Kapitel 1- 1. Februar

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Wenn der Valentinstag sich ankündigt, lauf! Glaub mir, es ist die einzige sinnvolle Idee zu überleben. Oder überlege dir Fuck you Valentine- Taktiken!

"Hach..Heute ist der erste Februar, das heißt in zwei Wochen ist endlich Valentinstag!! Was soll ich Collin bloß schenken? Oh Gott! Jetzt wird es mir erst richtig bewusst..Hilf mir Sony!", ruft Anna, meine beste Freundin und weckt mich dadurch. Ruckartig setzt sie sich auf und reißt die Augen auf. "Lass mich ja damit in Ruhe", brumme ich und lasse mein Gesicht zurück ins Kissen fallen. Ich bin noch zu müde, aber auch traumatisiert von gestern. Ich sollte sie definitiv nicht mehr einladen, um bei mir zu übernachten.

Meine Eltern können froh sein gerade ihren vorgezogenen Valentinstagurlaub genießen zu können, weil sie ja angeblich keinen Urlaub am Valentinstag bekommen würden.

Sie schwärmte gestern schon wieder von Collin, ihrem tollen Freund, und so konnte ich nicht mal den Film genießen, den ich sogar aussuchen konnte. Sympathisch ist mir ihr Freund echt nicht!

"Aber..aber ich muss doch dem süßesten Typen auf der Welt was schenken! Wenn ich keine gute Idee habe, verlässt er mich bestimmt und dann musst du dir mein Gejammer anhören", stottert sie.

"Anna, ich warne dich. Ich kann deinen Hundeblick schon spüren", nuschele ich genervt in mein Kissen.

"Dann steh wenigstens auf und genieße den ersten Februar! Außerdem müssen wir bald zur Schule. Danach überlegen wir uns dann Geschenkideen", Anna rüttelt an meiner Schulter.

"Ich hasse den Februar!", meine ich verachtend und setze mich auf. "Ich weiß, ich weiß", grinst meine beste Freundin.

***

Auf dem Weg zur Bushaltestelle fängt Anna schon gleich wieder an mir irgendwelchen Tratsch zu erzählen, während ich sie mustere und ab und zu ein zustimmendes "Ja, so sehe ich das auch" besteuere. Anna hat lockiges, dunkelbraunes Haar und wirkt damit schon sehr aufgedreht. Ihr großes Lächeln schmückt ständig ihr Gesicht und ihre braunen Augen funkeln, wenn sie mal wieder so schnell spricht. "Wieso starrst du mich schon wieder so an? Hab ich Schokolade im Gesicht?", sie fängt an sich mit ihrer linken Hand über die Wange zu fahren. "Nein, alles in Ordnung", lache ich. "Oh, na dann", lacht sie und lässt ihre Hand sinken.

Als wir um die Ecke biegen zur Bushaltestelle, kommt der Bus gerade angefahren. Gerade noch so bekommen wir ihn und setzen uns in die hinterste Reihe. Anna kramt in ihrer Hosentasche und hält mir ihre Kopfhörer triumphierend entgegen.

"Mein Akku ist leer", meint sie. "Ich versteh' schon", erwidere ich und nehme ihr die Kopfhörer aus der Hand, um sie an meinem Handy anzuschließen. Ich halte ihr den einen Kopfhörer entgegen und sehe sie lächelnd an. Sie grinst und nimmt ihn entgegen. Ich mache auf Zufallswiedergabe und gucke aus dem Busfenster. Neben mir summt Anna leise zur Musik mit. Sie hat echt Talent was singen angeht, was man von mir nicht besonders behaupten kann. Meine Musiklehrerin gibt mir ja nicht umsonst bloß eine Rassel oder die Triangel. Wobei das Triangelspielen schon eine Herausforderung sein kann!

Jaa, Musik war noch nie meine große Stärke. Das überlasse ich lieber Leuten wie Anna.

**

"Und das ist nur ein Nachteil des Konsums von Rauschgift", mein Biologielehrer Mr. Harris zeigt mit einem Zeigestock auf ein riesiges Computerbild, welches der Projektor auf die kahle weiße Wand wirft, auf dem das menschliche Gehirn zu sehen ist mit schwarzen Flecken. "Also kann ich euch bloß raten, lasst die Finger von Drogen!"

"Als ob es manche nicht schon längst ausprobiert hätten", flüstert Anna mir zu.

Automatisch fliegt mein Blick zu Eric Gorden, der angeblich mit Drogen dealen soll, falls die Gerüchte wirklich stimmen sollten. Eric scheint dem Unterricht nicht besonders zu folgen, sondern redet lieber mit seinem Sitznachbarn Nate Johnson, dem Traum eines jedem Mädchens und mein persönlicher Alptraum.

This is L-O-V-EWo Geschichten leben. Entdecke jetzt