•Kapitel 73•

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„Yoongi, wann wollt ihr los?"

„Yoongi, hast du an die Autoschlüssel gedacht?"

„Yoongi, bitte pass auf, dass ihr einen schönen Baum aussucht."

„Yoongi-"

So ging es seit Stunden. Seit Stunden versuchte unser ältestes Gruppenmitglied mich an Dinge zu erinnern, die mit dem Weihnachtsbaumshoppen zu tun hatten. Seit Stunden ging er mir auf die Nerven. Gewollt oder nicht, das wusste ich nicht. Aber bei seinem Versuch, einen neuen Satz anzusetzen, hielt ich ihn auf.

Min Seokjin, wenn du noch ein weiteres Wort sagst, dass ich beachten soll, dann schwöre ich: ich ramme dir deine Krone in den Arsch und schick dich damit auf den Mond, wo du traurig auf die Welt runter guckst und dir wünschst, du hättest mich mal machen lassen!", sagte ich genervt und funkelte meinen Bruder mit meinem Todesblick an.

Sofort war er wieder ruhig und blickte auf seinen Teller, in den er dann weiter herumstocherte. Jimin neben mir versuchte nicht all zu sehr zu grinsen, doch es gelang ihm eben nur halb. Er fand es lustig, wenn ich mich immer noch bei anderen so schnell aufregte, obwohl es nicht selten vorkam. Klar war es mit den Members anders, aber wenn jemand anderes, abgesehen von Kindern und alten Leuten, mich ansprach, dann konnte ich es nicht lassen und verscheuchte sie mit meiner ach so charmanten Art.

„Hyung, wollen wir gleich nach dem Essen los?", fragte Kookie dann aufgeregt in die Stille hinein und ich bemerkte, dass Tae kurz schmunzelte über seine hibbelige Art.

Ich zuckte mit den Schultern. „Klar, Keks. Du freust dich ja anscheinend sehr darauf."

„Mhm! Das ist doch immer das Beste an Weihnachten.", erklärte er begeistert.

„Eigentlich ist es das Schmücken vom Baum.", meinte ich und schlürfte weiter meine Nudeln vom Teller auf. „Da kommt die ganze Familie dann zusammen."

Ich sah auf und merkte, wie Jin stolz grinste und fragte mich weshalb.

„Hyung, du bezeichnest uns als deine Familie?", fragte Jimin zuckersüß.
Ach deshalb.

Ich lehnte mich vor, um ihm verführerisch und tief in die Augen zu gucken, bevor ich dann sprach. „Nein, mit euch kleinen Plagen würde das nicht gut gehen."

Mit einem frechen Grinsen lehnte ich mich zurück und alle lachten oder verdrehten die Augen.

Ja das war halt typisch ich.

Wir aßen noch schnell auf, standen auf und watschten ab. Danach zog ich Jimin wieder mit in das Sin-Zimmer und blieb mit ihm vorm Kleiderschrank stehen. Ich wollte mir etwas frisches anziehen, dennoch wusste ich nicht was und eigentlich gab es auch nur eine Sache, die mich wirklich überzeugte. Diese war nur...naja...

„Blöde Frage, aber...", sagte ich verlegen und kratzte mir den Nacken. „D-darf ich vielleicht etwas von dir anziehen?"

Jimin sah mich verwundert an. „Wieso? Du hast doch noch frische Sachen."

„Sch-schon, aber...naja ich mag es etwas von dir zu tragen.", erinnerte ich ihn an einige Nächte, in denen er entweder ein T-Shirt von mir bekam oder ich eines von ihm.

Grinsend kam er auf mich zugeschritten und legte seine Hände an meine Taille, damit er mich näher zu sich ziehen konnte. Ich erwiderte seine Geste und schlang meine Arme um seinen Hals, so dass sich auch unsere Gesichter fast berührten. Trotzdem war ich noch immer so peinlich berührt, da es ihn vermutlich nur amüsierte. Doch dann...

„Weißt du, ich mag es auch, wenn ich etwas von dir trage. Erstens zeigt es, dass wir zusammen sind, und zweitens ist es der schönste Geruch, den ich dann tragen darf.", flüsterte mir Jimin zu und ich schloss daraufhin genussvoll die Augen, nur um den Moment zu genießen. Er war alles was ich brauchte und diese Situation ließ mein Herz schneller klopfen, obwohl wir nur über Kleidung sprachen und unseren Geruch - Oh Mann wie das klingt.

Serendipity [YOONMIN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt