05|Ciao Montana and Hellooo Arizona

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,,Habt ihr hunger?", fragte Darren uns, nachdem wir es uns im Auto gemütlich gemacht hatten. Tante Jenner wohnt ungefähr eine Stunde vom Flughafen entfernt, weswegen wir uns wahrscheinlich einen Snack kaufen würden. Mum, Dad und Jared sitzen hinten, während Darren fährt, neben dem ich sitze und Tyler auf meiner anderen Seite.

,,Und Cousinechen, wie geht es dir denn so?", fragte mich Tyler. ,,Ja wir haben hunger", sagte Jared, weswegen Mum ihre Augen verdehte, jedoch ein Schmunzeln nicht verstecken konnte. ,,Okay, wir machen einen halt bei einer Raststätte, aber nicht zu viel essen, weil Mum voll viel gekocht hat und wir beide sonst ärger bekommen, weil ihr dann zu wenig isst", sagte Darren lachend.

Während hinten mit Darren über Gott und die Welt gesprochen wurde, redete ich mit Tyler. ,,Ganz gut und dir?", fragte ich lächelnd. ,,Ich meine wegen deinem Ex", sagte Tyler. Ich hatte ihm bei einem Anruf davon erzählt. Er war oft für mich da, wenn ich mal keinen hatte.

Ja, ich habe Luke, aber es ist normal, dass er nicht immer für mich da sein kann. Ich wollte Luke auch nicht immer damit auf die Nerven gehen. Auch wenn er immer sagte, dass ich nicht nerve und er für mich da ist, ließ ich ihn inruhe. Außerdem war es für mich besser zwei Meinungen zu hören, statt eine und Tyler war da einfach für mich da.

,,Alles gut, wirklich. Ich finde es nur scheiße, wie sich jemand so sehr ins negative verändern kann. Er war so ein toller und wundervoller Mensch. Ich wollte ihm helfen. Ich wollte ihm wirklich helfen. Irgendetwas hat ihn zerstört und... Gott ich könnte heulen. Nicht, weil er mich betrogen und verletzt hat, sondern weil er so ein wundervoller Mensch war und jetzt nichts mehr davon übrig ist", sagte ich wahrheitsgemäß.

Tyler legte einen Arm um meine Schulter, bevor er seufzte. ,,Weißt du? Manche Menschen wollen sich einfach nicht helfen lassen. Er hat dir gedroht dich zu schlagen. Er hat dich betrogen, mit einer bescheuerten Begründung. Ich weiß, was du gerade durchmachst. Wahrscheinlich fühlst du dich noch schlimmer als es scheint, aber so ist es jetzt nunmal", sagte er etwas leiser, damit die anderen es nicht hörten.

,,Manchmal denke ich einfach, dass ich ihn nicht hätte aufgeben sollen. Manchmal gebe ich mir die Schuld, auch wenn ich eigentlich weiß, dass ich keine Schuld trage. Mich zerstört nur diese eine Frage. Was zur Hölle ist passiert, dass so ein wundervoller Mensch so dermaßen scheiße geworden ist?", sagte ich frustriert.

,,Keiner weiß, was geschehen war, außer er selbst. Er hat entschieden dich wegzuschubsen, also hat er dich aus seinem Leben weggesperrt", sagte Tyler. Ich seufzte auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Kurz schloss ich meine Augen, um meine Gedanken zu sortieren.

Ich beschloss, erst einmal nicht mehr darüber nachzudenken, geschweige denn zu reden. ,,Natürlich. Ich bin aber immer für dich da", erwiderte Tyler daraufhin.

Dankend lächelte ich ihn an.

Nachdem wir kurz anhielten und jeder sich ein halbes Sandwich gegönnt hatte, waren wir weiter gefahren und jetzt stehen wir vor der Tür.

Ich betätigte die Klingel, bevor eine strahlende Claire die Tür öffnete und mich in die Arme schloss. ,,Na endlich. Ihr seid da!", rief sie erfreut. Ich erwidere die Umarmung mit dem selben liebevollen Druck, den sie ausübte. ,,Ich hab dich vermisst, kleine Schwester", sagte ich schmunzelnd.

Ich hatte sie angefangen kleine Schwester zu nennen, nachdem sie mich immer große Schwester nannte. Sie war immer wieder froh, wenn ich da war, da ich ihre weibliche Unterstützung war, wenn die Zwillinge sie wieder ärgerten.

Tante Jenner machte sich darüber immer lustig, aber wenn es ernst wurde, ließ sie ein Wort fallen und die Jungs waren ruhig.

Shit happens  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt