• fünf •

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Luke Herondale

"Es war ganz komisch", sagte ich leise. "Und zwei hatten komische Haare. Einmal pink und der andere blau." Leo sah mich an.

"Hm... aber dieser Husky war nett?" Ich nickte. "Bei ihm habe ich mich wohl gefühlt. Ich kenne ihn.."

"Dann frag ihn doch einfach." "Nein." "Wieso nicht?" Seufzend legte ich meinen Bleistift weg. "Weil er mich dann für verrückt hält."

Leo zog die Augenbraue hoch. "Ich habe einen komischen Bruder." Grinsend setzte er sich auf meinen Schoß. "Aber auch den coolsten!"

Lächelnd umarmte ich Leo. "Und du bist eine Nervensäge." "Selber!"

"Lass mich weiter zeichnen, Leo." Ich piekte in seine Rippen, weshalb Leo aufhüpfte. "Du weisst, ich mag das nicht!", schmollte er und lief zu meinem Bett.

Grinsend zeichnete ich weiter. Es war mein drittes Bild von Husky.

***

Am späten Nachmittag klopfte es an meiner Tür, weshalb ich zusammen zuckte. Ich war so vertieft gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich schon um die 20 Bilder von dem Jungen gemalt hatte. Und mein Bleistift war vielleicht noch Fünf Zentimeter lang.

"Luke? Aleksander und seine Eltern sind da. Du weißt doch, das wir uns vorgestern so gut verstanden haben."

Ich blieb stumm und sammelte vorsichtig die Zeichnungen zusammen. "Hey!" Da war es wieder. Diese Fröhlichkeit in seiner Stimme.

"Dein Dad meint, wir können zusammen chillen." Ich seufzte lautlos. "Er ist hübsch. Wie alt ist er noch gleich?" "18", murmelte ich. "Was hast du gesagt?" Erschrocken sah ich Husky an. "Was?" "Was? Ach vergiss es."

Husky sah sich in meinem Zimmer um. "Schön hier. Aber etwas trostlos. So kahl... ein bisschen Farbe und ein paar Bilder wären besser." Ich drehte mich auf meinem Stuhl herum. "Willst du mir jetzt vorschreiben, wie ich zu leben habe? Kommst hier rein und-" "Schon gut; schon gut." Abwertend hob er seine Hände.

Als Husky sich auf mein Bett gesetzt hatte, lehnte er sich zurück. "Setzt du auch irgendwann mal die Kapuze ab? Das ist unhöflich", lächelte er.

"Da hat er recht. Und gebildet scheint er zu sein. Diese Muskeln... man; so würde ich auch gerne aussehen." Leo setzte sich auf meinen Schreibtisch.

"Schwärmst du etwa für den? Leo! Er ist ein Feind!" "Jaja, ich meine ja nur. Aber stell ihn dir doch mal in einem Anzug vor."

Ich sah zu Husky und stellte ihn mir wirklich in einem Anzug vor. "Mit wem redest du da? Und wieso starrst du mich so an?"

Empört stand ich auf und funkelte ihn wütend an. "Du ignorierst meinen Bruder und fragst dann noch so dämlich?!", schrie ich wütend. "Gehts noch?!"

"Was? Aber-" "Kein Aber! Ist ja wohl das allerletzte!" Wütend stand ich auf und lief zu meinem Dad.

"Die sollen gehen! Der Junge ignoriert Leon!", rief ich aufgebracht und alle sahen mich an.

Dad stand auf und umarmte mich. "Ach Luke." "Was? Ich hab da nicht mal jemanden gesehen!", rief der Junge.

"Du lügst! Wieso ignoriert ihr alle Leo?!" Dann sah ich traurig zu Dad. "Du liebst ihn nicht."

"Luke ich liebe deinen Bruder. Mehr als alles andere auf der Welt." Dad legte seine Hände auf meine Schultern. "Aber er ist bei deiner Mutter."

"Du lügst! Mum ist tot! Aber Leo lebt! Du bist nur nicht drüber hinweg!" Wütend schlug ich auf Dad ein. "Deswegen ignorierst du ihn!"

***

Als ich aufwachte, dämmerte es bereits. Müde stand ich auf und sah auf meine Wanduhr. Kurz vor Sechs.

Dann lief ich aus meinem Zimmer. Ich roch etwas leckeres. Interessiert lief ich in die Küche. Dort saßen Dad, Husky und seine Eltern.

"Hey mein Kleiner." Dad lächelte. "Was riecht hier so gut?" "Wir machen einen Schmorbraten." Ich setzte mich. Dad schob ein Glas Wasser und meine Tabletten zu mir.

"Gut geschlafen?" Leicht nickte ich und schluckte die Tabletten, trank dann einen Schluck.

Dann sah ich zu Husky, welcher mich Unsicher ansah. "Ist was?", fragte ich leise. "Nein..., nichts."

Interessiert nahm ich die Zeitung, welche wie immer auf dem Tisch lag. Darin suchte ich diese lustigen Zeichnungen. Als ich diese gefunden hatte, lächelte ich. Es waren diesmal Elefanten.

Ich runzelte die Stirn, versuchte die Sprechblasen zu lesen. Als ich dieses Wort jedoch nicht schaffte, schob ich leicht traurig die Zeitung von mir weg und stand auf, verließ die Küche.

"Luke?" Ich drehte mich nicht um, sondern lief in mein Zimmer zurück.

Ich fühlte mich so allein wie nie zuvor.

Obwohl ich nicht alleine war.

Dad tat alles für mich und ich konnte ihm nichts zurück geben.

"Luke." Es war Nancys Stimme, ganz klar. Schließlich war Sie die einzige Frau hier.

Stumm legte ich mich zurück in mein Bett und starrte meine Wand an.

"Es muss hart für dich sein." Ich spürte, wie Sie sich auf mein Bett setzte. "Hast du denn Freunde?" Wütend krallte ich mich in meine Bettdecke.

"Luke... du kannst mit mir reden." "Ich muss schon immer zu Dr Peters", sagte ich leise. "Ich will nicht reden."

"Aber wenn du mal reden möchtest, dann bin ich für dich da, kleiner Spatz."

"Hey, meine Spätzchen!" Grinsend rannte ich zu Mummy. "Mummy!", rief ich glücklich. "Du bist wieder da!" Vorsichtig legte ich meine Hände auf ihren Bauch, welcher irgendwie kleiner geworden war.

"Wie geht es meiner Schwester?" Traurig sah sie mich an. "Eure Schwester ist ein Engel geworden."

Ich riss meine Augen auf, bemerkte, dass ich weinte. "Luke? Hörst du mich?"

Hastig strampelte ich die Decke weg und rannte aus dem Zimmer, zurück zu Dad.

"Ist es wahr? Hatte ich eine Schwester? O-oder bilde ich mir das ein?" Ich fasste mir an den Kopf, sah Dad verzweifelt an. "Du erinnerst dich?", fragte er traurig lächelnd und stand auf.

"Also ist es wahr?" Dad umarmte mich. "Es war eine Totgeburt", flüsterte er und legte seinen Kopf auf meinen. "Wie alt war ich da?" Tränen liefen über mein Gesicht. "Du warst Sechs."

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