Marco & Robert @BVB/FCB

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„You commin' back to me is against the odds and that's what I've got to face"

Robert P.o.V.

Fremde Arme drückten mich von meinem Freund weg, während hektische Stimmen auf mich einredeten. Die Wörter die gesagt worden drangen gar nicht zu mir durch, ich war vollkommen in Panik und versuchte gar nicht erst, meine Verzweiflung, die sich durch Tränenströme auf meinen Wangen bemerkbar machte, zu verdecken. Was hatte ich noch zu verlieren, würde ich ihn verlieren? Immer wieder rissen sie mich weg und redeten auf mich ein, ich hörte sie gar nicht. „Er atmet, er atmet noch" waren die ersten Wörter, die überhaupt wieder zu mir durchdrangen. Erleichtert sprang ich auf, nichts hielt mich mehr, auch nicht ihre vielen Arme. Hemmungslos weinend kniete ich mich auf den kalten Asphalt neben meinen Freund und griff nach seiner kalten Hand. Sofort wurde ich wieder weggedrückt, „bitte beruhigen Sie sich, er atmet ganz schwach und muss sofort versorgt werden." Selbst an meiner Hand hatte ich nun einen Fleck seines Blutes, gefühlt alles war voll damit. Wie in Trance wurde ich auf die Beine gezogen und schwankte ein wenig, immerhin wurde ich von irgendjemandem gestützt. „Sie dürfen auf jeden Fall mit ins Krankenhaus, aber bitte beruhigen Sie sich ein wenig, er braucht Sie." Versuchte mich eine Frauenstimme zu beruhigen. Sie hatte Recht, er brauchte mich und ich würde stark sein, stark für uns beide.


Nach einer Fahrt, die mir unglaublich lang vorgekommen war, saß ich einsam im Krankenzimmer meines Freundes und betete zu Gott, dass Marco das alles überstehen würde und dass ich ihn noch einmal lachen sehen dürfte. Vorsichtig hob ich meine Hand und legte sie an seine kühle Wange, die die gleiche Farbe hatte, wie das weiße Kopfkissen auf dem er lag. Ganz sanft streichelte ich ihn und fühlte, wie sich meine Tränen erneut ihren Weg durch mein Gesicht bahnten. „Marco ich liebe dich, ich brauche dich doch, Baby." flüsterte ich mit erstickter Stimme. Marcos ruhiger Herzschlag piepte leise durchs Zimmer, über Stunden war das alles was ich überhaupt hörte. Immer mal wieder war eine Schwester hereingekommen und hatte seine Infusionen kontrolliert und jedes Mal hatte ich mitleidige Blicke geerntet. Ich wollte kein Mitleid, ich wollte einfach nur meinen Freund zurück, der mir alles bedeutete und für den ich alles getan hätte, doch das half hier nicht weiter. ‚Bitte hilf uns, nimm ihn mir noch nicht, ich brauche ihn, bitte' Immer wieder schickte ich Stoßgebete in den Himmel, in der Hoffnung dass Marco die Augen aufschlagen und mich wieder anstrahlen würde.
Draußen war es längst dunkel geworden, am Horizont leuchteten tausende kleine Lichter der Stadt. Erstmals seit Stunden wand ich meinen Blick von meinem Freund nach draußen durch das große Fenster. Eine einzige Sekunde Unachtsamkeit hatte uns dazu verdammt, hier zu sein. Hier zu sein und nicht zu wissen, ob es jemals wieder werden würde, wie es war. Warum ausgerechnet wir? Warum ausgerechnet Marco? Warum mussten wir genau dann über die Straße gehen, wenn ein Betrunkener viel zu schnell in seinem Wagen durch die Stadt raste?

Durch lautes Röcheln und Husten wachte ich mitten in der Nacht auf. Was war das? Wo war ich überhaupt? Vorsichtig hob ich meinen Kopf, was aufgrund meines verdrehten Nackens extrem schmerzhaft war und sah mich um. ‚Um Gottes Willen' mit einem Mal war mir klar was hier passierte, Marco röchelte und hustete wie verrückt. Noch bevor ich überhaupt reagieren konnte, stürmten zwei Pfleger den Raum und stürzten sich auf meinen Freund. „Was ist mit ihm?" Panisch schlug ich mir die Hände vors Gesicht. „Alles ist gut, es geht ihm gut, er atmet wieder selbstständig, ihm steckt nur der Beatmungsschlauch im Hals, der jetzt natürlich stört, das ist alles." Erleichtert ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl fallen. „Was bedeutet das dass er wieder selbstständig atmet? Wacht er jetzt auf?" Hoffnung keimte in mir auf, vielleicht wurden meine Gebete erhört. „Das weiß aktuell noch keiner, außer ihm selbst vielleicht. Aber dass er atmet ist ein sehr sehr gutes Zeichen, niemand hätte so schnell damit gerechnet."

Als wir wieder alleine waren, legte ich meine Hand auf Marcos Brustkorb, spürte seinen Herzschlag und beobachtete, wie er ruhig atmete. Ich griff nach seiner Hand und küsste seinen Handrücken vorsichtig. „Ich weiß dass du stark bist und dass du das schaffst, du bist ein Kämpfer, ich bin so stolz auf dich, Baby" Zum ersten Mal seit Tagen spürte ich wieder etwas wie Zuversicht und konnte endlich wieder darauf vertrauen, dass alles gut werden würde.

Mit einem Mal spürte ich, dass sich Marcos Finger fester um meine Hand legten. „Marco?" Fragte ich vorsichtig und strich über seine Wange. Und dann, ganz zögerlich und unsicher öffnete er seine Augen und sah mich sofort an. „Marco" weinte ich und war völlig fertig. „Hey Baby" flüsterte ich leise und drückte seine Hand. „Hey" entgegnete er und lächelte schwach. Dieses Lächeln ließ mir mein Herz bis zum Hals schlagen. „Ich liebe dich so sehr." krächzte ich und fuhr ihm durch die Haare, um sie etwas in Form zu bringen. Vorsichtig beugte ich mich nach vorne und drückte meine Lippen ganz vorsichtig auf die meines Freundes.

„Wer sind sie überhaupt?" Fragte er und sah mich verwundert an. „Ich, ich..." stotterte ich. „Spaß, nur Spaß" krächzte Marco und lachte leicht. „Findest du das normal?" Fragte ich ihn. „Findest du es normal fast zu sterben, nach zwei Tagen Koma aufzuwachen, nur um mich zu verarschen?" Ungläubig schüttelte ich den Kopf und drückte ihm erneut einen Kuss auf die Wange. Kurz darauf kamen erneut zwei Pfleger herein und sahen uns überrascht an. „Ihre Herzfrequenz hat sich plötzlich verschnellert, sie sind wach?" „sieht so aus" antwortete Marco und lächelte mich erneut mit seinem typischen Marco-Grinsen an. Kurz darauf traf auch ein Arzt ein, der meinen Freund eingehend untersuchte und seine Wunden kontrollierte. Währenddessen ließ ich seine Hand nicht los und war einfach nur glücklich, dass es ihm wieder besser ging und dass ich ihn wieder hatte. Nach seiner Kontrolle erklärte uns der Arzt, dass Marco in nächster Zeit viel Ruhe brauchen würde, dass seine Verletzungen heilen könnten, doch das Schlimmste schien überstanden. „Sie hatten unfassbar großes Glück, wenn das mal kein Zeichen ist." stellte er abschließend fest und lächelte freundlich. „Hörst du? Du bist mein größtes Glück" Flüsterte ich, als wir wieder unter uns waren. „Ich liebe dich, danke dass du bei mir bist" erwiderte mein Freund und deutete an, dass ich mich über ihn bücken sollte, sodass wir uns erneut sanft küssen konnten. „Und ich liebe dich, Schatz."

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