•Kapitel 17•

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Am nächsten Tag waren wir schon wieder auf dem Weg zur Schule. Jimin hatte es tatsächlich geschafft wieder gesund zu werden und wir liefen alle ‚freudestrahlend' zur Schule. Nein, natürlich war das kein Sarkasmus! Wie kommt ihr nur drauf? Und ja: ich kann eure Gedanken lesen - na aber jetzt mal wieder auf's Wesentliche konzentriert!

Wir liefen zu fünft auf das fette und hässliche Gebäude zu, während sich immer wieder einige Mädchen tuschelnd zu uns umdrehten.

„Wen gaffen die denn so an?", fragte ich etwas zu laut, so dass Jimin es neben mir mitbekam und lachen musste.

Er beugte sich zu mir und legte seine Hand so vor den Mund, dass nur ich ihn hören konnte, falls jemand lauschen wollte.

„Ich denke, die haben noch nie so einen attraktiven Jungen wie dich gesehen, Suga."

Ich sah ihn verwirrt an und begriff was er meinte, als er mir zuzwinkerte. Schnell sah ich weg und spürte wie sich meine Wangen rot färbten.

„Du brauchst doch da gar nicht verlegen zu sein, Hyung.", meinte Jimin und wuschelte mir dann durch die Haare. „Das war doch einfach ein Kompliment unter Freunden!"

„Ja okay, aber hör auf meine Haare zu zerstrubbeln, Jishit!", sagte ich schnell und fuchtelte lachend mit den Händen herum, damit er von mir abließ.

•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~

Nach den ersten drei Blöcken stand nur noch einer an und wir begaben uns allesamt in die Cafeteria. Wie immer hielt ich Kookie nahe bei mir und warf jedem einen vernichtenden Blick zu, der es auch nur wagte mit dem Finger auf den Jüngsten zu zeigen.

Wir bezahlten unser Essen und setzten uns an einen der freien Tische, bevor wir anfingen uns zu unterhalten und hin und wieder mal einen Happen runterzuschlingen.

Bei Jimin sah es allerdings so aus als würde er jeden Bissen mit Genuss essen und eine Art Kunst daraus machen, wie er die Gabel zu seinem Mund führte.

Ich konnte fast gar nicht mehr wegsehen, da bemerkte ich wie ihn einige Mädchen von einem Tisch, schräg gegenüber unserem, angafften und sich die Hände vor ihre viel zu überschminkten Gesichter hielten, weil sie gerade kichern mussten. Lächerlich, wenn man mich fragte, denn hätten sie kein schönes Lächeln, dann sollten sie auch nicht herüber gucken.

Ich sah, dass auch Jimin die Mädchen bemerkte, doch aber wieder seinem Essen zuwendete. Doch Hoseok war seinem Blick gefolgt und setzte ein breites Lächeln auf.

„Die beobachten dich, Jimin! Geh doch mal rüber."

Auch Taehyung, der gemeinsam mit Hobi eine Seite unseres Tisches teilte, und Kookie neben mir sahen auf, doch schien Letzterer mehr interessiert. Tae hingegen blickte kurz noch zu Kookie und aß dann in Ruhe weiter. Also da musste ich auch nochmal nachforschen. Was war denn das jetzt zwischen den beiden?

„Ne, lass mal.", meinte Jimin wieder und riss mich aus meinen Gedanken.

Er sah kurz zu mir und lächelte leicht, was ich schwer erwiderte. Doch noch bevor er mir einen verwirrten Blick zuwerfen konnte, meldete sich auch Hobi wieder zu Wort.

„Die scheinen dich echt attraktiv zu finden, sonst würden die doch nicht die ganze Zeit rüber gucken. Warte kurz hier, ich mach dir was klar.", sagte Hoseok und stand dann ganz plötzlich auf.

„Hobi, nein warte!", flehte Jimin, doch der Rothaarige war schon am Tisch der Mädchen.

Mit komischem Gefühl im Magen sah ich dabei zu wie Hobi mit den Mädchen sprach und alle lachten.

Mir kamen sofort tausend Fragen in den Sinn. Was wäre wenn Jimin eine Freundin hätte? Was würde mit mir passieren? Mit unserer Freundschaft? Würde er überhaupt noch die Zeit für mich finden? Nein ganz sicher nicht, denn er hatte ja noch fünf andere Freundschaften zu pflegen! Ach verdammt, warum musste mir das passieren?!

Ich entschuldigte mich kurz und lief in Windeseile auf die Toilette. Mein Herz klopfte wie wild und mein Verstand spielte verrückt. Aish, was war das nur?! Mir war mit einem Mal so übel...

Ich sah in den Spiegel und bemerkte, dass mein sonst einfach weißes Gesicht nun bleich war. Schnell wusch ich es mir mit kaltem Wasser und trocknete es danach mit Papiertaschentüchern ab.

„Yoongi, alles okay?", fragte mich eine all zu vertraute Stimme und ich drehte mich zu Jimin um. Er musterte mich besorgt und kam ein paar Schritte auf mich zu. Ich war wieder wie versteinert und ließ es von daher zu, dass er mir seine Hand an die Wange legte und mein Gesicht ausgiebig ansah.

Es war zum verrückt werden, wie seine braunen Augen mein Gesicht erkundeten um irgendein Anzeichen von Schmerz oder Ähnlichem zu entdecken.

„I-ist alles gut.", sagte ich leise, doch klang es eher wie ein Flüstern.

Jimins Hand wanderte zu meiner Schulter herunter und er gab ein schwaches Lächeln von sich.

„Hyung, nichts ist gut. Du siehst blass aus. Was ist denn passiert?", fragte er noch einmal besorgt. „Geht es dir nicht gut?"

„E-es hat sich erst wie Übelkeit abgefühlt, doch ich glaube mittlerweile, dass es was anderes ist.", gab ich kleinlaut zur Antwort, was ihn nur noch mehr zu verwirren schien.

„Und was ist es nun?"

Ich starrte ihn an. Ich konnte nichts sagen, es war so peinlich. Ich war eifersüchtig, das war es. Wenigstens versuchte ich ehrlich zu mir zu sein...

Nach einigen Sekunden des Schweigens redete ich dann weiter. „Naja die Mädchen...also wenn du mit einer zusammen wärest...du würdest doch - äh...duwürdestnschtzefümiden.", nuschelte ich zum Schluss und er sah mich fragend an.

„Was?"

Ich blickte verlegen zu Boden und spürte schon wieder wie die Röte in mein Gesicht stieg. Dann seufzte ich noch kurz und sprach ruhig weiter. „Du würdest dann keine Zeit mehr für mich haben."

Als ich wieder aufsah, blickte er mich überrascht an. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und wusste nicht was ich noch sagen sollte. Es war eine peinliche Situation.

„Yoongi.", fing er an und nahm meine Hände in seine. „Ich komm mit Mädchen momentan eh nicht gut aus und ich möchte auch ehrlich gesagt keines als meine Freundin haben. Du brauchst dir keine Sorgen machen! Ich bin froh dich zu haben und würde dich nichtmal für jemand anderen vergessen, verstanden? Wir sind Freunde und das bleibt auch so, weil wir beide das anscheinend wollen.", sagte er mit fester Stimme und sah mir intensiv in die Augen.

Unter diesen Blick fühlte ich mich schwach, nickte dann aber etwas benommen.

„Verstanden?", fragte er nochmal nach, was mich zum lächeln brachte.

„Ja, verstanden."

Er zog mich grinsend in eine Umarmung, die ich sofort erwiderte. Ich sog seinen Duft leicht durch meine Nase ein und wurde sofort entspannter, denn er tat einfach gut.

„Danke, ChimChim.", sagte ich ganz leise und war froh, dass ich einen Freund wie ihn gefunden hatte.

Serendipity [YOONMIN]Where stories live. Discover now