28. Kapitel

333 16 0
                                    

"Vorsicht! Heiß und fettig"
Als ich die Tür öffnete standen zu meiner Überraschung die beiden Chaoten grinsend davor.
"Ich bin heiß und er ist fettig!" grinste Jack und schob sich an mir vorbei. Hicks sah ihm genervt hinterher.
"Mister Partylöwe hat nervtötend gute Laune" er verdrehte die Augen.
"Ich dacht ich beiß ins Lenkrad" er legte die Hand wie eine Pistole an seine Schläfe und drückte ab.
Ich lächelte nur milde.
Die beiden waren sowohl die besten Freunde, als auch die jeweils größten Widersacher.
Fast wie Brüder.
Jack war bereits ins Wohnzimmer gegangen und tat als hätten wir alle nur auf ihn gewartet.
Schmunzelnd wandte ich mich zu dem jungen Mann der gerade seine Jacke auszog.
Ich nahm ihm beim Kragen und zog ihn sachte aber bestimmt zu mir herunter.
"Hey." hauchte ich, während ich ihm Gesicht an Gesicht in die Augen sah.
Er roch nach seiner Arbeitsstelle. Kneipengeruch.
Aber ich störte mich nicht daran. Erfahrungsgemäß würde es hier in spätestens zwei Stunden genau so riechen.
Vielleicht etwas süßer, wir waren großzügig mit Cola bedacht.
Hicks lächelte und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
Wir hatten uns erst gestern gesehen, aber die Sehnsucht nach nur einem Tag war trotzdem quälend.
Ich nahm seine Hand und zusammen gingen wir ins Wohnzimmer.
Wie das immer so ist, waren wesentlich mehr Leute gekommen als eingeladen waren.
Es war Freitagabend und die Jugend lechzte nach Extase und Zerstreuung.
Vor der 'Bar', unserem Wohnzimmertisch, blieben wir stehen.
Hicks stand hinter mir, er legte die Hände um meinen Körper und sah sich mit dem Kopf auf meine Schulter gelehnt die Bescherung an.
"Naa wonach steht MyLady der Sinn?" gurrte er in mein Ohr.
Ich musste kichern.
"Also wenn wir täten wonach mir der Sinn steht, bräuchten wir einen freien Tisch, oder zumindest einen Boden der nicht so klebt"
Hicks musste ebenfalls lachen und ließ mich los.
Er griff nach einem der Plastikbecher die Punzel und ich aus Faulheit dazu gestellt hatten.
Abwasch am Arsch.
Ich war sowieso kein Held des Haushalts und mit Kater war daran gar nicht zu denken.
"Ich kann dir einen Cuba Libre machen" bot ich an.
Hicks schüttelte den Kopf und setzte wieder sein belustigt-mitleidiges Lächeln auf, dass mich dazu brachte meinerseits mein schmollend-aufmüpfiges Gesicht aufzusetzen.
"Was?" fragte ich kampflustig und hob die Augenbrauen.
Hicks ruderte sofort zurück.
"Das ist wirklich toll von dir, aber meinst du nicht, dass eher ich als Barkeeper dir einen Drink mischen sollte?"
Beschwichtigend gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ich zog den Mund nachdenklich zur Seite.
Daran hatte ich gar nicht gedacht.
"Jajaja" sagte ich ungeduldig.
Und mit einem Grinsen fügte ich dann hinzu:"Okay. Herr Barkeeper. So reiche man mir einen Cuba Libre. Viel Cuba, wenig Libre."
Hicks schüttete die Cola und den Rum zusammen und gab einen Spritzer Zitrone dazu.
Dann gab er mir den Becher und nahm seinen in die Hand.

Nicht, dass ich Astrid nicht zugetraut hätte ein bisschen Cola zu mischen, aber um ehrlich zu sein wollte ich ihr  nichts übertragen was mit der Zubereitung von Lebensmitteln zu tun hatte.
Der Lasagne-Abend war mir noch mit Schrecken in Erinnerung.
Die Wohnung war voller Menschen die ich nicht kannte.
Die Anlage spielte in Gesprächslautstärke unspektakuläre Musik.
Ich zog meine blonde Schönheit mit mir und wir stellten uns zu Jack und Elsa, den einzigen die ich aus meinem Freundeskreis ausmachen konnte.
Sie standen etwas abseits der Couch und die junge Frau wirkte rosig um die Wangen sie schien fröhlich und  lebhaft mit meinem Mitbewohner zu diskutieren.
Ein bisschen lustig war es ja schon.
Und den ein oder anderen Witz darüber, dass mich seine Freundin verarztet hatte, hatte ich mir dann doch nicht verkneifen können.
Das war zugegebenermaßen nicht nett. Aber irre komisch.
Der gute Jack brachte so eine Seite in mir zum Vorschein.
"Alles was er erzählt, ist erstunken und erlogen und ich werde es bis zu meinem Tod abstreiten. Außer, dass er gerne Damenunterwäsche trägt. Das ist schmerzliche Wahrheit" klinkte ich mich in das Gespräch mit ein.
Astrid kicherte und warf einen Blick zu Jack, der wiederum sah mich nur  fassungslos an.
Zum Glück verstand Elsa den Witz und brach in herzliches Gelächter aus.
Unsicher stimmte Jack mit ein.
Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.
Das war ja etwas ganz Neues.
Dieses unsichere Getue kannte ich von ihm nicht.
Er sah mich nun flehend an und Astrid zog mich langsam von den beiden weg.
"Was ist denn mit dem los?"

Hiccstrid FanficWhere stories live. Discover now