Kapitel 44

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Als ich wieder aufwachte lag ich immernoch auf meinem Schreibtisch und hatte eine Decke über meiner Schulter. Ich seufzte und ging dann ins Badezimmer.

Ich blickte in den Spiegel und sah wieder diese müden und glanzlosen Augen. Ich war doch glücklich für eine Zeit lang, warum habe ich diese Zeit bloß nicht genossen?

Ich machte mich allmählich fertig für die Schule und ging dann auch runter in die Küche. Nur Logan war schon wach und stand am Herd.

Es ist noch viel zu früh für ihn um wach zu sein. Ich setzte mich leise auf einen Stuhl und brachte ein leises „Morgen" von mir. Er drehte sich überrascht zu mir und lächelte warm „Morgen."

Er setzte sich auf einen anderen Sessel mir gegenüber und sah etwas unsicher zu mir. „Warum bist du schon wach?" fragte er und ich sah ihn skeptisch an, also bei mir ist es ja schon normal so früh wach zu sein, aber er? „Könnte ich dich auch fragen." gab ich von mir und er nickte nur stumm.

„Harm, also ich habe 2 Bitten an dich." ich blickte etwas verwirrt zu ihm und nickte. „Es tut mir Leid, was ich an dem Tag gesagt habe, wirklich. Es war nicht so gemeint, ich war nicht ich selbst, ich war einfach blind vor Wut und Enttäuschung. Ich seh in dich keine Verrückte oder Kranke Person, du bist meine kleine Schwester die ich über alles liebe." er biss sich auf die Lippen und ich fing an traurig zu lächeln.

Mir kamen ein wenig die Tränen und mir wurde plötzlich ganz heiß. „Logan ist schon okay, ich hab dir schon längst verziehen und außerdem hat es mich nicht verletzt, weil du es gesagt hast. Es hat mich verletzt, weil es der Wahrheit entspricht. Ich mein seien wir mal ehrlich, ich bin nicht ganz dicht da oben und nach der Aktion gestern, hat es wohl jetzt jeder bemerkt." in meiner Stimme schwang viel Trauer und Scham mit sich.

Ich fiel wieder in dieses tiefe Loch und es war keiner da der mich auffangen würde.

„Du weißt, dass das nicht stimmt. Wir machen uns alle nur Sorgen um dich, weil du soviel durchstehen musst." sagte er plötzlich ganz ernst und nahm vorsichtig meine Hand in seine.

„Und das bringt mich dann zu meiner zweiten Bitte. Ich will alles wissen, vom Moment an, als du Ethan kennengelernt hast, bis jetzt." er sah mich gespannt an während ich mir auf die Lippen biss.

Ich soll ihm alles erzählen? Wenn ich das mache, kann ich mir noch stundenlang was von ihm anhören. Ich musste auf diesen Gedanken hin etwas lachen, weshalb er mich verwirrt ansah.

"Warum lachst du?" ich zuckte lediglich mit den Schultern "Du wirst mich umbringen wenn ich dir das alles erzähle" nun fing er auch an zu lächeln und schüttelte den Kopf "Ich kann sowieso nichts mehr daran ändern und ich will nicht das du das alles alleine durchstehen musst, du hast so viele Menschen, die dich lieben und unterstützen wollen, du musst es nur zulassen. Harm du glaubst nicht wie sehr es wehtut dich so zu sehen, wenn es einen von euch dreien so schlecht geht, geht es mir genauso scheiße." ich blickte lange in seine Ozean blauen Augen, die mich an das Meer erinnerten und nickte dann.

Ich erzählte ihm in der Kurzversion alles und sah wie er immer wieder geschockt, wütend oder traurig reinschaute.

Logan lehnte sich etwas nach hinten und seufzte "Wow, also Lucy hat mir ja grob erzählt, was passiert ist, aber es von der Sicht einer Person zu hören, die live dabei war, ist ganz anders. Du hast ihm echt eine Kugel mit deinen Händen aus der Brust geholt?" fragte er immer noch unglaubwürdig und ich nickte nur.

"Und als du diese Prügelei hattest, hast du die Schuld auf dich genommen um Ethan in Schutz zu nehmen?" fragte er wieder und sah mich interessiert an und wieder nickte ich. "Ja, also ich kannte ihn gar nicht, aber ich dachte mir das es keinen guten ersten Eindruck von ihm macht." erklärte ich ihm und er schüttelte fassungslos den Kopf.

No Feelings.Where stories live. Discover now