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Ich öffnete die Tür und sofort stieg der Geruch nach Weihnachten einem in die Nase. Wir liefen die Treppe runter, um im Wohnzimmer einen riesigen Weihnachtsbaum vorzufinden. Unter diesem lagen ein paar Geschenke jedoch zog mich der Geruch in die Küche, wo eine Frau eilig am Kochen war.

"Guten Morgen und Frohe Weihnachten Esmeralda." sagte Tris fröhlich und griff nach meiner Hand. Ich sah sie fragend an. "Esmeralda ist für besondere Tage da, wo sie immer Kocht. Vor ihr müssen wir uns nicht verstecken, sie sagt meinem Dad nie etwas über mich, wenn ich es nicht will."

Esmeralda klatschte freudig in die Hände und kam auf uns zu. Sie umarmte Tris und danach mich stürmisch. "Ich hoffe du wirst sie gut behandeln, junger Mann." sagte sie und schwang dabei warnend ihren Kochlöffel. Ihr spanischer Akzent war nicht zu überhören.

"Esmeralda das ist Stephen, mein Bodyguard und heimlicher Freund." den letzten Teil flüsterte sie schon fast und ihre Wangen färbten sich rosa. "Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Ich werde Tris auf Händen tragen."

"Ach junge Liebe! Wie toll, dass du jemanden gefunden hast, mi hermosa (meine Schöne). Und mach dir keine Sorgen, ich sage nichts." sie zwinkerte Tris verschwörerisch zu, bevor sie uns noch einmal musterte und wieder in die Hände klatschte.

"So jetzt aber rápido(schnell)! Bevor hier alle aufwachen." Damit ging sie zurück zu dem Essen, was sie gerade vorbereitete.

"Kann man ihnen irgendwie helfen?" fragte ich und sah mich in der Küche um. "Niño(Junge) sprich mich doch mit du an, sonst fühle ich mich so alt." lachte sie herzlich.

"Es ist nett von dir, zu fragen aber nein. Ich brauche meinen Platz für mich allein. Also husch raus aus meiner Küche." scheuchte sie uns lachend raus.

"Ich mag sie." meinte ich lachend und zog Tris mit raus.

Tris

Wir hatten es uns auf einen der weichen Sofas im Wohnzimmer bequem gemacht, ich an Stephen gekuschelt, er eine Hand auf meinem Unterleib liegend.

Die Wärme seiner Hand sorgte dafür, dass ich mich etwas entspannen konnte und es weniger weh tat.

Vielleicht hätten wir einfach nicht die Nacht vor Weihnachten das Erste Mal miteinander schlafen sollen...

Was dachte ich da?! Verdammt es war einfach... Unglaublich schön gewesen. Ich bereute es nicht im Geringsten.

"An was denkst du?" unterbrach Stephen meine Gedanken mit seiner rauen Stimme. "An dich, an letzte Nacht. Daran wie ein einziger Mensch mich so glücklich machen kann... Man ich kotz gleich, ist das kitschig." er lachte rau auf.

"Das ist mein Mädchen..." mein Herz schlug schneller als ich das hörte. "... Entweder die Mädchen sind immer so... kitschig und...suchen gefühlt nach der Liebe fürs Leben oder sie ficken alles was bei drei nicht auf dem Baum ist." Ich sah zu ihm hoch. "Du bist keines von beiden. Und ich wette wenn ich Scheiße anstelle, komme ich nicht so leicht mit einem Strauß Rosen aus der Sache raus." Ich lachte gehässig.

"Das kannst du schön vergessen, mein Freund! Ich finde sowas billig. Mal schnell an der Tanke gehalten und 2 Dollar Blumen gekauft und das wars? Nenene wenn du Scheiße baust musst du dir schon was einfallen lassen, dass ich... dich wieder freiwillig liebe." beim letzten Teil grinste ich böse und biss ihm in die Unterlippe.

Er lachte, schüttelte den Kopf und küsste mich. "Du bist einfach unglaublich." murmelte er gegen meine Lippen, nur um sie danach wieder mit seinen zu belegen.

Ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß und sah zu ihm hoch. Er runselte nachdenklich die Stirn. "Was ist los?" fragte ich besorgt.

"Es.... Es ist alles so einfach... Schon fast zu einfach. Ich realisiere, dass ich mich total in dich verliebt habe und keine 2 Tage später gehörst du mir... Es ist so als ob das nur die Ruhe vor dem Sturm ist... Verstehst du? Ich habe Angst, dass dir irgendjemand was antut nur als Druckmittel gegen mich. Jetzt wo wir zusammen sind und es nicht mehr all zu lang dauert bis es jeder weiß... Dann wissen es auch meine Feinde und das wird für dich gefährlich."

Ich setzte mich auf und krabbelte auf rittlinks auf seinen Schoß. Mit meinen Händen hielt ich sein Gesicht fest und zwang ihn damit mich anzusehen.

"Mach dir nicht zu viele Gedanken. Mir könnte immer etwas passieren. Ein Autounfall, oder ich falle eine Treppe runter oder was weiß ich denn. Ebenso wie dir." ich versuchte ihn zu beruhigen.

"Ich lasse dich nie wieder Auto fahren." sagte er nur, sah mich dabei jedoch komplett ernst an. "Eyyy!" lachte ich und küsste seine Nase, was ihn zum Schmunzeln brachte.

"Ich habe einfach Angst, Tris. Angst vor Liebe, davor dich zu lieben. Denn so bringe ich dich in Gefahr, verstehst du das denn nicht?!" redete er schon fast auf mich ein.

Dass er Angst davor hatte mich zu lieben versetzte mir ein Stich in die Brust, auch wenn ich wusste warum das so war.
Tränen stiegen mir in die Augen.

"Dann lass' es doch!" damit ließ ich ihn los und stand auf. "Was?! Nein ich... Man Tris bleib stehen und rede verdammt noch mal mit mir!" Ich lief weiter, hörte wie er mir hinterher kam.

So schnell ich konnte schlüpfte ich in meine Schuhe und riss meine Jacke mit mir mit um nach draußen zu gehen.

Es war arschkalt und es schneite. Mir liefen stumm Tränen über die Wangen während ich vor ihm davon rannte, obwohl ich wusste, dass ich keine Chance hatte ihm zu entkommen.
Ich rannte zu meinem Wagen, fischte die Autoschlüssel aus der Jacke raus und öffnete ihn.

Die Tür flog schneller wieder zu als sie offen war, da Stephen mich erreicht hatte. Ich blieb mit dem Rücken zu ihm stehen.

"Sie mich an." ich schüttelte den Kopf. "Kleines bitte!" flehte er nun schon fast. Ich blieb stur.

Zitternd stand ich also mit dem Rücken zu ihm, jedoch nicht, weil mir kalt war, sondern weil ich mein Schluchzen unterdrückte.

"Sieh mich verdammt noch mal an Tris!" flüsterte er, seine Stimme verloren.

Und das war der Punkt an dem ich weich wurde und mich zu ihm umdrehte. Tränen verschleierten meine Sicht, jedoch konnte ich trotzdem erkennen, dass auch er Tränen in den Augen hat. "Ich werde dich nie wieder los lassen. Du könntest mich hier und jetzt heiraten wollen und ich würde nicht zurückschrecken. Weil ich dich liebe, mehr als alles andere auf dieser beschissenen Welt. Das machst du mir mit jedem kleinen Bisschen von dir klar und nichts auf der Welt würde mich dazu bringen, dich zu verlassen." Flüsterte er und kam mir so nahe, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte.

"Tja aber wenn du Angst hast, mich zu lieben." gab ich bissig zurück. Er zuckte kaum merklich. "Ja verdammt! Ich habe Angst dich zu lieben! Aber nicht wegen mir selbst. Ich scheiß auf mich, vor dir hatte ich noch nicht mal mehr einen Lebenssinn. Nicht einmal Kelly. Ich habe wegen dir Angst. Ich habe Angst, dass dir was passiert. Du kannst dir gar nicht vorstellen, in was für einer Gefahr du steckst, wenn ich dich liebe. Ich habe Angst um dich, Babe!" 

Mein Magen zog sich angenehm zusammen als er mich so nannte, ebenso konnte ich mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. "Okay?" fragte er mich und wischte mir die Tränen weg. Ich nickte "Okay.". Er atmete erleichtert aus und zog mich in eine feste Umarmung. Seine Lippen legte er auf meine Stirn und küsste diese. 

"Du bist das beste was mir passieren konnte, nur damit du es weißt." murmelte er und drückte mich noch fester an sich. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust um zu verstecken, dass ich schon wieder rot wurde, während mein Herz, wie immer in seiner Nähe, schneller schlug.

"Lass uns rein gehen, du bist ohne Jacke und Schuhe draußen." schlug ich vor als ich zu ihm hoch sah. "Ist mir egal, wenn du bei mir bist." wir rümpften beide, wie zwei Bekloppte grinsend, die Nase. "Das ist so verdammt kitschig, was machst du aus mir verdammt." lachte Stephen.

Stephen knabberte an meiner Unterlippe, was mir wohlig seufzen ließ. Er grinste und drückte seine Lippen endlich auf meine, viel zu kurz. 

Im nächsten Moment ließ er von mir ab, hob mich im Brautstil hoch und trug mich zurück ins Haus. 

"Ich sagte doch, ich werde dich auf Händen tragen."

Sociopathic; Scared of loveUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum