27. Kapitel

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2 Wochen später.

..das Schiff allein nach Tortuga bringen, dass kann ich nicht. Klar soweit?
Gedankenverloren knibbelte ich an meiner Bierflasche herrum.
Wir saßen in unserem Wohnzimmer und sahen uns mal wieder Rapunzels Lieblingsfilm an.
"Ich liebe diese Stelle!" tönte sie etwa alle 5 Minuten, während sie kerzengerade auf der Kante des Sessels saß, ihre Flasche stand ungeöffnet auf dem Boden.
Mein Bier war mittlerweile schon schal und irgendwie hatte ich mir den Vorschlag "Wir gucken Fluch der Karibik und trinken Bier" lustiger vorgestellt.
Statt das etwas Tortuga zu uns schwappte, lümmelte ich gelangweilt, mit den Beinen über die Sofalehne hängend rum und nippte hin und wieder am Gerstensaft.
Es war Wochenende und Hicks musste arbeiten. Zumindest bis alles aufgebaut war.
Und wie lange das dauern würde sei nicht abzusehen.
Im Fernsehn ging es rund, Flaschen flogen, Piraten wirbelten durchs Bild.
Rapunzel und ich waren in etwa so viel Party wie Montag morgens Vorlesung.
"Punzi wir sind echt lahm" begann ich und musste mir allen ernstes an einem Freitagabend um 21 Uhr einen Gähner verkneifen.
Meine Mitbewohnerin wandte sich zu mir und zog die Stirn kraus.
Eine Minute sah sie durch mich hindurch, man konnte förmlich sehen wie in ihrem hübschen Kopf eine Idee gärte.
Ich nahm noch einen Schluck aus der Flasche und stellte sie auch beiseite.
Rapunzels Augen blitzen aufgeregt und sie holte tief Luft.
"Ich ruf die anderen an. Wir sind jung, wir sind wild und Frau Andersen von unter uns ist verreist!"
Ich sah Rapunzel verwirrt an.
"Ähh."
Ich kannte solche Hauruck-Aktionen von ihr und meistens war es besser einfach mitzumachen.
Wenn sie ein mal in Fahrt war, konnte man dieses Mädchen nur schwer bremsen, außerdem schien sie wie elektrisiert von der eigenen Idee.
"Wir rufen alle an, jeder bringt was mit und dann wird getanzt" Rapunzel war aufgestanden und schon im Turbo-modus.
Ich hing noch immer auf dem Sofa.
"Muss ich dafür was tun?" murrte ich missmutig.
Der Blick meiner Mitbewohnerin tadelte mich für diese 'blöde' Frage. Natürlich, wenn Rapunzel eine Planung in die Hand nahm, dann aber richtig.
"Okay.. also Anna, Merida, Elsa, Jack und Hicks?" ging ich die potenzielle Anrufliste durch.
Punzel nickte und fügte hinzu:
"Plus die Leute die sie noch mitnehmen wollen. Merida hat ne Neue"
Ich hob bedeutungsvoll die Augenbrauen. So so.
"Ich denke die Jungs werden erst nach der Veranstaltung kommen."

Schnell tippte ich die Nachricht an die Meute auf meinem Handy.
Meine Finger flogen nur so über das Display.
Mehr Starthilfe für Punzel schien von meiner Seite kaum drin zu sein.
Ich versuchte angestrengt einen Plan auf die Reihe zu bekommen, aber alles was mir für die Einkaufsliste einfiel war:
Rum, Rum und Rum. War das der Fluch-der-Karibik-effekt?
Vielleicht noch Cola für die Mädels in unserer Gruppe. Und so eine von den kleinen gelben Zitronenspritzdingern.
Bevor die Gedanken sich wieder verflüchtigen, bemühte ich mich um einen Kulli.
Ich fand auf dem Tisch einen mit einem kleinen Plastik Chamäleon an der Seite.
Schnell notierte ich die Liste und wandte mich zu Rapunzel um die durch das Wohnzimmer wuselte und Dinge von hier nach da rückte.
"Wollen wir einfach Pizza bestellen, wenn alle da sind? Warum auch immer hat keiner mehr Hunger, wenn ich gekocht hab."
Das stimmte zum Teil, denn tatsächlich blieben meine gekochten Gerichte immer übrig.
Andererseits glaubte ich, dass meine Kochkünste sich mit einem Bier intus nicht gerade zum Vorteil für die anderen wandelten.
Punzel jedenfalls war sofort dafür, auch wenn sie so tat als läge es einfach nur am Zeitmanagement.

Die Vorbereitungen waren schnell getroffen, wir stellten auf den Couchtisch alle angefangenen Schnapsflaschen aus dem Küchenschrank und ich bemühte mich um das festgefrorene Eis im Tiefkühlfach.
Ich ging recht optimistisch in den Kampf, doch nach einer viertelstunde Hacken mit dem Buttermesser gab ich es auf und löste eben nur so viele Eiswürfel aus dem Plastik wie es ging.
Dann müssen eben alle schneller trinken.

Mittlerweile war Merida mit ihrer neuen Freundin eingetroffen.
Ich begrüßte sie an der Tür und zu unserem Glück trugen sie einen Kasten Bier auf den sie auch drei Flaschen Cola obenauf gelegt hatten.
"Hey" begrüßte ich den roten Lockenkopf.
"Hey na?" Sie stellten den Kasten ab und Merida drückte mich stürmisch an sich.
Dann nickte sie zu dem schwarzharigen Mädchen, das neben ihr stand.
"Ally, Astrid, Astrid, Ally."
Ally grinste mich freudestrahlend an und fiel mir ebenfalls um den Hals.
"Cool dich mal zu treffen!"
Überrumpelt von so viel Freundlichkeit erstarrte ich in der Bewegung und klopfte ihr zögerlich auf die Schulter.
"Jaaah schön dich kennenzulernen" bestätigte ich irritiert.
Wir ließen einander los und Ally strahlte weiter wie ein Honigkuchenpferd. Anscheinend war ihr mein Unwohlsein gar nicht aufgefallen.
Nur Merida grinste hämisch.





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