•Kapitel 2•

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„Ich glaube, ich werde gleich platzen vor Aufregung!", meinte Kookie voller Anspannung und sprang immer wieder von seinem Platz am Tresen auf und lief zu den Riesen Fenstern, die eine einzige Glaswand im Café bildeten.

Voller Neugierde sah er nach draußen und versuchte unserem Bruder zu erkennen, doch er war noch nirgends zu sehen. Traurig setzte er sich wieder hin und schmollte vor sich her. Ich musste schmunzeln als ich ihn so sah und wuschelte ihm durch seine hellbraunen Haare. Er sah zu mir auf, doch sein Schmollmund war noch nicht verschwunden.

„Ach Mensch Kookie, jetzt sei nicht so. Er wird bald da sein, bestimmt.", meinte ich mit einem belustigten Augen verdrehen und stellte mir ein Fertiggericht in die Mikrowelle.

„Eigentlich wäre ich ja heute gerne noch rausgegangen, doch du musstest mich ja zum Arbeiten verdonnern.", seufzte ich dann.

Er grinste wieder. „Tja, aber du freust dich doch auch schon auf Jin!"

„Klar, aber so musste ich die ganze Zeit mit dir hier absitzen, du Nervensäge.", meinte ich gelassen.

„Hättest du wieder was geschrieben?", fragte der Jungkook und runzelte die Stirn.

Ich zuckte schnell mit den Schultern und sah weg. Es war zwar nicht selten, dass wir über meine Leidenschaft zum Schreiben sprachen, aber wenn ich mal wieder etwas über die Vergangenheit aufschrieb, blockte ich ab. Das wäre vermutlich etwas, wobei mir meine Familie nur helfen wollte, weil sie sich Sorgen machten. Aber das sollten sie sich nicht! Nicht wegen mir...

„Du hast also wieder über etwas Schlimmes geschrieben.", sagte Kookie dann und ich blickte ihn überrascht an. Er jedoch saß vor mir und ich sah, dass er ganz genau wusste was in mir vorging, also nickte ich leicht, dennoch mit weiterhin großen Augen.

Wie erwartet seufzte er und stand auf. Die Mikrowelle piepte, doch wir ignorierten es gekonnt. Ich drehte mich um und ließ mich von ihm umarmen.

Wenn er wusste, dass etwas war, dann sagte er nicht viel oder auch gar nichts und umarmte mich einfach. Genau so war es richtig. Nicht zu viel reden, sonst wäre ich noch irgendwann zusammen gebrochen.

Wir lösten unsere Umarmung und lächelten einander an.

„Danke, Kookie.", meinte ich und wollte ihm schon durch die Haare wuscheln, die schlug er mir die Hand weg.

„Also jetzt lass erstmal den gefühlvollen Moment auf dich sacken und zerstör ihn nicht gleich wieder!", verdrehte er die Augen und ich lachte kurz auf.

Mein Essen nahm ich aus der Mikrowelle als sich dann auch unsere Mutter zu uns begab, die aus ihrem Teil der Wohnung kam. Sie sah zwischen uns hin und her, doch bemerkte zum Glück nichts.

„Yoongi Schatz, du müsstest dir mal wieder die Haare färben gehen.", meinte sie und legte mir ein paar Haarsträhnen zurecht.

„Muss ich nicht, die sind doch erst letzte Woche so gefärbt worden."

„Hm, aber ist die Farbe wirklich so schick?"

„Vielleicht fehlt ihm einfach nur ein Gegenstück?", fragte Jungkook mit einem leicht sarkastischen Unterton, für den ich ihm einen Todesblick zuwarf.

„Oh, meinst du etwa er hat ein Auge auf jemanden geworfen?", fragte nun wieder unsere Mum und genau da verdrehte ich wieder die Augen.

So was konnte ich mir dann wohl wieder ewig anhören. Und bald, wenn ich ein Freund nachhause mitbringen würde - wobei ich nicht wirklich viele hatte - kämen sogar die Fragen: ‚Und jetzt? Mädchen oder Junge?'.

Ich stocherte in meinem Plastikbecher mit Nudeln darin herum, während sich Mum und Kookie unterhielten.

Geistesabwesend bekam ich fast gar nicht richtig mit, wie die Tür aufging und jemand eintrat. Wir hatten schon geschlossen also konnte es nur einer sein.

Serendipity [YOONMIN]Where stories live. Discover now