Kapitel 67

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***16. März 2019***

Der nächste Morgen bricht an. Erstaunlicherweise habe ich sehr gut geschlafen. Leandro muss wieder arbeiten gehen, die Jungs haben alle Training. Plötzlich kommt mir ein Gedanke. Romans Eltern. Sie müssten heute anreisen, zumindest sein Vater kommt bei jeder Gelegenheit hierhin. Ein kurzes Telefonat genügt, um zu wissen, dass sie gerade über die Landesgrenze gefahren sind und in einigen Stunden hier sein werden.

Ein weiterer Anruf muss getätigt werden. „Hi du. Was steht an?", fragt eine fröhliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hi Sarah! Du, Roman ist im Krankenhaus und ich möchte Cliff nicht so lange alleine lassen. Kann er vielleicht zu dir kommen? Du kannst ihn auch bei dir über eine Zeit alleine lassen, einfach nicht zu lange. Sonst müsste ich ihn sonst wohin geben." „Klar kann ich das machen. Grüss Roman von Jule und mir. Übrigens will Erik noch vorbeikommen, vielleicht kommt Jule auch noch." „Danke, du bist ein Schatz. Hab dich lieb, bis nachher.", rufe ich ins Telefon und lege auf.

Dann mache ich mich bereit, um ins Krankenhaus zu meinem Liebsten zu fahren. Erst lade ich Cliff bei Weigls ab und dann schlage ich den direkten Weg in Richtung Klinik ein. Innert Minuten bin ich da und melde mich am Empfang in der Hoffnung, dass sie ihn heute entlassen können. „Der ist noch dort, wo er gestern auch war. Finden Sie es?" „Klar, vielen Dank.", bedanke ich mich bei der Schwester und nehme dann dankend die Maske an, ehe ich die Station betrete.

„Jay, was machst du denn immer noch hier?", frage ich meine beste Freundin, als ich sie den Flur runtereilen sehe. „Ich wollte hier bleiben, bis du zu ihm kannst. Er sollte nicht alleine sein, finde ich." Ich drücke sie fest an mich. „Du bist ein Engel, danke! Darf ich denn zu ihm?" „Klar, komm ich bring dich hin und informiere euch beide gleich, wie es weiter geht. Dann gehe ich nach Hause um ein bisschen zu schlafen, heute Abend komme ich wieder."

Bei Roman angekommen nehme ich sofort seine Hand. „Morgen Schlafmütze.", grummelt er und ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. „Was Schlafmütze, ich bin heute Morgen früh aufgestanden, um alles für dich vorzubereiten. Und ich hatte noch vieles zu organisieren. Die Blumen, weisst du, die mussten noch bestellt werden.", grinse ich und gebe ihm einen Kuss. „Aber ein bisschen besorgt war ich schon."

Er drückt meine Hand und schaut mich mit Stirnrunzeln an. „Mensch Sarah, du musst dich doch nicht dermassen um mich sorgen. Mir geht's gut, schau!", meint er und zeigt mir seine Arme und Beine, die er noch bewegen kann. „Und dein Kopf?", frage ich ihn. „Der brummt noch ein bisschen. Und die Nase halt. Aber das wird schon wieder, vertrau mir."

Jay nickt. „Du hast sicher 3 Tage gelockerte Bettruhe, das heisst vom Bett zum Klo und wieder zum Bett, mehr nicht. Stress und Lärm müssen dringend vermieden werden. Ausserdem darfst du dich nicht zu sehr anstrengen, das ist Gift für deinen Körper.", ermahnt sie ihn. „Wie hat sein Herz das mitgemacht?" „Gut. Sein Herz schlägt so kräftig wie zuvor, keinerlei Anzeichen eines Rückfalls oder so." „Gott sei Dank. Und danke dir auch.", seufze ich auf und umarme Jay.

Roman lächelt nur. „Was grinst du?" „Ich bin einfach nur glücklich, dass ich dich habe.", meint er. Ich schnappe mir einen Stuhl und setze mich an Romans Bett. Die Jacke hänge ich über die Stuhllehne, meine Tasche schmeisse ich auf den Boden. Jay umarmt mich, gibt Roman die Hand und geht dann nach Hause.

„Und? Wie geht's Grosser?" „Ganz gut. Und dir?" „Mach dir um mich keine Sorgen.", meine ich und winke ab. „Ne, ich meine es ernst. Wie geht es dir?" „Geht so. Aber es geht hier um dich, nicht um mich." „Es bringt mir nichts wenn du bald neben mir liegst. Also, was hast du auf dem Herzen? Sarah, ich kenn dich besser als mich selbst, was ist mit dir?"

Ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich hatte gestern Abend einfach solche Angst um dich. Ich kann nicht ohne dich! Was ist, wenn noch mal was passiert?", schluchze ich. Der Mundschutz ist enorm lästig aber ohne darf ich hier nicht rein. „Hey hey, ganz ruhig. Alles ist in Ordnung, mir geht's gut.", spricht Roman mir beruhigend zu und streicht mir über die Hand.

Ich lehne mich auf Romans Brust und er streicht mir sanft über den Rücken. Langsam beruhige ich mich. „Pass auf bitte. Wirklich, du darfst dich nicht aufregen.", murmle ich schniefend in sein Hemd. Wenn er das trägt, riecht er nicht mal nach Roman.

„Nein, alles gut. Was geschieht sich denn zurzeit zuhause?", fragt er, um vom Thema abzulenken. „Also Cliff vergnügt sich mit Mason, Sarah passt auf die beiden auf. Deine Jungs sind beim Training. Und Leandro, keine Ahnung, der arbeitet gerade noch.", teile ich ihm mit, als ich mich aufrichte und mir mit dem Handrücken über die Augen wische. „Na da bin ich aber beruhigt. Cliff stellt die Wohnung von Sarah auf den Kopf, Jule und Erik machen den Trainer verrückt und Leandro nimmt seinen Betrieb auseinander. Toll.", lacht er und hustet sogleich. „Hey, nicht aufregen." „Ich rege mich nicht auf."

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Und da waren's nur noch 4! Noch 4 Kapitel bis zum Ende!

Ich muss sagen, ich hab Roman und Sarah in letzter Zeit richtig ins Herz geschlossen und kann es irgendwie kaum glauben, dass bald meine erste Story zu Ende ist. Und vor allem, dass sie so viel positives Feedback bekommen hat.

An dieser Stelle DANKE an alle, die diese Story lesen, für sie Voten oder gar kommentieren, ich kann euch nicht sagen wie glücklich ich gerade bin!!
DANKE!!!

47 degrees north (Roman Bürki FF)Where stories live. Discover now