•Kapitel 37•

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Am nächsten Morgen - Gott was für ein Klischee-Einstieg! - rannte ich sofort ins Badezimmer und verschloss die Tür.

Die ganze Zeit schon über waren die anderen immer damit beschäftigt darüber zu streiten, wer als erstes rein durfte und ich kam dann zu spät zum Bus, weil ich der letzte war. Aber nicht dieses Mal!

Ich drückte gerade die Toilettenspülung und wusch mir die Hände, da klopfte es an die Tür.

„Sorry, aber der frühe Vogel fängt den Wurm!", rief ich nach draußen, doch bekam sofort eine Antwort bei der ich grinsen musste.

„Der frühe Vogel kann mich mal, also lass mich rein Yoongi!"

Es war Jimin und wäre es nicht er gewesen, dann hätte ich nicht ‚ja' gesagt.

Ich schloss die Tür wieder auf, nur um ihn rein zu ziehen und wieder zuzumachen, damit wir ungestört waren.

Ich drehte mich zu ihm um und grinste breit. Auch er lächelte mich an und nahm dann meine Hände in seine. Wir blickten hinunter und wäre ich nicht so schüchtern ihm gegenüber gewesen - aus welchen Gründen auch immer... -, hätte ich ihn sofort geküsst.

„Ich hab dich vermisst.", gestand ich leise. Als ich sah wie ihm ein kleines Lächeln über das Gesicht flog, sah ich wieder verlegen weg und spürte wie sich meine Wangen rot färbten.

Jimin trat einen großen Schritt auf mich zu, so dass sich unsere Nasenspitzen berührten und mich ein angenehmer Schauer durchfuhr.

„Ich dich auch.", flüsterte er mir zu und ich blickte ihm wieder grinsend in die Augen.

„Hm, komisch. Dabei waren es ja nicht mal zehn Stunden.", meinte ich, was ihm zum lachen brachte.

„Du bist mir ja einer. Seinen Freund kann man doch immer vermissen, auch wenn es nur fünf Minuten waren."

„Ich denke bei mir würde nur eine reichen."

Nun lächelte er verlegen und boxte mir leicht in die Brust. „Maaaann, du alter Schleimer.", hauchte er lächelnd.

Ich legte meine Hände an seine Wangen und zog ihn das letzte Stück zu mir, so dass unsere Lippen sich endlich wieder vereinten.

Eine Gänsehaut überkam mich und es fühlte sich an als würden tausend Schmetterlinge in meinem Bauch Walzer tanzen. Aber die schnelle Variante!

Langsam bewegte er seine Lippen auf meinen, was ich nur zu gerne erwiderte und in den Kuss hinein seufzte. Er grinste leicht und zog mich an meiner Hüfte näher zu ihn heran, so dass kein Platz mehr zwischen uns war.

Ich spürte wie ich rot wurde, einfach durch seine komplette Nähe, doch schien es ihn nicht zu interessieren.
Nach einer Weile, die mir aber viel zu kurz vorkam, lösten wir uns wieder und sahen uns tief in die Augen.

Er strich mir vorsichtig über den Rücken und ich spürte an jeder Stelle seiner Berührungen ein weiteres Kribbeln.

„Wollen wir es eigentlich den anderen sagen?", fragte er dann und holte mich aus meiner kleinen Welt, die nur uns beiden gehörte.

Zögerlich kaute ich auf meiner Unterlippe herum und wusste nicht was ich sagen sollte.

„Nicht.", flüsterte er und strich mir über meine Lippe, so dass ich meine Zähne von ihr löste. „Die brauche ich noch."

Sofort richtete sich mein Blick nach unten. Das war einfach zu viel für mich! „Hör auf mit mir zu flirten! Da werde ich schwach.", gestand ich und spürte wie er grinste.

Jimin drückte mich an sich und ließ sich von mir den Nacken kraulen, während er beruhigt atmete.

„Ich weiß nicht, ob wir es ihnen sofort sagen sollten. Ich halte mich selbstverständlich an deine Wünsche, aber...vielleicht sollten wir erst einmal schauen, wie unsere Beziehung funktioniert.", antwortete ich ihm schließlich.

Sofort löste er die Umarmung und sah mir eindringlich in die Augen. Bei diesem Blick fühlte ich mich mit einem Mal wieder so klein und fragte mich, was ich falsch gemacht hatte.

„Yoongi, warum denkst du, dass es nicht funktionieren wird?", fragte er und ich verstand.

Leise seufzte ich, wich seinem aber nicht aus. „Ich will dich nicht verletzen, deswegen wäre es gut, wenn niemand davon weiß und du - falls es dazu kommen sollte - bei einer Tre...Trennung nicht mit Fragen bombardiert wirst.", gestand ich zum Ende hin leise.

„Min Yoongi! Jetzt hör mir mal zu: du.wirst.mir.nicht.weh.tun! Das ist nicht einfach so etwas, das ich dir sage, damit du es nicht tust. Ich sage es, weil ich es weiß! Nicht ohne Grund möchte ich mit dir eine Beziehung führen, klar?", meinte er bestimmt.

Meine Augen wurden größer, bei dem Wort ‚Beziehung' und mein Herz pochte wieder wie wild. Er wusste immer genau was er sagen musste, um mich schwach werden zu lassen.

„Wie kommst du darauf?", fragte ich dennoch.

„Weil du, auch wenn du mal abweisend warst, dich so schnell wie möglich entschuldigt hast, damit wir wieder zusammen sein konnten.", sagte er und strich mir über die Wange.

„Verdammt, ich mag dich ChimChim. Sehr sogar!"

Er lächelte breit. „Ich mag dich auch. Deswegen ist es auch okay für mich, wenn wir es erst mal geheim halten."

„Ehrlich?", fragte ich erstaunt.

„Mhm." Er klang nicht wirklich überzeugend und machte auch den Anschein, dass es ihm nicht sonderlich gefiel, doch noch bevor ich etwas sagen konnte grinste er wieder. „Die anderen wären sowieso nur nervig mit tausend Fragen und eigentlich hat es ja auch seinen Reiz es geheim halten zu wollen, oder?"

Sein kleines Zwinkern reichte, um mich wieder alles um mich herum vergessen zu lassen. Er war alles was ich brauchte.

Ohne irgendetwas zu erwidern zog ich ihn wieder zu mir heran und drückte ihm meine Lippen auf. Sofort lächelte ich in den Kuss hinein und spürte, wie er sich entspannte.

Mein Yoongilein."

Als er das so sagte, meinen Namen, setzte mein Herz wieder aus und ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Mit einem Lachen strich er durch die Haare und ich vergaß für einen Moment, dass gleich Schule war.

Serendipity [YOONMIN]Where stories live. Discover now