Manuel & Joshua @FCBM

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"You got that thing that I been looking for
Been running around for so long
Now I caught you, I won't let you go"

Joshua P.o.V.

Heute war Heimspieltag, endlich mal wieder. Draußen war es bitterkalt, aber die Herbstsonne leuchtete, als wir uns auf dem Platz aufwärmten. Mein bester Freund Manu lachte mir zu, als ich kurz zu ihm herüber sah, um zu checken, was er machte. Ich grinste zurück und zirkelte den Ball perfekt zu Arjen, der mir daraufhin einen Daumen nach oben schickte, begleitet von ein paar anerkennend klatschenden Fans, die schon im Stadion waren. Heute war ein guter Tag und ich hoffte einfach, dass es so bleiben würde.

Das Spiel gegen Hoffenheim hatte sich als absoluter Fight herausgestellt, die Spieler gingen aggressiv in Zweikämpfe und der Ton auf dem Platz wurde mit jeder Minute rauer. Carlo hatte anfällige Spieler wie Franck oder Arjen gar nicht erst gebracht, es hätte sich nicht gelohnt. Meine Position heute war ziemlich defensiv, meine weiße Hose war schon jetzt, nach einer knappen halben Stunde, komplett braun und mein Ellenbogen war leicht aufgeschürft. Das alles machte mir aber nichts aus, ich mochte dreckige Fußballspiele.

Als ich gerade den Ball von Manu bekommen hatte und ihn an Xabi weitergeben wollte, rannte ein Hoffenheimer Mittelfeldspieler mit voller Wucht auf mich zu und grätschte mich übel um. Mein ganzes Bein schmerzte und ich konnte nicht einmal genau sagen ob es jetzt der Knöchel, das Knie, oder vielleicht sogar beides war, was so furchtbar weh tat. Ich sank auf den Boden und hoffte einfach, dass der Teamarzt gleich kommen würde. Ich spürte die warme Hand von Mats an meinem Rücken. "Alles okay?" Fragte er väterlich. "Ja geht" grummelte ich, so schlimm war es mittlerweile auch nicht mehr. Gestützt vom Doc setzte ich mich auf und vor Schreck wären mir dann fast die Augen aus dem Kopf gefallen.

Manu war aus dem Strafraum gerannt und hatte den Hoffenheimer, der mich so brutal gefoult hatte, geschnappt und ihn am Arm gepackt. Er hielt ihn fest und schrie ihn an. Der aufgebrachte Schiedsrichter versuchte die beiden Streithähne zu trennen und wedelte mit seinen Karten umher. Wenn Manu wirklich wütend war, was eher selten vorkam, half fast nichts mehr. Ich musste grinsen und auch unser Teamarzt schüttelte den Kopf.

Wie wahnsinnig schrie Manu den Gegenspieler weiterhin an und ich hoffte einfach, dass er sich beherrschten würde. Mats ging dazwischen und versuchte, dem Schiedsrichter beizustehen, der mittlerweile zwei rote Karten in die Luft reckte, doch nicht mal das konnte meinen besten Freund daran hindern, Ruhe zu geben und den eingeschüchterten Gegenspieler in Ruhe zu lassen.

Jerôme lief währenddessen kurz zu mir und fragte, ob ich ausgewechselt werden wollte. Ich nickte. "Das muss Liebe sein" grinste er mich verschwörerisch an und wackelte mit den Augenbrauen, während er auf Manu deutete. Beleidigt grinsend spritzte ich das Wasser aus meiner Trinkflasche nach ihm. Unter leichten Schmerzen stand ich auf und humpelte nach draußen, wo sich Carlo direkt nach mir erkundete. Ich redete kurz mit ihm und lief in Richtung der Duschen.

Als ich gerade meine Schuhe aufgebunden hatte, kam Manu mit dunkelroten Stressflecken im Gesicht herein und sah mich besorgt an. "Hast du starke Schmerzen?" Fragte er mich fürsorglich und ich zuckte mit den Schultern. "Ich hoffe einfach, es ist nichts schlimmes" antwortete ich ehrlich. "Aber Manu, was war das denn eben? Warum bist du so ausgerastet? Normal bleibst du doch immer cool." Er sah mich an und es kam mir so vor, als wäre er etwas schüchtern, fast schon nervös. "Ich...ach ich weiß auch nicht, aber es hat mir halt was ausgemacht, dass dieser Typ dich so grob angegangen ist und dass er dir weh getan hat, ich mag das nicht." Irgendwie fand ich das süß, wie er dastand und versuchte, mir sein Verhalten zu erklären. Grinsend legte ich den Kopf schief. "Im Ernst Joshi, ich mag es generell nicht, wenn andere dich anfassen, oder wenn du alleine irgendwo hingehst, oder wenn ich die vielen Fanseiten von den ganzen Mädchen auf Instagram sehe." So langsam wurde mir klar, in welche Richtung sein 'Geständnis' ging.

Ich stand umständlich auf, trat vor ihn und lächelte. Keiner sagte etwas, wir verloren und einfach in den Augen des anderen. "Darf ich dich küssen?" Fragte ich Saft lächelnd und konnte schon fühlen, wie ich dabei rot wurde. Woher mein plötzlicher Mut kam, konnte ich mir auch nicht erklären. Mein Herz schlug wie verrückt, als ich Manus große Hände an meinen Wangen spürte und wir uns ansahen. Er nickte. Ich wollte nun nicht länger warten und zog ihn am Nacken zu mir herunter, um ihn endlich zu küssen. Ein kleines Feuerwerk entfachte in mir als sich unsere Lippen berührten und ich konnte ihn einfach nur überglücklich anstrahlen, als wir uns voneinander lösten.

"Aber du darfst den Physio nachher nicht anschreien, auch wenn er mir vielleicht weh tut." Lachte ich und strich Manu einen Grashalm aus der Stirn, wie auch immer der da hingekommen war. "Ich hoffe ich hab mich im Griff" antwortete er und zwinkerte mir zu. Glücklich küssten wir uns erneut und ich war so froh, dass wir uns endlich getraut hatten, ehrlich zueinander zu sein, der Tag hätte nicht besser sein können.

FOOTBALL is LOVE {BOY X BOY/ONESHOTS}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt