6. Kapitel

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Mit dem T-shirt auf dem Schoß saß ich einen Moment regungslos auf dem Sofa. Erst mal atmen Astrid. Ich atmte zwei mal tief durch und sah mich in der Stille des Zimmers um.
Dann besann ich mich, nahm meinen Rucksack endlich von den Schultern und kramte mein Handy heraus.
Schweigend las ich die neuen Nachrichten. Es waren zwei von Punzel die mir mitteilte, dass sie meinen Papagei gefüttert hatte und dass eine von uns neues Spüli kaufen musste. Die übrigen waren von Merida die mir irgendwelchen belanglosen Klatsch über irgendwelche Leute erzählte, die ich vermutlich nicht einmal kannte.. oder schon wieder vergessen hatte.
Zu guter letzt eine Nachricht von meiner Mutter, der ich niemals hätte Pinterest zeigen dürfen.
Ich liebte meine Mutter, aber wir teilten einfach nicht den gleichen Humor.
Seufzend legte ich das Handy wieder in den Rucksack und nahm das Shirt.
Ich zog mir meinen Rock, mein Top und die Strumpfhose aus und legte alles feinsäuberlich auf einen Stapel Biologie-Bücher der neben dem Sofa lag.
Das Shirt ging mir dankenswerterweise bis kurz über den Po, denn schließlich wollte ich nicht dem ganzen Haushalt mein Hinterteil präsentieren.
Ich setzte mich auf die Kante des Sofas und horchte kurz in mich hinein.
Pipi? Nicht Pipi? Lieber mal vorsichtshalber.
Das Shirt festklammernd öffnete ich vorsichtig die Tür zum Flur. Ich spähte hinaus und huschte durch den noch beleuteten Flur auf die Tür zu, von der ich meinte, es könne nach dem Ausschlussverfahren nur die Tür zum Bad oder zur Küche sein. Jedenfalls glaubte ich beim Durchgehen zum Wohnzimmer einen gefliesten Boden gesehen zu haben.
Ich öffnete beherzt die Tür und lief fast in Hicks der dort nur in Boxershorts stehend seine Zähne putzte.
"Wow!" entfuhr es mir unwillkürlich. Dieser Kerl war unbestreitbar der schönste den ich je in natura gesehen hatte. Sein Körper war eindeutig trainiert und nicht mal halb so behaart wie die Oberkörper die ich an diesem Abend schon hatte "bewundern" dürfen. Seine Tattoos, die nur aus schwarzen Linien bestanden, sahen aus wie die Bemalung eines Stammeskriegers und zogen sich von seinen Armen auch über seine Brust.
Ich spürte wie ich wieder rot anlief und stammelte schnell:"Äh. Wow, den Duschvorhang wollte ich mir auch mal kaufen!"
Hicks sah mich, noch mit der Zahnbürste im Mund, verständnislos an und warf dann einen Blick über seine Schulter zum Duschvorhang.
Diesen Moment nutze ich um mich wieder auf den Flur zu verkrümeln.
Dort wartete ich dann mucksmäuschenstill bis der braunhaarige Adonis das Bad frei gab.
Ohne auf zu sehen wünschte ich murmelnd: "Nacht" und schloss die Tür hinter mir.
Duschvorhang. Oh Mann Astrid.
Als ich fertig war ging ich zurück ins Wohnzimmer und ließ mich erledigt auf dem Sofa nieder.
Ich scannte den fremden Raum nach dem Lichtschalter und fand ihn -wer hätte es gedacht- direkt neben dem Türrahmen. Schläfrig bis zum geht nicht mehr, durchquerte ich den Raum und prägte mir dabei so gut es ging den Weg zurück zur Couch ein.
Natürlich, stoplerte ich trotzdem mehr schlecht als recht durch den dunklen Raum zurück.
Angekommen streckte ich mich müde auf dem Sofa aus. Es dauerte nur Millisekunden bis ich fest eingeschlafen war.

Hiccstrid FanficOù les histoires vivent. Découvrez maintenant