Kapitel 14- 10. Februar

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Lied: all of the stars von Ed Sheeran.

Hatte ich nicht geraten niemals wieder nachts durch Nates Straße zu gehen? Als ich niemals meinte, meinte ich auch wirklich NIEMALS! Man sollte wirklich auf mich hören, denn Nate ist gruselig. Anscheinend macht ihn die Nacht sentimental. Und jetzt nochmal:

Geh niemals nachts durch die Straße von Nathan Johnson.

Also wenn dieses Mal keine Lehre ist, dann weiß ich auch nicht!

Vielleicht sollte ich auch mal wie normale Menschen um 22 Uhr schlafen gehen und nicht nachts durch die Straßen gehen. Meine Eltern würden mich killen, wenn sie wüssten, dass ich das mache. Zum Glück schlafen sie wenigstens wie normale Menschen um 22 Uhr! Vielleicht sollte ich einfach Anna die Schuld geben, dass ich um halb eins nach Hause laufe.

Die kalte Luft empfängt mich, als ich aus dem Bus aussteige und in Nates Straße einbiege. Hoffentlich ist er jetzt nicht auch wieder da.

Spätestens, als ich eine Gestaltsilhouette erkenne, die vor Nates Haus sitzt und von dem Licht der Straßenlaterne spärlich beleuchtet wird, weiß ich, dass keiner meine Hoffnungen erhört. Wobei es hätte auch ein Axtmöder sein können. Ich bin ein naives Mädchen.

"Nate? Wieso sitzt du ständig nachts auf dem Bürgersteig?", frage ich ihn und ziehe eine Augenbraue nach oben.

"Nur weil du mich das zweite Mal siehst, heißt das nicht, dass ich hier ständig sitze!", lacht er.

Das Licht der Straßenlaterne wirft etwas Helligkeit auf ihn, so dass ich sein freches Grinsen im Gesicht sehen kann. Ich verdrehe bloß die Augen.

"Willst du dich dieses Mal näher zu mehr setzen?"

"Näher ganz bestimmt nicht! Wer weiß, was du vor hast!"

Er lacht leise. "Also setzt du dich jetzt zu mir?"

Ich nicke aus irgendeinem Grund und setze mich mit weniger Abstand, als letztens zu ihm.

"Der Boden ist kalt", brumme ich, "Wie hälst du das aus?"
"Ich", grinst er, "bin halt ein Mann."

Ich schlage ihm gegen seine Schulter. "Au!", ruft er darauf empört. "Mensch, bist du ein Mann!", wieder verdrehe ich meine Augen.

"Du solltest nicht so oft deine Augen verdrehen", grinst Nate frech.

"Du solltest nicht so oft von dir selbst so überzeugt sein!", kontere ich.

"Die Mädchen himmeln mich halt an!"

"Willst du mich verarschen?!"

"Nö. Ich doch nicht!"

"Halt die Klappe!"

"..."

"..."

"Was hälst du da in der Hand?", frage ich, als mein Blick auf seine Hände fällt. Er hebt es etwas hoch.

"Das sind Liebesbriefe", antwortet er leise, "Ich bekomme sie jeden Tag, seit dem 2. Februar." Ich verspanne mich. Das sind meine Briefe! Cool bleiben, Dawson.

"Bekommst du nicht ständig Liebesbriefe?", grinse ich.

"Das schon. Neidisch?", schmunzelt er.

"Ganz bestimmt nicht!", meine ich bestürzt, "Von wem denn?"

"Anonym. Aber diese Briefe sind anders", flüstert er plötzlich ganz ernst.

This is L-O-V-EWo Geschichten leben. Entdecke jetzt