, dass ich dich nicht leiden kann, Liebes." grinste er.
"Ja, deswegen hast du mich auch so unsanft aus dem Bett geholt." grummelte ich.
"Immerhin bist du jetzt wach und wir können los." schmunzelte er.

"Yayyy... Motivation am Start..." murmelte ich, bevor ich ihm nach draußen folgte.
Mit seinem Auto fuhren wir dann in Richtung Wald, bevor er parkte und vorlief.

Schnell folgte ich ihm immer tiefer in den Wald.
Irgendwann blieb er so abrupt stehen, dass ich fast gegen ihn knallte.
Ich stöhnte auf.
"Danke für's Bescheid geben!"

"Hier ist es gut." meinte er und überhörte meinen Satz somit.
Ich stemmte meine Hände in die Hüften.
"Also nur zur Info. Ich brauche nicht trainieren. Ich habe Kraft und kann mich super wehren! Ich bin stark." meinte ich gleich und begann überlegen zu grinsen, bevor ich die Arme verschränkte.

Doch, so schnell konnte ich gar nicht gucken, war er hinter mich gerast und packte meine Arme, welche jetzt auf meinem Rücken lagen.
Ich zuckte zusammen.
"Das kann ich sehen." raunte er in mein Ohr.
Verärgert sah ich geradeaus.

"Das war unfair!"
"Denkst du etwa, du wirst gefragt, bevor dich jemand angreift?" fragte er mich und ließ mich langsam los.
"Wer weiß? Es gibt bestimmt nettere Personen als dich." lächelte ich dann und drehte mich zu ihm um.

"Sag das lieber nicht zu früh, Liebes." meinte er und lachte kurz.
"Pff...Na schön. Dann greif mich nochmal an. Dieses Mal bin ich vorbereitet!" sagte ich herausfordernd.

Blitzschnell hatte er ausgeholt, doch ich fing seine Faust mit meiner Hand ab.
Siegessicher grinste ich, bevor ich einen Schritt zurücktrat.
Auch den nächsten Versuch wehrte ich erfolgreich ab.
Bis er direkt vor mich rauschte und ich erneut zusammenzuckte.

Ich konnte schon seinen Atem auf meiner Haut spüren und sein Gesicht so nah an meinem machte mich zugegebenermaßen nervös.
Und deswegen bemerkte ich auch nicht, wie er langsam begann zu grinsen, und mir dann plötzlich das Bein wegzog, so dass ich mit dem Rücken auf dem Waldboden landete.

Ich schrie kurz auf, bevor mein Mund empört aufklappte.
"Du Arsch!"
"Das war vollkommen fair." grinste er.
"Pah! Wenn das fair war, bin ich die Königin von England!" sagte ich.

"Naja ich kann schließlich nichts dafür, wenn ich dich nervös machen." schmunzelte er.
Ich holte Luft.
"Das hast du sicher nicht! Ich war einfach nur... abgelenkt! Das ist alles!" meinte ich und richtete mich auf.
"Red dir das bloß ein, Prinzessin."

Jetzt war ich sprachlos und schüttelte einfach nur den Kopf, bevor ich aufstand.
Eine Weile waren wir still, bis Klaus Luft holte.
"Freust du dich denn schon auf deinen Geburtstag? Immerhin wirst du 18."

Ich zuckte mit den Schultern, bevor ich mich auf einen Baumstamm setzte.
"Hm...Keine Ahnung. Es wird ein Tag wie immer. Im Heim haben wir Geburtstage nie gefeiert, obwohl ich nicht verstehe warum, weil das glaube ich echt Spaß macht. Dir wurde kurz die Hand geschüttelt und das war's dann auch schon." erklärte ich.

"Keine Geschenke?" fragte Klaus mich.
"Nein...Aber das macht mir nichts. Es muss ein tolles Gefühl sein, beschenkt zu werden, aber was wäre ich für eine Person, wenn ich das verlangt hätte? Es hat mir gereicht ein einigermaßen gutes Leben führen zu dürfen."

Er sah mich lange an, bevor er nickte.
"Du hattest Recht." meinte er dann und ich runzelte die Stirn.
"Mit was?"
"Du bist wirklich ein starkes Mädchen."
Ich hielt die Luft an, und sah verlegen auf den Boden, bevor ich tief Luft holte.

"Lass uns weitermachen." lächelte ich dann.

---

Müde fiel ich ins Bett.
Ich hatte nicht Mal mehr Kraft mich umzuziehen, sondern blieb einfach in meinen Sachen, die ich heute angehabt hatte.

Schnell schloss ich die Augen.
Für morgen wollte ich wenigstens fit sein.
Relativ schnell merkte ich, wie ich immer mehr abdriftete.

Irgendwann, ich wusste nicht ob nach Minuten oder Stunden, bemerkte ich jemanden an meinem Bett.
Naja besser gesagt, baute ich es in meinen Traum ein.
Plötzlich merkte ich, wie mich jemand hochhob.

Doch ich blieb ruhig weiterliegen.
Klaus erlaubte sich bestimmt einen Spaß.
Außerdem war ich im Halbschlaf und hätte nicht aufwachen können, selbst wenn ich es wollte.
Ich wurde die Treppen hinunter getragen.

Doch irgendwas fühlte sich anders an.
Und dieses Mal versuchte ich die Augen zu öffnen, aber es ging wortwörtlich nicht.
Ich sah nur schwarz.
Ich schnappte nach Luft.
Ich spürte wie sich die Schritte beschleunigten.

Und dann ging alles ganz schnell.
Ich hörte wie ein Kofferraum geöffnet, wurde.
Blitzschnell begann ich zu zappeln, doch da wurde ich schon unsanft hineingelegt.

"Nein! Hallo?! Wer sind Sie?!" rief ich panisch.
Keine Antwort.
Ich hörte nur, wie der Kofferraum geschlossen wurde, und kurz darauf ein Motor startete, bevor jemand losfuhr.

Und dieser Jemand war sicher nicht Klaus.
Mit einem Schlag wurde es mir klar.

Ich wurde gerade entführt...

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now