• einundzwanzig •

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Aleksander Andersson

Stumm beobachtete ich das Geschehen. Heute war es soweit: die Scheidung und der Streit um das Sorgerecht von Hunter. Und ich hasste seinen Vater. Mehr als alles andere auf der Welt.

"Wir haben uns entschieden." Der Richter stand auf. "Das Sorgerecht bekommt der Vater Paul Smith mit sofortiger Wirkung." Geschockt sah ich zu Hunter. Er zitterte.

"EINSPRUCH!", schrieen Collin und ich gleichzeitig. Alle sahen uns an. "Wie bitte? Wollt ihr zwei Teenager unser Urteil etwa in frage stellen?" "Dieser Mann-" Ich zeigte auf Hunters Vater, "-ist ein widerwärtiger Pädophiler!" Ich lief zu Hunter, ging an seine Tasche. "Aleks...", flüsterte er. "Nicht."

"Mag sein, dass es für dich unangenehm wird, aber wir können ihn nicht gewinnen lassen", erwiderte ich und holte die Fotos aus seiner Tasche.

"Mein bester Freund Hunter hat Angst davor, und diese Angst ist auf verständlich, deswegen tue ich es nun!" Ich stand vor dem Gericht. "Der ach so unschuldige Paul Smith hat seinen eigenen Sohn jahrelang vergewaltigt!" Ich knallte die Fotos hin.

Auf diesen war Hunter als Teenager und als kleines Kind. "Es fing scheinbar harmlos an. Fotos wurden gemacht, auf denen Hunter ein Baby war, ein Kleinkind, welches den Daumen in den Mund gesteckt hatte. Doch schon bald konnte dieser Mann seine Lust nicht mehr bändigen und hat den kleinen Jungen im Alter von drei Jahren das erste mal missbraucht!"

Hunter weinte, seine Mutter nahm ihren Jungen fassungslos in dem Arm. Paul war jegliches Grinsen vergangen. "Und all die Jahre hat er es aushalten müssen! Die Vergewaltigungen und Misshandlungen! Genau so wie Hunter, wurde auch seine Mutter geschlagen, weshalb beide hier her nach Irland geflüchtet sind! Sie wollten sich ein neues Leben aufbauen! Und Hunter konnte das langsam alles hinter sich lassen und sich erholen! Er hat uns gefunden! Wir, seine Freunde, die ihn so akzeptierten, wie er war! Wir haben nie etwas in Frage gestellt, warum er manchmal so komisch darauf war. Wir lieben ihn so, wie er ist. Und das er zu diesem Vergewaltiger soll, ist nicht akzeptabel!"

Ich sah die Leute an. "Ja, seine Mutter saß als Teenager im Gefängnis! Aber das ist doch kein Grund, ihr das Sorgerecht nicht zu erteilen! Ich bin mir sicher, Sie alle hatten eine wilde Jugend! Und diese Frau ist einer der tollsten Mütter, die man sich nur wünschen kann!"

Als ich meine Rede beendet hatte, standen Leute auf, die begannen zu klatschen. Was sollte das denn jetzt?!

"Ruhe!", rief der Richter. "Auf Grund der neuen Erkenntnisse wird das Sorgerecht an die Mutter übertragen und eine weitere Untersuchung sowie Anklage gegen Paul Smith eingeleitet! Paul Smith, ich lasse Sie wegen Kindermissbrauch, Vergewaltigung, Kinderpornographie und Misshandlung verhaften!" Und der Hammer schlug auf das Holz.

Hunter fing nun laut an zu weinen und umarmte seine Mutter. Lächelnd liefen meine Freunde und ich zu den beiden und umarmten beide.

"Sag, wie heißt du?" Hunters Anwalt sah mich an. "Aleksander Andersson", antwortete ich und schüttelte seine Hand. "Wie alt bist du?" "18, Sir", lächelte ich. "Das war eine Spitzenleistung! Hast du schon einmal über ein Praktikum als Anwaltsgehilfe nachgedacht?" "Noch nicht, nein." Er überreichte mir seine Visitenkarte. "Meine Tür steht dir jederzeit offen. So eine Leistung, einfach wow! Du hast Talent, wirklich!" "Danke schön", erwiderte ich verwirrt und lächelte.

Und zum ersten Mal hatte ich eine andere Interesse, als das Unternehmen meines Vaters zu übernehmen.

Ich sah zu meinem Vater, welcher wusste, was nun in mir abging, was ich dachte. Und er lächelte stolz und nickte mir zu.

Erneut sah ich auf die Visitenkarte. "Danke!" Hunter umarmte mich. "Du wärst ein toller Anwalt!" Und mir ging tatsächlich etwas durch den Kopf: ich könnte mich auf Missbrauch spezialisieren.

Und dieser Gedanke, anderen Opfern zu helfen und Gerechtigkeit zu verschaffen, gefiel mir sehr!

***

"Können wir kurz bei Luke anhalten?" Meine Eltern nickten. "Du warst echt Klasse!" Dad lächelte. "Ich war in diesem Moment einfach so wütend!" "Du wärst ein guter Anwalt, so viel steht fest."  "Aber Dad-"

"Aleksander, ich würde dich niemals zwingen, die Firma zu übernehmen. Glaub mir. Es ist zwar wirklich toll, dass du dich für die Geschäfte meistens interessierst, aber ich möchte, dass du das machst, was dir gefällt. Und als Anwalt wärst du super. Das Aussehen hast du ja schließlich schon mal."

Ich lächelte und legte meine Hand auf seine Schulter. "Danke." Bei Luke sah ich einen Transporter. Verwirrt begutachtete ich diesen und stieg aus. Und als ich Luke schreien hörte, ging mir ein Licht auf.

"Luke!" Sofort rannte ich die paar Meter los, als zwei Männer ihn hinaus zerrten. Luke schrie, weinte, versuchte sich zu wehren.  "Luke!" Ich befreite ihn von den Kerlen und drückte ihn an mich.

"Was soll das?!", schrie ich wütend. "Wir haben die Einweisung dieses Teenagers bekommen. Wir machen nur unseren Job." Ich sah zu Mr Herondale, welcher mich weinend ansah. Er wurde von jemandem festgehalten. "Sie dürfen ihn mir nicht weg nehmen, Aleksander. Lass das nicht zu!"

Luke in meinen Armen zitterte und weinte doll. "Husky!", wimmerte er. "Ich bin hier, kleines Monster!" "Lass den Jungen los", sagte der eine Mann. "Du kannst ihn doch jederzeit besuchen kommen." "Er ist nicht verrückt. Er gehört hierher. Hier hat er Freunde und Familie!"

"Und in ein paar Wochen wird er wieder hier sein. Ihm wird es besser gehen." "Einen scheiß wissen Sie!" Sanft sah ich Luke an, welcher mich ängstlich anstarrte.

"Wenn Du uns unseren Patienten nicht freiwillig gibst, haben wir die Erlaubnis einzugreifen." Meine Eltern kamen dazu. "Aleksander, es hat keinen Sinn." Ich schüttelte meinen Kopf. "Luke gehört hier her!"

"Aleksander!" Dad klang streng. Ich sah Luke an, welcher mich noch immer ansah. "Lukey...", flüsterte ich, wischte ihm die Tränen weg. "Ich hab dich ganz doll lieb. Das weißt du, oder?" Luke nickte zitternd.

Als ich meine Lippen auf seine drückte, explodierte ein Feuerwerk in mir, doch er wurde von mir weg gerissen. "Luke!", rief ich. "ALEKSANDER!"

Und zum ersten Mal hatte er meinen richtigen Namen ausgesprochen.

Ich liebe dieses Kapitel so sehr ❤️

Was denkt ihr, passiert?

UND: ihr habt die einmalige Chance, mit mir über WhatsApp zu schreiben!:D

Eigentlich wollte ich meine Nummer nicht mehr weiter geben, aber naja, was soll's. Nur bitte meine Nummer dann nicht weiter geben, da ich so eine richtig coole Nummer habe 😂

Also wer Interesse hat, mir bitte eine nette Privatnachricht schreiben🤗

Übrigens ist bald eine neue Story am Start!

Heartbeat | boyxman ✔️Where stories live. Discover now