09|Dankeschön

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,,Noch drei Ferientage und dann beginnt die Schule." Das hört doch jeder Teenager gerne.

Nicht!

,,Das ist ja toll", sagte ich ironisch zu meine Mama, die ihre Augen daraufhin verdrehte, jedoch ein Schmunzeln auf den Lippen beibehielt. ,,Und hast du in den letzten vier Tagen schon mit Luke gesprochen?", fragte sie nun etwas ernster. ,,Juup, wir schreiben so gut wie jeden Abend miteinander. Gestern haben wir auch miteinander telefoniert", seufzte ich.

,,Das wird schon wieder mein Schatz." Mum lächelte mich aufmunternd an und zwinkerte mir zu. ,,Hoffentlich", sagte ich und sah wieder herab in mein Kakao.

,,Hast du eigentlich schon deine Schulsachen gekauft?", versuchte sie vom Thema abzulenken. ,,Ich hab noch meine Sachen vom letzten Halbjahr. Mehr brauch ich nicht, außer die Blöcke, aber Jared sagte, dass er mir auch welche kaufen wird, wenn er seine kauft", erwiderte ich.

,,Ich hab bemerkt, dass du und Jared in letzter Zeit zusammen im Bett schlaft", sagte sie schmunzelnd.
,,Und?" Fragend zog ich eine Augenbraue in die Höhe. ,,Es freut mich sehr, dass ihr euch so gut miteinander versteht und füreinander da seid." Sie lächelte mich mit ihrem typischen warmen Mutter-Lächeln an.

Ich lächelte zurück und erwiderte nur, dass wir keinen anderen haben würden, außer noch unsere lieben Cousins und Cousine.

Nachdem ich mein Kakao ausgetrunken hatte stellte ich den Bescher in die Spüle und wollte gerade nach oben laufen, als meine Mutter mich aufhielt. ,,Draußen steht eine Überraschung für dich", sagte sie, bevor sie mich angrinste. Sie schenkte mir einen vielversprechenden Blick und lief schon mal voraus.

Ich zog mir meine Schuhe an und lief mit ihr nach draußen. Sie steckte den Schlüssel in die Garagentür und drehte es einmal im Schloss.

Die Tür bewegte sich langsam nach oben und ich sah schon die beiden Reifen, die die ganze Überraschung verraten hatten, bevor die Garage überhaupt komplett geöffnet war.

Ich lief mit großen Schritten auf das schwarze Motorrad zu, auf dem ein schwarzer Helm lag. Ich nahm den Helm in die Hände und strich drüber.

Mein Blick wanderten zu dem Sitz aus Leder und dem Schlüssel, welcher im Schlüsselloch steckte und mit einem Basketballanhänger geschmückt war.

Langsam Strich ich drüber.

,,Mum. Das war doch sicher teuer", sagte ich lächelnd, da es einfach wunderschön war. ,,Du hast es dir verdient. Seid klein auf träumst du von einem schwarzen Motorrad und du hast genug getan, weswegen du es dir verdient hättest", erwiderte sie.

,,Dankeschön." Urplötzlich sprang ich ihr um den Hals, weswegen sie einpaar Schritte nach hinten taumelte, die Umarmung dann jedoch lachend erwiderte. ,,Wo ist Dad?", fragte ich, da ich ganz genau wusste, dass er auch etwas damit zu tun hatte. ,,Im Wohnzimmer. Er vorbereitet sich auf den neuen Job. Naja irgendwie neu, aber auch alt", verriet sie.

Ich rannte die drei Stufen hinauf und schloss die Tür auf, nachdem ich meiner Mutter noch einen Kuss auf die Stirn platzierte. Ich sah schon, wie mein Vater quer auf der Couch lag und sich einen passenden Sender aussuchte. Vonwegen er bereitet sich auf seinen neuen Job vor.

Urplötzlich sprang ich mit voller Wucht auf meinen Vater, der das alles relativ gelassen aufnahm.

,,Danke, danke, danke!", rief ich überglücklich, während ich ihn auf die Wangen Küsste. Ich hörte ihn rau lachen, was Musik für meine Ohren war. Dad schlang seine Arme um meinen Rücken und grinste mich an. ,,Gerne doch, meine Prinzessin. Du hast es dir verdient."

,,Hab dich lieb", sagte ich noch, bevor ich aufstand und zu meine Mum rannte. ,,Und dich auch."

,,Willst du noch keine Probefahrt machen?", fragte Dad, nachdem er sich gerade hinsetzte. ,,Nein, ich warte auf Jared", sagte ich grinsend. ,,Das könnte aber noch ein wenig dauern", sagte Mum, die sich zu Dad setzte, welcher sie in den Arm nahm.

,,Ich werde immer auf Jared warten, egal wie lange es dauert."

Shit happens  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt