Cristiano & Toni @RealMadrid

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'And when you're weak, I'll be strong, I'm gonna keep holding on - I'm only one call away'

Toni PoV

Gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff hatten wir unsere Plätze im Stade de France in Saint Denis eingenommen. Das Finale also. Frankreich gegen Portugal. Wir waren schon im Halbfinale ausgeschieden. Aus der Traum vom Europameister. Doch wir waren Weltmeister und niemand von uns würde jemals die Nacht des 13. Juli 2014 vergessen. Wir waren Die Mannschaft, wir waren ein Team und innerlich wussten wir, dass wir die mit Abstand stärkste fußballerische Leistung beim Turnier gezeigt hatten.

So saß ich mit ein paar Freunden, darunter Gareth, Manu und Basti im Stadion, um wenigstens meinem Freund Cristiano zuzusehen und nach 7 langen Wochen endlich wieder bei meinem Schatz zu sein. Ja wir waren ein Paar, eigentlich schon seitdem wir zum ersten Mal gemeinsam in Madrid trainiert hatten. Ich war so stolz auf Cris und wünschte ihm endlich diesen verdammten Pokal, auch wenn ich ihn wahnsinnig gerne mit meinen Jungs gewonnen hätte.

Die Franzosen waren mir allesamt nicht wirklich sympathisch und genau so spielten sie auch. Aggressive Fouls und ständig unfaire Aktionen, die der Schiedsrichter nicht weiter kommentierte. Frechheit.

Gerade als Cris mit dem Ball am Fuß auf Lloris zurannte und sich nach einem freien Mitspieler umschaute, passierte es. Payet, ein französischer Spieler holzte meinen Freund mit voller Wucht um, der daraufhin mit den Händen vor dem Gesicht liegenblieb. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper spannte sich an. Das hat er nicht getan. Komm schon, steh auf Schatz. Cris stand aber nicht auf. Er wälzte sich hin und her, bis er von sämtlichen Mitspielern und Mannschaftsärzten umzingelt war. Er lag zu weit weg, dass ich hätte sehen können, was er hatte, aber es sah nicht gut aus. Als der Teamarzt nun sogar den Sanitätern mit der Trage zuwinkte, hielt ich es auf meinem Platz nicht mehr aus. Hilfesuchenden schaute ich zwischen Gareth und Basti hin und her.

Cris wurde vom Platz getragen und hielt sich immer noch die Hände vors Gesicht, ich sah, wie er versuchte seine Tränen zu verstecken. "Geh schon, es hilft ihm bestimmt, wenn du bei ihm bist." Bekräftigte mich Basti, der meine Besorgnis sofort erkannt hatte. Auch Gareth nickte zustimmend und schob mich von meinem Sitz.

Dadurch, dass wir auf der Ehrentribüne des VIP Bereichs saßen, gelangte ich schnell vor bis zur Security, bzw bis zum Spielertunnel. Natürlich erkannte mich der Mann in der grellgelben Reflektorenweste und ließ mich mit einem Augenzwinkern gewähren, das ich in der Panik um meinen Freund nicht erwiderte.

Inmitten der immer noch großen Traube von Ärzten und Sanitätern lag mein Cristiano mit schmerzverzerrtem Gesicht, während der Mannschaftsarzt seinen Oberschenkel behandelte. Ich riskierte einen kurzen Blick und erschrak furchtbar von dem Anblick der sich mit bot.

Eine ca 10cm lange Wunde klaffte auf Cristianos Oberschenkel und blutete heftig. Wahrscheinlich hatte der Gegenspieler seine Haut mit dem Stollen an seinem Schuh aufgerissen, als er ihn umgerannt hatte. Ich wandte mich wieder Cris Gesicht zu und streichelte seine Wange. "Ich bin da, Baby, alles wird gut"  Seine kalte Hand griff nach meiner und ich umklammerte sie fest. Cris Kreislauf schien von seinem Schock ziemlich im Keller zu sein, er konnte seine Augen kaum offen halten.

Als der Mannschaftsarzt ihm einen Venenzugang in die Armbeuge legte, dass Cris eine Elektrolytinfusion und Schmerzmittel bekommen konnte, verzog er sein Gesicht erneut vor Schmerzen und weinte leise auf. Er tat mir so furchtbar leid und ich versuchte, ihn irgendwie zu trösten und ihn abzulenken. Beruhigend streichelte ich seinen muskulösen Oberarm sanft auf und ab. "Ich bin bei dir, Baby". Heute musste ich auf den größeren und älteren aufpassen und ich würde ihn keine Sekunde aus den Augen lassen, ich liebte ihn einfach so sehr, dass ich es nun nicht länger aushielt, wie er leiden musste. Und das alles nur weil ein gegnerischer Spieler ein brutales Foul begangen hatte, ohne Rücksicht auf Cris zu nehmen.

Kurz darauf erschien endlich der Rettungswagen, der meinen Freund ins nächstgelegene Krankenhaus fahren würde, glücklicherweise durfte ich mit und musste mein Baby nicht allein lassen.

Am Krankenhaus angekommen konnte ich Cris nicht länger begleiten, da er operiert werden musste, die Wunde war einfach zu groß, um sie nur zu nähen.

Mittlerweile tigerte ich schon eine geschlagene halbe Stunde auf dem Gang entlang und spürte mein Herz gegen meinen Brustkorb hämmern. Was was nur los mit meinem Baby? Ich musste jetzt einfach zu ihm.

Kurz darauf kam eine ältere Pflegerin zu mir und bat mich auf dem Zimmer zu warten, mein Freund atme wieder selbstständig und würde gleich in sein Zimmer gebracht werden. Erleichtert betrat ich Zimmer Nummer 187 und setzte mich angespannt auf den harten Stuhl am Fenster. Ich schaute kurz auf mein Handy und sah eine Benachrichtigung von meinem Liveticker. 1:0 für Portugal in der 109. Minute. Noch gut 10 Minuten zu spielen, hoffentlich würden die Jungs es schaffen, diesen Spielstand zu halten, das Leuchten in Cris Augen würde mich so wahnsinnig glücklich machen.

Die Tür wurde geöffnet und mein noch schlafender Freund wurde von der älteren Frau von vorhin hereingeschoben. "Er schläft noch. Sie können versuchen, ihn vorsichtig zu wecken." Ich nickte ihr erleichtert zu woraufhin sie den Raum verließ.

Es ging ihm gut. Ich war so dankbar. Ganz zärtlich strich ich über seinen Arm und sein Gesicht und küsste ihn vorsichtig auf seine leicht warmen Lippen. "Hey Baby wach auf"

Noch vier Minuten bis das Spiel aus sein würde und immer noch führte Portugal.

Ich verteilte kleine Küsschen im Gesicht, auf dem Hals und auf dem Oberkörper meines Freundes und ganz langsam öffnete er seine Augen. Er lächelte mich an. "Ich liebe dich, Chico" flüsterte er und ich senkte meinen Kopf wieder ab und küsste ihn erneut zärtlich. "Und ich dich erst" lächelte ich  zwischen den vielen weiteren liebevollen Küssen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie mein Handy auf dem Stuhl erneut aufleuchtete. Ich wusste was das zu bedeuten hatte. Vorsichtig drückte ich mich leicht weg von Cris, woraufhin ich einen fragenden Blick seinerseits erntete. "Herzlichen Glückwunsch zur Europameisterschaft, mein Schatz. 1:0 nach Verlängerung." Grinste ich. Cris schien erst nicht zu begreifen. "Nein!" "Doch!!" Er strahlte und zog mich fest an sich. Ich wusste, dass mir dieser Mann und dieses Strahlen so viel mehr wert waren als alles andere auf dieser Welt.

FOOTBALL is LOVE {BOY X BOY/ONESHOTS}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt