• vierundvierzig • pt. 1 •

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Aleksander Herondale

Wie jedes Mal, wenn ich in Lukes Augen sah, brachte er mein Herz zum schneller schlagen.

Die letzten Jahre mit ihm waren einfach so perfekt.

Natürlich gab es immer wieder Schwierigkeiten, doch es gab nichts, was wir nicht meistern konnten.

Luke wurde es unangenehm, weshalb er wegsah. "Können wir noch mal zum Hafen, bevor wir gehen?" Ich nickte. "Gerne." Ich stand auf und schaltete den Fernseher aus, sah aus dem Fenster.

Es war heute wunderbares Wetter. "Schade, dass wir schon gehen müssen." Luke nahm seine Plüschtiere und packte diese in seinen Rucksack. "Ja. Aber ich verspreche dir, dass es nicht das letzte Mal ist, dass wir hier sind." Ich half Luke bei seinem Rucksack.

"Komm, wir gehen erst zum Hafen. Die Rucksäcke holen wir danach." Ich nahm seine Hand und zog Luke zur Tür, öffnete diese und schloss hinter uns ab. Dann liefen wir beide den Gang entlang.

"Es ist so wunderschön hier!" Luke hüpfte auf dem Gehweg entlang. "Wieso wohnen wir hier nicht?" "Weil das nicht so einfach ist, mein Kleiner. Denk an deinen Dad. Ihr wärt so weit auseinander. Das möchtest du doch nicht, oder?" Traurig schüttelte er seinen Kopf. "Nein. Dann können Leo und Mum nicht mehr auf mich aufpassen."

"Sie sind immer bei dir, mein Schatz. Egal wo du bist." Am Hafen angekommen, sah Luke in den Himmel. "Das heißt, sie sehen mich jetzt?", fragte er. "Ja. Genau." Luke lächelte. "Das ist schön."

"Weißt du, was noch schön ist?", fragte ich und sah ihn an. "Was denn?" Luke bekam große Augen. "Du", lächelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Gar nicht wahr", murmelte er schüchtern und vergrub sein Gesicht in meinem Shirt. "Doch. Du weißt doch, dass man nicht lügen darf."

***

Nachdem wir noch eine Stunde am Hafen entlang gelaufen waren, checkten wir aus und setzten uns auf unsere Räder, um los zu radeln. Noch immer war es draußen herrlich, 15 Grad- perfekt, um unsere Radtour zu beginnen.

"Ich kann es kaum erwarten, allen unsere tollen Bilder zu zeigen!", rief Luke begeistert. "Du hast ja auch genug Bilder geschossen", lächelte ich. Ich hatte uns vor unserer Reise eine Kamera gekauft, die Speicherkarte war schon einmal voll- die Bilder durfte ich mir noch nicht anschauen. Als ich sie auf mein MacBook gezogen hatte, stand er die ganze Zeit hinter mir, damit ich auch wirklich kein Bild ansah. Mittlerweile war die Speicherkarte schon wieder um die Hälfte voll. Ich schätzte es auf 2000 bis 2500 Bilder, welche Luke geschossen hatte.

Ich jedoch hatte nur 20 oder 30 Bilder mit meinem iPhone geschossen- das reichte mir. Luke jedoch musste jedes Schild, jede Gasse und jeden Winkel fotografieren. Ehrlich gesagt taten mir unsere Eltern jetzt schon leid!

Nach vielen Stunden machten wir eine Pause und aßen etwas. "Zur nächsten Pension sind es noch zehn Kilometer. Schaffen wir das?", fragte ich Luke, welcher nickte. "Ja. Natürlich."

Kurz blieben wir noch sitzen, dann fuhren wir weiter, bis zur nächsten Pension. Dort buchte ich ein Zimmer für eine Nacht, inklusive Frühstück.

Im Zimmer zog Luke seine Jacke aus. "Los! Wir gehen baden!", grinste er und zog mich ins Badezimmer.

Dort zogen wir uns aus und warteten, dass die Wanne voll mit Wasser gelaufen war.

In der Badewanne tauchte ich kurz unter, weshalb es mir Luke gleich tat. Er kicherte und setzte sich neben mich. "Das waren die tollsten Wochen in meinem Leben!", sagte er glücklich. "Das freut mich."

Sanft gab ich ihm einen Kuss auf die Lippen. "Aber ich freue mich auch auf Zuhause. Vor allem auf das gute Essen von Dad." Ich lächelte. "Aber ich mache auch gutes Essen." "Ja. Aber nicht so gut wie das von Dad", grinste Luke. "Das stimmt allerdings. Dein Dad ist der beste Koch, den ich kenne", lächelte ich.

"Hat er alles von Mum gelernt. Daran erinnere ich mich noch." Verträumt lächelte er. "Oft standen sie in der Küche, Dad sah aus wie ein Ferkelchen, während Mum verzweifelt mit ihm redete."

Luke spielte mit dem Schaum. "Ich habe immer Leo vorgeschickt, damit er fragte, wann das Essen fertig ist. Ich habe mich nie getraut", erwiderte er dann Gedanken verloren. "Ich vermisse die Zeit. Auch, dass er jetzt nicht mehr zu Hause ist, um auf Dad aufzupassen." Luke flüsterte.

Ich erinnerte mich daran, wie Luke am Boden zerstört war, als Leon 'gegangen' war. Also, als sein Geist verschwunden war. Wochenlang war Luke am weinen, wollte niemanden mehr sehen, nichts hören und nichts essen. Es hatte mir in der Zeit mein Herz gebrochen, ihn so zu sehen.

Nicht einmal Ed Sheeran wollte er hören!

"Aber wir haben doch darüber gesprochen, kleines Monster. Er ist immer bei dir und wird auf dich aufpassen. Genau so, wie deine Mutter. Und Kyle passt auf mich auf." Luke lächelte wieder. "Ja!"

"Ich habe unser Shampoo im Rucksack vergessen", seufzte ich dann. "Ist doch egal. Hauptsache, wir stinken nicht mehr." Lukes Wangen färbten sich rot, weshalb ich kurz auflachen musste. "Das stimmt. Und morgen gehen wir ja wieder Zuhause duschen."

Luke und ich stiegen aus der Wanne, trockneten uns ab. Wie immer liebte Luke die flauschigen Handtücher der Pension. Ein Handtuch hatte er sogar in Cobh mit gehen lassen! Er war manchmal so ein Schlingel!

"Hast du Lust auf Pizza?", fragte ich meinen Mann. "Oh ja!" "Gut. Dann machen wir uns fertig und gehen in eine Pizzeria, holen uns etwas zu Essen und schauen hier einen Film." Luke nickte begeistert.

Noch 3 Parts... der Countdown läuft... 😰

Was denkt, ihr, wie es weiter geht? 😯

Heartbeat | boyxman ✔️Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon