• fünfunddreißig • pt. 3 •

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Aleksander Andersson

An meine große Liebe John:

Wenn du diesen Brief bekommst, heißt es, ich musste dich und unsere zwei Jungs verlassen. Es tut mir leid, dass ich von nun an nicht mehr bei euch sein kann.

Ich Danke dir für all diese wunderschönen Jahre mit Dir. Du hast mir zwei wunderbare Söhne geschenkt und ich hätte nie glücklicher sein können!

Du bist meine große Liebe, Johnny. Sei nicht zu traurig über meinen Tod, denn denke immer daran: ich werde immer bei dir und den Jungs sein! Ich werde von oben über euch drei wachen, euch beschützen und immer bei euch sein.

Sei vor Luke und Leon, vor allem vor Luke!, stark und zeige niemals deine Traurigkeit über den Verlust. Das würde vor allem Luke nicht verstehen und verkraften. Sei einfach du selbst und weiterhin ein guter Vater.

Und ich bitte dich, nicht für immer ein trauernder Mann zu sein. Das tut dir nicht gut. Deswegen bitte ich dich, Dir eine neue Frau zu suchen. Keine Angst, ich werde von oben wachen und wenn sie die Richtige ist, schicke ich sie direkt zu dir.

Ich liebe dich und ich weiß, dass ich immer deine große Liebe bleiben werde, doch ich kann nicht zulassen, dass du einsam stirbst.

Bitte baue Dir ein neues Leben mit den Jungs auf- mit einer Frau und Ersatzmutter an deiner Seite. Denn ihr Chaoten braucht eine Frau im Haus.

Ich liebe dich, Caroline

P.S.: Gib Leon und Luke bitte jeden Tag so viele Küsse und Umarmungen, wie es geht. Sonst werde ich böse!

Traurig lächelnd faltete ich den Brief zusammen und gab ihn Mr Herondale zurück. "Eine Kopie von dem Brief, welchen ich immer bei mir trage."

"Sehen Sie? Ihre Frau möchte, dass Sie wieder glücklich werden." "Ich weiß. Und sie hat mir auch schon eine Frau ins Leben geschickt. Ihr Name ist Fiona und sie hat einen Sohn. Ich fühle mich sehr wohl bei ihr, was ungewohnt ist. Aber das kann ich Luke nicht antun."

"Wieso nicht? Ein einfaches Essen mit Ihr und euren Söhnen. Was ist da schon dabei?" "Ich weiß, wie Luke reagieren wird."

"Freitag bei Ihnen. Ich komme mit Luke direkt nach der Schule vorbei und bereite ihn darauf vor." "Das würdest du tun?" "Natürlich. Ich möchte Ihnen mit Luke helfen. Er ist mein Freund. Und ich kann Sie richtig gut leiden", lächelte ich. "Ich Danke dir."

Adam stand auf.  "Luke ist fertig." Mr Herondale und ich standen ebenfalls auf, folgten Adam.

Dieser „befreite" Luke, welcher sich sofort in meine Arme schmiss. "Siehst du, du hast es überstanden. Du bist ein großer Junge."

"Ich werte die Ergebnisse jetzt aus und Luke kann sich wieder umziehen." Zusammen mit Luke lief ich zurück in den Umkleideraum. Dort öffnete ich Lukes Kittel.

"Bekomme ich mein Shirt wieder?", fragte ich lächelnd. Luke nickte und überreichte es mir. Ich zog Mr Herondales Jacke aus und schlüpfte in mein Langarmshirt.

"Wieso bist du so still?" Ich setzte mich und sah Luke beim Anziehen zu. Luke zuckte mit den Schultern. "Komm her." Ich klopfte auf meine Oberschenkel. Luke setzte sich vorsichtig. "Was ist los?"

"Als ich da drinnen gefangen war, konnte ich den bösen Gedanken nicht entkommen", flüsterte er. "Was denn für böse Gedanken?" "Das du mal weg bist und ich hier bleibe", erwiderte Luke traurig.

Ich strich über seine Wange. "Ich werde hier niemals weg gehen, das kann ich Dir versprechen." Sanft gab ich Luke einen Kuss. "Was war das?", fragte er leise. "Ein Versprechen."

"Du kitzelst gar nicht mehr." "Ich hab mich rasiert", lächelte ich. "Noch mal", lächelte er. Lächelnd nickte ich und küsste Luke erneut.

"Und jetzt gehen wir zu deinem Dad." Luke stand auf, ich ebenfalls.

Zurück bei seinem Vater und Adam setzten wir uns. "Aleksander, ich würde gerne noch mit dir reden. Mr Herondale hat mir die Erlaubnis erteilt, Dir die Ergebnisse mitzuteilen." Stumm nickte ich, gab Mr Herondale seine Jacke zurück und verabschiedete mich von den beiden.

"Mach's kurz", erwiderte ich und sah auf den Boden. "Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute ist, dass Lukes Gehirn keine weiteren Schäden aufweist." Verwirrt sah ich ihn an. "Was ist dann die Schlechte?"

"Es ist psychisch. Luke wird jetzt öfter zum Psychologen müssen. Ich kenne Luke nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Art Schutz ist. Laut seinem Vater ist er erst so sehr kindlich, seit er in der Psychiatrie war. Und für mich klingt das, als würde er sich Vor der Realität schützen wollen."

Leicht nickte ich. "Okay. Ich nehme ihn trotzdem so, wie er ist." Es war mir egal, ob Luke es spielte, wenn auch unbewusst. Er war mein Luke und nichts könnte das ändern!

"Schön, dass du so ein guter Mensch geworden bist. Vorher wolltest du immer nur der King sein." "Menschen ändern sich. Dein Sohn ist der beste Beweis dafür", erwiderte ich kalt und stand auf, lief zur Tür.

"Aleks! Möchtest du nicht mal zum Essen vorbei kommen?" Ich blieb stumm und öffnete die Tür, verließ den Raum.

Vor der Tür atmete ich tief ein und aus, lief dann dem Gang entlang und suchte mir den Weg zu Mia, Cam und Hope. Bei den dreien warteten bereits Hunter und Collin.

"Aleks! Du musst Luke aufklären. So geht das nicht weiter." Verwirrt sah ich die beiden an. "Was meint ihr?"

"Luke. Er will Sex nicht nur erklärt, sondern auch von uns gezeigt bekommen. Und so gerne wir miteinander schlafen, werden wir das nicht vor Luke tun. Er ist ein... verwirrter..., kranker Teenager. Er würde ein Trauma erleiden."

Ich seufzte. "Bitte. Du musst etwas dagegen unternehmen!" Ich nickte. "Luke ist das Wochenende bei mir..., da werde ich es wohl in Angriff nehmen müssen." Meine Clique nickte.

Heartbeat | boyxman ✔️Where stories live. Discover now