29|psyschich gestörte Menschen

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Ich schmiss meine Tasche auf meinen Bett, bevor ich die Treppen runterlief, um Mum bei dem Mittagessen zu helfen. Als ich in der Küche ankam saß sie gerade am Tisch, während sie den Knoblauch klein hackte. Lächelnd sah sie auf, bevor sie besorgt aufstand und zu mir eilte, als sie mich sah.

,,Was ist denn?", fragte ich verwirrt, bevor sie ihre Hand auf meine Stirn legte. ,,Du bist richtig blass. Geht's dir gut?", fragte sie besorgt. ,,Ja, ich bin zurzeit nur immer müde. Ich dachte, dass liegt am Schlafmangel, aber heute habe ich mindestens neun Stunden geschlafen und ich bin immer noch müde." Ich strich mir selbst über die Stirn.

Mum griff ans Telefon. ,,Ich mache einen Termin beim Arzt." Ich nahm ihr das Telefon aus der Hand. ,,Es ist bestimmt nur vorübergehend, Mum. Nichts ernstes", erwiderte ich. ,,Nein. Ich glaube du hast Eisenmangel oder sowas, aber ich bin eben keine Ärztin." Ich gab mich geschlagen, weshalb Mum ein Termin am Dienstag machen konnte. ,,So, jetzt können wir anfangen", sagte sie lächelnd. ,,Wo ist eigentlich Dad? Den hab ich seid ein paar Tagen schon nicht gesehen", sagte ich beiläufig. ,,Du hattest in den letzten Tagen anscheinend viel zutun, da du bis abends draußen warst", antwortete sie.

Ich nickte mit aufeinander gepressten Lippen. ,,Stimmt genau." Mum wendete sich kurz vom Gemüse schneiden ab und mir zu. ,,Du würdest mir doch bescheid sagen, wenn du Probleme hättest, oder?", fragte sie zögerlich. Ich stockte ebenfalls beim Gemüse schneiden.

,,Ja. Natürlich! Wie kommst du denn darauf?", fragte ich verwirrt. ,,Naja, du hast in der letzten Zeit nur etwas abweisend gewirkt und so nachdenklich." Sie zuckte mit den Schultern, bevor sie wieder anfing das Gemüse in kleinen Würfeln zu schnippeln. ,,Ist jetzt aber vorbei, keine Sorge. Und bevor du fragst, es war eigentlich nichts von Bedeutung."

Vonwegen nichts von Bedeutung.

Gähnend kämmte ich mir durch das Haare, bevor ich sie über meine Schultern warf. Ein wenig gehetzt streifte ich mir den dicken weißen Pullover über den Kopf. ,,Wie lange dauert das denn noch?", fragte Jared genervt. ,,Ich bin ja gleich fertig, ganz ruhig." Abwehrend hob ich die Hände hoch, bevor ich auf meinen Schrank zulief und meine etwas dickere blaue Jacke anzog, dafür heute aber keinen nervigen Schal um den Hals wickelte.

,,Warum wartest du überhaupt auf mich? Wir gehen ja sowieso nicht zusammen", sagte ich irritiert, als wir die Treppen runterstiegen. ,,Doch, Mum hat gesagt, dass ich mit dir aufs Motorrad soll", erwiderte er leicht entnervt, als wir unsere Schuhe anzogen. ,,Ich fahre gut!", rief ich empört. Jared zuckte zusammen und sah mich entgeistert an. ,,Hab ich was anderes behauptet? Ich kann das im allgemeinen einfach nicht leiden, es ist noch zu kalt", erwiderte er verstört.

Warum verstört wusste ich auch nicht. Schließlich bin ich nur eine normale große Schwester.

,,Wie auch immer, können wir jetzt los?", fragte ich genervt. Nun sah er mich noch verstörter an, bis ihm anscheinend ein Licht aufging. Ich konnte die Glühbirne förmlich über seinem Kopf aufleuchten sehen. ,,Bekommst du deine Tage?", fragte Jared zögelrich. ,,Ich hab sie schon", knurrte ich. ,,Und jetzt beweg deinen Hintern", schob ich noch hinterer.

,,Ty, wehe!", rief ich, als er ansetzte meinen Sandwich zu essen, weshalb er stockte, wodurch das belegte Brot mithilfe seiner Hände vor seinem offenen Mund schwebte. Er setzte wieder an reinzubeißen, als ich ihn wieder stoppte. ,,Aus!" Ty zog eine Schnute und zeigte mir seinen süßesten Hundeblick, der bei mir jedoch nicht funktionierte. ,,Hör auf. Nein, böser Hund."

,,Was ist denn bei euch schief gelaufen?", fragte Kate irritiert. Darren, der hinter ihr stand, sah uns nur belustigt zu. ,,Das ist normal bei denen", erwiderte er, bevor er einen Arm um ihre Taille schlang. Kate schnaubte nur belustigt und setzte sich mit Darren hin.

,,Ich teile auch mit dir", sagte ich nun zu Tyler, der eifrig nickte. ,,Okay, nein wirklich. Hör auf damit", sagte ich nun mit einem ernsteren Ton. Tyler zog jedoch wieder seine Schnute. Ich nahm ihm das essen weg, bevor ich es in zwei teilte und ihm die kleinere Hälfte abgab.

Kate kaute inzwischen auf ihrem Salat herum. ,,Oh gott, sag mir nicht, du bist einer dieser Babies, die nur an ihrem Salat knabbern und sonst nichts vernünftiges essen." Mein vielsagender Blick war Kate gewidmet. ,,Nicht jeder kann eine tolle Figur haben und gleichzeitig das essen, was er will", erwiderte Kate schnippisch.

,,Hey! Whoa!", rief ich gespielt empört. ,,Weißt du wie viel ich trainiere, um diesen heißen body hier beizubehalten?", fragte ich nun etwas ernster. ,,Uh ja, das ist er", gab Tyler klein bei. Mein Kopf schellte zu seine Richtung, bevor ich ihm auf die Wange schlug. ,,Meine beste Freundin ist deine Freundin." Warnend hob ich den Zeigefinger.

,,Er ist dein Cousin! Allein das reicht schon", sagte Darren angewidert. Ich schüttelte den Kopf, als würde ich diese nebensächlichen Sachen somit loswerden und widmete mich wieder Kate zu, die mich angrinste. ,,Verstehe schon, wir sind im selben Boot", antwortete sie auf meinen verstörten, beziehungsweise verwirrten Blick.

,,Chloé und ich sind kein Paar." Tyler biss in das Sandwich. ,,Ja ja." Ich machte eine wegwerfende Handbewegung, die Ty dazu veranlasste die Augen zu verdrehen.

,,Ich hab gehört, ihr seid bei Chloé eingeladen", sagte Tyler nun mir gewidmet. ,,Ja, warum?", fragte ich erwartungsvoll. ,,Sie wollte, dass ich auch komme und ihre Eltern kennenlerne, aber ich hab halt gesagt, dass es zu früh ist und sie hat dann angefangen zu diskutieren", ich unterbrach ihn. ,,Es endete in einem Streit", vollendete ich seine Rede, weshalb er seufzend nickte. ,,Du hast Glück, dass sie nicht nachtragend ist. Ich gebe ihr zwei Tage." Ich lächelte Tyler aufmunternd zu, er jedoch ließ seinen Kopf verzweifelt auf den Tisch fallen, weshalb ein lautes Geräusch entstand.

Scharf zog ich die Luft ein, bevor ich mein Gesichtszüge zu einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck verzog. ,,Aua!" Tyler hob seinen Kopf wieder an, bevor er ihn erneut fallen ließ. Seufzend zückte ich mein Handy raus, um Chloé anzurufen.

,,Hey Chloé, ich möchte dich nur mal informieren, dass dein Freund oder fast Freund, was auch immer, seinen Kopf regelmäßig gegen den Tisch stößt, weil du sauer auf ihn bist." Ich hörte, wie sie keuchte. ,,Was?", fragte sie laut. ,,Muss ich das jetzt wirklich wiederholen?", fragte ich gelangweilt.

,,Gib ihm dein Handy." Ich streckte meinen Arm zu Tyler aus, der mich verwirrt musterte. ,,Sie will mit dir sprechen." Er legte das Handy ans Ohr. ,,Hallo?" Er stand auf, um nach draußen zugehen, da es in der Cafeteria zu laut war. ,,Geh nur", sagte ich ironisch.

,,Hier." Tyler hielt mir nach einer Weile das Handy vor der Nase. ,,Und ein gewisser Drew hat dir geschrieben." Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte Ty meine Reaktion. ,,Warum glotzt du so?", fragte ich knurrend und nun selbst mit zusammengezogenen Augenbrauen.

,,Warum knurrst du so?", äffte er mich nach, wobei er eine viel zu hohe Stimme annahm. ,,Die Stimme steht dir. Passt zu deinem äusserlichen." Provokant grinste ich ihn an. ,,Nur weil meine Titten größer sind als deine?" Erwartungsvoll hob er eine Augenbraue. ,,Ich weiß nicht, ob du so stolz darauf sein solltest." Gespielt arrogant hob ich den Kinn an. ,,Also Chloé gefallen sie." Nun grinste Tyler, bevor er mir zuzwinkerte und aus der Cafeteria, ich denke auch aus der Schule, verschwand. Mein Mund stand offen, jedoch konnte ich mir das belustigte Grinsen nicht verkneifen.

,,Ihr seid echt psyschich gestörte Menschen", sagte Darren kopfschüttelnd. ,,Meine Titten sind größer als seine", gab ich nur gespielt empört von mir.

Shit happens  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt