Kapitel 27

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Ethan erzählte mir alles und ich kam langsam nicht mehr mit. „Ich bin mittlerweile seine rechte Hand geworden, da wir ja sowas wie Familie sind, deshalb bin ich auch in so kurzer Zeit so schnell auf seiner Liste gestiegen." erklärte er mir weiter und ich sah ihn skeptisch an.

„Aber Warte er hat doch deinen Vater getötet, denkst du nicht er erwartet genau das von dir was du vor hast, also Rache?" fragte ich und er schüttelte den Kopf.

„Nein er denkt, dass keiner davon weiß, der Tod meines Vater war ein „Unfall"." sagte er und macht Gänsefüßchen bei dem Wort Unfall und ich nickte, doch schüttelte wieder den Kopf.

„Aber warte glaubst du nicht, dass er trotzdem rund um die Uhr bewacht wird, falls genau das passiert?" fragte ich und er rollte mit den Augen, doch nickte dann.

„Ja das glaube ich und deshalb helfen mir ja auch die Jungs, sie kümmern sich um die Ablenkung und den Wachen, während ich zu Ramos gehe." sagte er und wieder nickte, doch da war noch etwas und ich verzog mein Gesicht.

„Aber warte.." fing ich wieder an und er seufzte „Was?" fragte er und ich sah ihn besorgt an „Ethan das ist doch gefährlich, ich mein was ist wenn du auch nur ein klitze Kleines Details vergisst oder nicht bedacht hast. Ethan, ihr könntet morgen sterben." sagte ich aufgebracht und er nickte.

Ich wusste von Anfang an, dass er es nicht nur für das Geld machte. Es steckt soviel dahinter. Ich biss mir auf meine Lippen und sah beängstigt zu ihm.

„Nein dass lasse ich nicht zu. Das ist doch naive und viel zu überstürzt." sagte ich und schüttelte den Kopf, als ich seine Hand an meinem Arm spürte.

Augenblicklich durchzog mich eine Gänsehaut und seine Hand breitete wärme in meinem Körper aus.

„Harmony uns sind die Risiken alle bekannt und ich hatte 11 Monate Zeit das zu planen, es wird alles nach Plan laufen mach dir keine sorgen." sagte er und ich sah ihn irgendwie enttäuscht an.

Er trägt soviel Hass in sich, dass es mich traurig macht. Ich wünschte ich könnte ihm diesen Hass nehmen und ihn durch Liebe ersetzten.

„Du willst das wirklich machen? Du willst dein eigenes Leben und das deiner Freunde aufs Spiel setzten nur um einer anderen Person das Leben zu nehmen? Ethan so kenne ich dich doch garnicht!" als ich das sagte, merkte ich wie sehr es ihn verletzte und er nahm seine Hände von mir.

Er hatte seine Arme auf seinen Knien gestützt und seinen Kopf in den großen Händen versteckt. Seine Fingerkuppen drückten fest gegen seine Schläfen und seiner Stirn.

Sein Anblick ließ mein Herz etwas splittern. Ich will ihm keine Schuldgefühle geben, ich will ihn nicht traurig machen, ich will nicht verletzten.

Aber ich will ihn auch nicht anlügen.

Ich liebe ihn und das sehr, aber ich habe auch verdammt angst um ihn. Ich hab angst, dass ihm was passiert und auch wenn ich es nicht zugeben will, dass er sich verändert. Ich hätte niemals gedacht, dass er mal jemanden wirklich absichtlich das Leben nehmen wollen würde.

Er spannte sich wieder an und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. „Schau mich nicht so an, bitte." hörte ich ihn plötzlich sagen und er sah leicht zu mir rauf.

Das Grün in seinen Augen strahlte Schuld, Scham und Trauer aus, während die dunklen Flecke den Hass und den Schmerz zeigten. Und   für einen Moment setzte mein Herz aus.

„Hör auf mich so enttäuscht anzuschauen. Ich hab dir gesagt du würdest mich verachten, wieso habe ich es dir überhaupt erzählt?" fragte er sich selbst und ich schüttelte nur den Kopf.

No Feelings.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt