35|flashback

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flashback

,,Hör auf!", rief ich lachend. Brandon ignorierte es jedoch und kam nun langsam zu mir geschlendert. Ich ging immer weiter in das Wasser.

Schlussendlich holte Brandon mich ein, warf mich über seine Schulter und ging zurück zu unserer Decke am Strand. ,,Lass mich runter oder ich breche auf deinen Rücken."

Darauf erwiderte er einen Kniff in meine Taille. Langsam fing ich zu schmollen an. ,,Du bist scheiße."

Meine Arme hingen sein Rücken entlang und schwabten bei jedem Schritt mit.

Als wir bei den Anderen ankamen erschien mir eine Idee vor Augen, weshalb ich teuflisch grinste.

Chloé sah mich schon verwirrt grinsend an, was ich ebenfalls grinsend, quittierte. Ich zeigte auf die Eiswürfel im kleinen Korb, wo die Getränke drin lagen. Als wäre ihr ein Licht aufgegangen, fing sie leise an zu kichern, bevor sie mir eine Hand voll Eiswürfel reichte.

Brandon war währenddessen noch an seinem Handy, was ich mit einem flüchtigen Blick zu ihm erhaschen konnte.

Ich ließ einen Eiswürfel in der Hand, während ich die anderen in seine Schwimmshort gleiten ließ. ,,Uhh danke für die Abkühlung", erwiderte er nur ironisch darauf.

Als ich den letzten Eiswürfel jedoch an seinen Rücken presste, fing er an zu zischen und schüttelte mich ab, sodass ich nicht gerade sanft auf den Boden landete.

,,Du bist scheiße", schmollte ich. ,,Du wiederholst dich und sagst gerade du?", warf er mir vor. ,,Wer war derjenige, der mich gejagt hat? Warum auch immer", letzteres flüsterte ich eher mir selbst zu. ,,Na der hier", grinsend zeigte er auf sich.

Lachend schüttelte ich den Kopf. ,,Du bist echt dämlich."

Wir waren mittlerweile schon dicht, was ich nicht so ganz verstehen konnte, denn ich hatte nur zwei Bier getrunken und normalerweise konnte ich recht viel Alkohol ertragen.

,,Okay Hailey" - er stockte, da er sein Gleichgewicht wieder herstellen musste. ,,Ich gebe es zu, ich hab dir was reingemischt, damit du bisschen lockerer wirst", lallte er weiterhin.

Ein kehliges lachen entfuhr mir, bevor ich zu ihm rüber schwankte. ,,Das war gut." Glucksend schloss ich meine Augen. ,,Ich dachte ich kann mich von selbst high werden lassen, aber das ist nochmal ein ganz anderes Level."

,,Morgen wirst du mich deswegen bestimmt angreifen. Nein, du wirst mich hassen und deswegen müssen wir die letzten Minuten gemeinsam noch genießen." Lachend viel ich auf seinen Schoß. ,,Ach komm her." Grinsend schloss ich ihn in meine Arme, was er erwiderte.

,,Ihr! Wo wart ihr?", fragte ich nun sauer an Chloé und Alice gewandt. ,,Die hatten bestimmt einen Quicky, aber pshhhhhhht." Brandons Augen waren geschlossen und sein Zeigefinger drückte sich an seine Lippen.

,,Alice ist deine Freundin", erwiderte ich verwirrt. ,,Stimmt." Die Glühbirne über seinem Kopf ging förmlich an. Als hätte man einen Schalter umgelegt, wurde Brandon urplötzlich sauer und sah zu Alice rüber. ,,Hattet ihr gerade einen Quicky?", rief er Alice sauer rüber.

,,Nein! Bist du etwa bekifft?", fragte sie nun ebenfalls sauer. Brandon fing an zu kichern. ,,Ja", sagte er, während er dazu grinsend nickte. ,,Das ist nicht lustig!", rief sie, bevor sie sich mir widmete. ,,Kannst du nichtmal auf ihn aufpassen?", fragte sie entnervt.

,,Heeey, heeey, heeey. Ich kann auch nichts dafür." Ich hielt eine Hand neben meinem Mund. ,,Er hat mir was in mein Bier gemischt", flüsterte ich. Alice rieb sich verzweifelt die Schläfe. ,,Sie wird dich umbringen, Brandon."

,,Nein, nein alles gut." Ich wank ab, als Chloé auf mich zukam. ,,Du wirst ihn nicht umbringen, nein, aber du wirst ihn hassen und nie wieder mehr beachten." Besorgt sah sie mir in die Augen.

,,Das geht bei Brandon doch gar nicht." Mit einer wegwerfenden Handbewegung stieß ich sie von mir, bevor ich aufstand. ,,Ich gehe jetzt schwimmen, wer kommt mit?" Fragend hob ich eine Augenbraue in die Runde. Brandon und Alice jedoch waren schon auf den Weg in die andere Richtung und Chloé sah mich immernoch misstrauisch an. ,,Du kannst nicht einmal geradeaus laufen, wie willst du da schwimmen?", fragte sie entsetzt.

,,Du weißt, ich liebe es zu schwimmen. Das schaffe ich immer." Schulterzuckend zog ich mir meinen dünnen Cardigan aus und lief auf das Wasser zu.

Das kalte Meerwasser ließ mich ein wenig wacher werden, jedoch blickte ich verwirrt über meine Schulter, als ich fühlte, wie ich praktisch vorgestoßen wurde.

Anfangs dachte ich, dass es Chloé sein könnte, die doch mit reingekommen ist, jedoch stand sie gerade am Steg, wo sie mir besorgt hinterhersah.

,,Hailey! Ist alles okay?", rief sie fragend. ,,Ich-" und da traf es mich. Die große Welle fesselte mich in ihrem Strom sodass ich erzwungen unter Wasser gedrückt und mir somit der Weg zum Atmen genommen wurde.

Hustend tauchte ich wieder auf, bevor ich hektisch nach Luft rang. Ich wollte gerade beginnen zum Steg zu schwimmen, jedoch traf mich da schon die nächste Welle.

Das Gefühl vom ersticken bildete einen Klos in meinem Hals und ehe ich mich versah, begann ich hemmungslos an zu weinen.

Panisch tauchte ich wieder auf, doch es nützte mir nichts, denn die nächste Welle fesselte mich, bevor ich überhaupt nach Luft schnappen konnte.

Panisch versuchte ich wieder aufzutauchen, jedoch erstarrte mein Körper regelrecht.

,,Hailey!", rief Chloé verzweifelt.

,,Hailey! Nein!" Pure Verzweiflung, die in ihrer Stimme lag. Ihre Rufe waren voller Angst und Trauer.

,,Nein! Bitte nicht, Hailey!", schrie sie so laut sie konnte.

Ihr Gesicht war Tränen verschmiert.

Meine Lunge schnürte sich immer mehr zu.

Ich bekam keine Luft.

Ich bekam keinen Ton raus.

Ich hörte nur ihre verzweifelten Rufe, ihre Schluchzer und ihre Angst.

end of flashback

Shit happens  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt