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"Danke fürs Fahren." Bedankte ich mich. Samuel natürlich nicht.

Ich schloss die Tür auf und ging rein, Samuel folgte mir. "Ich zieh mir schnell was anderes an." Erklärte ich ihm und war dabei die Treppe hoch zu gehen, doch sein Kommentar stoppte mich. "Ich könnte dir beim Ausziehen helfen." Er wollte spielen? Fein, könnte er haben. Ich lächelte ihm zu "Gerne. Dann komm." Ich hielt ihm meine Hand hin, bevor er sie jedoch ergreifen konnte, zog ich sie weg und lief mit Hüftschwung die Treppe hoch. Vor der Tür zu meinem Zimmer hielt ich inne und wartete darauf, dass er dich hinter mir Stand. Sein heißer Atem streifte meinen Nacken, als er sich zu mir herunter beugte und diesen küsste. Ich konnte nur mit Mühe ein Keuchen unterdrücken. Trotz dessen, dass ich in keiner Weise Interesse daran hatte dieses Spielchen zu vertiefen, fühlten sich seine Küsse unglaublich gut an. Was sollte das werden? Wenn er mich so widerlich fand wie Ashley, warum verhielt er sich so? Wollte er mir eins auswischen um es den anderen dann erzählen zu können oder irrte ich mich und er war nicht so wie sie? Ich sammelte meine Gedanken. Langsam hob ich meine Hand zur Türklinke. Mit einem Satz machte ich sie auf, sprang rein und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ich lachte als ich die Tür einen Spalt weit öffnete und Samuel sah. Mit schmerzverzertem Gesicht rieb er sich die Nase. Immer noch leise kichernd schloss ich die Tür und schloss ab. Nur um auf Nummer sicher zu gehen.

Ich zog mir mein Kleid aus, zog eine bequeme Jogginghose und ein bequemes Oberteil an. Im Wohnzimmer, wo Stephen bereits auf dem großen Sofa saß und durch die Kanäle seppte fing ich wieder an zu schmunzeln, als er sich an die Nase fasste. Er drehte sich zu mir um, um etwas zu sagen, doch als er mich sah, stoppte er sich selbst und machte große Augen. Ich sah ihn fragend an. "Was denn?" Fragte ich ihn genervt. "Andere würden wie ein Zwerg wirken in diesen viel zu großen Sachen, aber du..." Er unterbrach sich selbst. "Was, aber ich?" Ich war genervt und wollte mich eigentlich auf das Eintreffen meines Vaters vorbereiten. Er würde sicherlich nicht nüchtern sein und das sollte Samuel ganz einfach nicht sehen. Er musste schnell verschwinden. "Naja du... Du wirkst eher... niedlich." Erklärte er vorsichtig. Ich zuckte mit den Schultern. Im Prinzip war es ja ein Kompliment also ließ ich es dabei und schmiss mich neben ihn auf das Sofa. Ich konnte ihn schlecht ohne weiteren Grund einfach vor die Tür setzen, das wäre zu auffällig.

Ich hörte Samuel's Magen knurren. "Können wir was essen, bitte? Ich hab 'n mords Hunger!" Erneut knurrte sein Magen. "Vergiss es!" Sagte ich gespielt geschockt, doch als er seine volle Unterlippe hervor schob und große Augen machte, konnte ich nicht ernst bleiben und fing an zu lachen. Es sah einfach zu bescheuert aus. Das sollte doch nicht wirklich ziehen oder?

Er seufzte theatralisch und seppte weiter, als er auf einmal anfing zu singen. Und wie er sang. Total schief, der Text war falsch, schrill. Ich hielt mir die die Ohren zu. "Hör auf!" Er schüttelte den Kopf. "Nur wenn ich was zu essen bekomme." Er sang weiter, lauter, schriller. Ich weiß nicht, wie er das hinbekam, da seine Stimme sonst tief, rau und dennoch warm war. "Okay! Nur bitte hör auf!" lachte ich verzweifelt. Meine Armen Ohren... "Okay." Er grinste, stand auf und ging in die Küche. "Was habt ihr da?" Fragte er, als er den Kühlschrank auf machte. Ich zuckte mit den Schultern und stellte mich nah neben ihn, um selbst einen Blick in den Kühlschrank zu werfen. -Natürlich ohne daran zu denken, dass ich so unbemerkt seinen Duft in mich aufsaugen kann.

Er roch nach seinem herben Aftershave und Limette. Einfach nach ihm. Auf mich herunter schauend fragte er:" Was willst du essen?" Ich sah nochmal auf die Auswahl, bevor ich mich zu ihm drehte und hoch sah um ihm ins Gesicht zu sehen. Beachten wir einfach nicht die Tatsache, dass ich seinen Duft jetzt noch stärker riechen konnte.

"Ich könnte mir vorstellen..." mich jetzt einfach an deine Brust kuscheln und die Wärme, die von dir ausgeht zu genießen. " Jetzt ein Rezept... Von dem ich nicht mehr weiß wie es heißt... von meiner Mutter zu kochen. Sie hatte es mir beigebracht." Er nickte. "Hauptsache was zu essen." Da gab ich ihm Recht.

Ich schnappte mir alle Zutaten und legte sie auf die Anrichte. Eine Schüssel und eine Auflaufform. " Sternchen, kann ich dir irgendwie helfen?" Überraschte er mich aus neue. Ich hätte nicht gedacht, dass er mir helfen würde. "Ja gerne. Aber nenne mich nicht Sternchen! Weder so, noch irgendwie anders! Mein Name reicht!" Fauchte ich. Vielleicht etwas übertrieben aber es war mir egal. "Okay, Sternchen. Wie kann ich dir zur Hand gehen?" Er ignorierte mein Verbot von seinen Spitznamen, stützte  sich auf der Arbeitsplatte ab und sah mich erwartungsvoll an. "Schütte bitte alles in die Schüssel und rühre es um. Nur den Käse lässt du bitte weg! Und. Nenne. Mich. Nicht. So!" Er zuckte die Schultern. "Wenn du es sagst. Dann halt Prinzessin. Das gefällt mir eh besser" ich schmiss den Käse nach ihm, den er aber ganz lässig auf fing und somit eine Kollision mit seinem Gesicht verhinderte. Er legte die Tüte erst langsam hin, bevor er ruckartig zu mir rannte und sich, samt mir, auf den Boden und kitzelte mich durch.

Wollten wir nicht essen machen? Als er endlich fertig damit war mich zu foltern saßen wir uns auf den Boden. Ich musste erst einmal wieder zu Luft kommen. Er sah mich nachdenklich an, was ich ignorierte. "Wie kommst du überhaupt auf solche Spitznamen. Und warum willst du mich überhaupt bei einem nennen? Wir kennen uns keine 24 Stunden und wenn wir es genau nehmen bist du der Angestellte meines Dads und kein Freund. Du bist mit Ashley und den anderen befreundet." Ich sah mich an und schien zu überlegen was er sagen konnte. Schließlich zuckte Samuel mit den Schultern. "Ich weiß nicht warum ich dich so nennen möchte er passt zu dir, wenn ich dich sehe denke ich an solch einen Namen. Mir ist es egal wie lang wir uns kennen und unter welchen Umständen wir hier sitzen. Es ist wie es ist und ich lasse mich auch nicht von Ashleys Meinung beeinflussen sie liebt es Leute fertig zu machen um sich selbst besser zu fühlen." Ich sah ihn sprachlos an. Damit hatte ich nicht gerechnet. 

Sociopathic; Scared of loveWhere stories live. Discover now