24|Memme

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Langsam drehte ich den Schlüssel im Schloss um, damit die Tür so leise wie möglich aufging. Es ist nämlich schon ziemlich spät, weswegen meine Mum mich höchstwahrscheinlich ausfragen wollen würde.

Ich streifte mir meine Schuhe von den Füßen, bevor ich die Tür nun langsam öffnete. Leise, und dabei bedacht, nicht erwischt zu werden, schlich ich ins Haus und zog die Tür langsam hinter meinem Rücken zu. Ich sah in den Flur, wo niemand war, um sicher zugehen, dass alle schliefen.

Nachdem ich sichergehen konnte, dass alle schliefen, oder zumindest keiner im unteren Geschoss war, tapste ich die Stufen rauf, um mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen zu lassen.

Ich verharrte einige Minuten in dieser Position, bis ich mich seufzend wieder aufrappelte, um mich umzuziehen und die Zähne zu putzen. Darüber hinaus musste ich meine Hausaufgaben ja eigentlich noch erledigen. 

Nachdem ich auch die letzten Matheaufgaben ausgerechnet hatte, konnte ich meine Schulsachen endlich vom Bett schieben, um ein Nickerchen zu halten.

Kaum hatte ich meine Augen geschlossen, musste ich sie wieder öfnnen. Ich hatte zwar zwei Stunden geschlafen, jedoch waren es gefühlt nur ein paar Sekunden.

,,Du siehst echt scheiße aus", sagte Kate, als sie mich vor meinem Schließfach abfing. ,,Hab nicht viel geschlafen." Ich rieb mir kurz über meine Augen, in der Hoffnung, sie würden so länger offen bleiben, bevor ich die Tür meines Schließfaches schloss. ,,Soll ich dir einen Kaffe besorgen?" Fragend sah sie mich an. ,,Ein Energiedrink wäre mir lieber."

,,Verstehe... Ich denke, da lässt sich was machen", erwiderte sie daraufhin. ,,Wenn du das schaffst, bin ich dir auf ewig etwas schuldig." Hoffnungsvoll sah ich sie an. Sie lachte leicht. ,,Dazu sag ich nicht nein." Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen.

,,Bis gleich." Sie verschwand hinter einer Kurve, während ich zum Ausgang steuerte. Ich wollte nämlich Chloé anrufen, da ich mich eigentlich gestern schon melden wollte und heute morgen gesehen habe, dass ich einen Anruf von ihr verpasst habe.

Ich hielt mir das Handy ans Ohr, nachdem ich ihren Kontakt ausgewählt hatte. ,,Du blöde Kuh", sagte sie nachdem sie abnahm. Ihre Stimme klang rau und verschlafen, als wäre sie gerade erst aufgestanden. ,,Hab ich dich aufgeweckt?", fragte ich zögernd. ,,Ja hast du", sagte sie barsch. ,,Aber egal. Was willst du, Äffchen?", fragte sie nun etwas ruhiger. ,,Ich kann dich auch später nochmal anrufen, aber sag mal, warum hast du keine Schule? Oder bist du etwa krank?", fragte ich in den Hörer. ,,Bist du etwa meine Mutter?"

Ich lachte, während ich mit dem Kopf schüttelte. ,,Was gibt es denn da jetzt zu lachen?" Ihre Stimme klang jetzt höher und leicht histerisch. ,,Ganz ruhig. Ich Ruf später nochmal-" Sie unterbrach mich. ,,Das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen. Jetzt hast du mich schon aufgewacht also, spuck's aus."

,,Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob wir uns später am Basketballplatz treffen", sagte ich. ,,Du holst mich von zuhause ab. Um 16 Uhr." Ein Rascheln war im Hintergrund zu hören. ,,Chloé, halt die Klappe. Ich will schlafen", erklang eine verschlafene, männliche Stimme, die mir ziemlich bekannt vorkam.

,,Chloé?", fragte ich empört. ,,War das gerade Tyler?" Mein Mund öffnete sich perplex, jedoch lächelte ich hinein. ,,Uhm, vielleicht. Wir reden also später. Ciao!"

Ich verharrte in dieser Position, bevor ich mein Handy von meinem Ohr nahm und es schockiert musterte. Kate kam gerade aus dem Schulgebäude, mit einem Energiedrink in der Hand, und steuerte auf mich zu.

Nun musterte sie mich mit gerunzelter Stirn. ,,Was ist passiert?", fragte sie. ,,Ich habe Tyler gerade höchstwahrscheinlich mit einer Freundin erwischt. Am Telefon." Mit großen Augen sah sie mich an, bevor sie anfing leicht zu lachen. Ich stimmte mit ein.

Wir verbrachten die Pause draußen auf einer Bank, während wir uns über jegliche Sachen unterhielten. Ob nun über Darren und Kate oder auch einfach nur über Gott und die Welt. Zwar war es noch etwas kühl, da es gerade mal Mitte März war, aber die Sonne strahlte uns förmlich ins Gesicht.

,,Chloé!", rief ich, als sie mich mit ihrem Blick suchte. Ich wank ihr zu, damit sie mich auch ja nicht übersehen konnte, doch Chloé wäre nicht Chloé, wenn sie mich beim ersten, und wenn nicht zweiten, Blick gesehen hätte.

Seufzend zog ich mein Telefon aus meiner Hosentasche, um sie anzurufen. ,,Ich bin genau vor dir auf der anderen Straßenseite", sagte ich wie selbstverständlich, als sie abnahm. ,,Ich sehe dich!", rief sie in den Hörer, jedoch hörte ich das auch so schon. ,,Jetzt beweg deinen Hintern hierüber. Du hast mir einiges zu erklären", erwiderte ich.

Als sie nun auflegte, kam sie auf die andere Straßenseite getrottet. ,,Haaaaay, Hailey! Wie geht's dir so?" Grinsend schlang sie ihre Arme um meinen Körper. Augenverdrehend, aber schmunzelnd erwiderte ich ihre Umarmung. ,,Halt die Klappe und sag mir, was es mit Tyler auf sich hat!", keifte ich sie an, wobei ich versuchte meinen ernsten Blick aufrecht zu erhalten, da ich eigentlich gerne grinsen würde.

,,Ganz ruhig." Abwehrend hob sie die Hände hoch. ,,Du verschweigst mir doch auch irgendwas." Misstrauisch sah sie mir in die Augen. ,,Damit das klar ist, du erzählst zuerst", sagte ich mit gehobenen Augenbrauen. ,,Geht klar, aber erstmal holen wir uns was zu Essen." Ermutigend klatschte sie in die Hände, bevor sie mich mit großen Augen anstarrte. ,,Fahren wir etwa mit dem Motorrad?", fragte sie empört. ,,Du kannst auch zum Diner laufen", antwortete ich gelassen.

Brummend nahm sie meinen Helm aus meiner Hand und setzte ihn sich auf. Sie sah mich durch den Augenschutz mit zusammengekniffenen Augen an. Ich schnaubte nur belustigt und nahm den zweiten Helm aus dem Sitz, um ihn mir aufzusetzen.

Ich setzte mich auf meinen geliebten Motorrad und wartete, bis Chloé sich ebenfalls draufsetzte, doch sie musterte es nur misstrauisch von der Seite und machte keine Anstalten sich ebenfalls draufzusetzte. ,,Ich kann gut fahren. Kannst du sogar Tyler fragen." Mein vielsagender Blick veranlasste sie dazu, mich kindisch zu imitieren und sich hinzusetzen.

Schmunzelnd fuhr ich los und merkte augenblicklich, wie Chloé sich an mich krallte. ,,Aua!", entfuhr es mir. ,,Du bist so eine Memme."

,,Sagst gerade du?"

Den Rest der Fahrt blieb sie still. Ich denke sie hatte ihre Augen ganz fest verschlossen und Gebete an den Himmel geschickt, dass wir nicht sterben werden. 


Hello Guys! Wisst ihr was ich vor ein paar Tagen entdeckt habe?

Shit happens hat 1k Leser erreicht!!

Leute ich hab mich so gefreut, but honestly ich bin etwas traurig darüber, dass hier fast keiner kommentiert :(

Jedenfalls trotzdem danke an alle für Alles♡

(I hope das war eine verständliche Aufforderung, dass ihr in die Tasten haut und Kommentare absendet. Würde mich sehr sehr freuen♡)

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