Schicksalsträume

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Eine leise Klingel ertönte, als ich den Laden betrat.

Natürlich hatte ich mich vorher schlau gemacht, deswegen war ich auch nicht überrascht, als die Verkäuferin mich grummelnd fragte, ob ich was wolle.
Ich wollte es einfach kurz und knapp halten.

"Ich weiß, dass sie eine Hexe sind und ich brauche Ihre Hilfe." sagte ich also.
Sie sah mich zweifelnd an.
Ich hob einen kleinen Beutel mit Geld hoch.
Sie musterte ihn kurz.
"Na dann komm Mal mit, Kind."

Ich folgte ihr und wir setzten uns in eine etwas versteckte Ecke.
"Also...Ich bin eine Banshee." begann ich und sie verzog das Gesicht.
"Ich soll einer Banshee helfen?! Ihr seid doch bloß ein billiger Abklatsch von Hexen." sagte sie dann.

Ich verdrehte die Augen.
"Wollen Sie jetzt das Geld oder nicht? Ich habe nämlich eine Frage." meinte ich.
"Ich höre." seufzte sie.
"Und zwar...Ich hatte heute einen Traum. Er hat sich so realistisch angefühlt wie mein letzter."

Ich erzählte ihr von der Sache und dem Traum mit Colin.
Sie hörte aufmerksam zu und nickte ein paar Mal.
"Deswegen wollte ich fragen...Wie gesagt wegen diesem Traum den ich heute hatte...der sich so echt angefühlt hat, aber eigentlich in der Zukunft war..." begann ich.

"Ach Schätzchen, du musst noch viel lernen. Banshees können nicht nur auf Vergangenes sehen, sondern auch in die Zukunft. Also was auch immer du geträumt hast...Wenn es sich so angefühlt hat, wie dein anderer Traum, wird es wahrscheinlich genauso eintreffen."

Mein Mund klappte auf.
"Aber...aber was, wenn ich das nicht will?!"

"Meine Liebe, wir haben keine Kontrolle über unser Schicksal. Was passiert, passiert nun mal. Das können wir uns nicht immer aussuchen. Und wenn dein Traum gezeigt hat, dass dort jemand stirbt, dann wird es auch so sein." sagte sie.

"Nein, das war es nicht aber ich...war...also...verlobt?" erklärte ich, wobei es eher wie eine Frage klang.

"Na dann viel Glück dabei. Das ist doch schön." sagte die Hexe und lächelte zum ersten Mal.

Innerlich verdrehte ich die Augen.
"Na dann...Danke...Hier ist Ihr Geld." meinte ich und hob ihr den Beutel hin.
"Ach...behalte das Geld. Du bist ein freundlicher Mensch. Du kannst ja schonmal für das Brautkleid sparen."

Mein Mund klappte auf und ich lachte ungläubig auf.
Ja ne is klar!

---

Als ich aus dem Laden lief, entdeckte ich jemanden hinter einer Ecke.

Schnell rannte ich darauf zu und bekam wütend einen Arm zu fassen.
"Dürfte ich erfahren, was du hier tust, Damon?!"

"Ich muss ja schauen, was du machst. Nicht, dass du planst noch jemanden von uns umzubringen." meinte er und verschränkte die Arme.
Ich funkelte ihn an.
"Natürlich! Ich bin schuld an Stefans Tod! Wer ist denn nach New Orleans gekommen, hm?!" fragte ich dann, während ich begann zu laufen.

Er lief schnell wieder neben mich.
"Hätte ich gewusst, dass jemand wie du hier ist, wäre ich wohl kaum hergekommen! Hätte Tyler dich doch einfach gefressen!" grummelte er.

Ich sah ihn ungläubig an.
"Hätte dir bloß niemand Blut gegeben, damit du die Verwandlung in einen Vampir beenden kannst!"

"Hätte man dich einfach im Heim gelassen!"

"Hätte man dich einfach im Kindergarten vergessen!"

"Hättest du einfach n normaler Mensch werden können!"

"Hättest du einfach jemand anderes sein können!"

Plötzlich stieß ich gegen jemanden.
"Au!"

Langsam lösten Damon uns ich unsere Blicke voneinander und sahen nach vorne.

Damon stieß mich leicht an.
"Wärst du bloß im Anwesen geblieben..."

Ich schluckte, als ich in Silas' Gesicht sah.
"Mhm. Dieses Mal stimme ich dir zu."

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt