Bene & Julian @S04/VfL

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@luna8zouis Der ist für Dich

"Even if you cannot hear my voice, I'll be right beside you Dear..."

Julian P.o.V.

Geld hatte ich bekommen, viel Geld und das war letztendlich auch der Grund gewesen, warum ich hierher gekommen war. Mittlerweile hatte ich gemerkt, dass hier alles so kalt, alles voller VW und alles voller Geld war, aber Stimmung, Fanliebe und Leidenschaft gab es hier nicht.

Grün stand mir überhaupt nicht, ich hasste es. Blau, blau war schön gewesen, Blau war meine Heimat. Und meine Heimat war er gewesen, mein Bene.

Als meine Agentur und ich letzten Sommer dieses Angebot bekommen hatten, wollte ich es erst nicht annehmen, warum sollte ich meine Heimat verlassen? Aber ich war jung und junge Menschen machen Fehler und lassen sich leicht von Geld verführen.

Das Schlimmste aber war, dass es mir alle übel genommen hatten, Fans, sämtliche Menschen aus meinem alten Verein und sogar mein Freund. Ich liebte ihn und ich wusste, dass er das selbe für mich empfand, aber genauso war mir klar, wie sehr ich ihn, für ein paar Millionen mehr, verletzt hatte, indem ich scheiß Geld hinterhergerannt war.

Auf jeden Fall wollte ich einfach nur noch weg hier, am liebsten natürlich zurück, aber das würde noch nicht gehen, noch hatten sie mir lange nicht verziehen. Angebote aus dem Ausland hatte ich zu genüge bekommen, tolle Vereine interessierten sich für mich. Das Problem war, dass mich mein aktueller Verein nicht gehen lassen wollte. Bloßgestellt hatten sie mich vor der ganzen Presse.

Am allerschlimmsten war jedoch, dass ich verdammt nochmal wusste, dass es alles meine Schuld war, Gier hatte mich all das vergessen lassen, was mir am wichtigsten war. Ich kam hier nicht mehr weg und mittlerweile hassten mich gefühlt alle Menschen, hier und zuhause.

Das waren die Gründe, warum ich hier stand, gute zehn Meter über einem breiten Fluss vor dem Brückengeländer am Rand der Stadt. Es war dunkel und mittlerweile saukalt. Ich zitterte, vor Kälte, aber auch vor Angst und wahrscheinlich auch aus Trauer.

Bene hatte ich eine Nachricht geschrieben, in der ich mich von ihm verabschiedet hatte und ihm gesagt hatte, dass das alles nicht seine Schuld gewesen war. Erneut holte ich mein Handy mit zitternden Fingern aus meiner Hosentasche und wischte mit dem Finger über den jetzt leuchtenden Bildschirm. Keine Nachricht. Nicht von Bene, nicht von irgendjemand. Wenigstens auf diese Nachricht hätte er antworten können. Tränenschleier brachten mich zum Schwanken auf dem schmalen Streifen Beton, der mich noch vom Abgrund trennte. Leise klatschend traf mein Handy auf der Wasseroberfläche auf und ich verfolgte es mit meinen brennenden Augen. Einfach abgesoffen.

Bene P.o.V.

Ich verglich nochmal Jules Adresse, die er mir vor einigen Monaten gegeben hatte, mit meinem momentanen Standort, den mir mein Auto anzeigte. Komisch, es war unter der Woche und alle Fenster waren dunkel, er müsste doch zuhause sein. Ob er schon schlief? Wohl kaum, um halb zehn schläft er sonst nie. Ich ging raus und klingelte. Keine Reaktion. Da ich den ganzen Nachmittag hergefahren war und mir extra Urlaub genommen hatte, um die Sache mit Jule zu klären, wollte ich schon wissen, wo mein kleiner war.

Eifersucht stieg in mir auf. Ich war aber auch abweisend zu ihm gewesen in den letzten Monaten, er hatte mich mit seinem Wechsel vor vollendete Tatsachen gestellt und mich ziemlich verletzt. Doch weil ich mehr oder weniger über die Presse mitbekommen hatte, dass er hier wegwollte, aber nicht durfte, wollte ich wenigstens die Sache zwischen uns klären, ich vermisste meinen Jule extrem und ich glaubte, dass er jetzt genug gelitten hatte. Doch was war, wenn er mich gar nicht mehr zurück wollte? Wenn er längst einen anderen hatte? War ich hierher gekommen um nur wieder enttäuscht zu werden?

FOOTBALL is LOVE {BOY X BOY/ONESHOTS}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt