11.Kapitel

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(V/N) = Vorname

(H/F) = Haarfarbe

(A/F) = Augenfarbe

(L/F) = Lieblingsfarbe

11.Kapitel

„Ja bitte?", wartete ich gespannt darauf, was diejenige zu sagen hat, die uns angesprochen hat. Eine ältere Dame neben mir hat mich und Jin angesprochen. Neben ihr war der Platz frei. Ich frage mich, was sie von Jin und mir wissen will. „Was möchten Sie wissen, Ajumma? Welche Frage möchten Sie loswerden?", wollte Jin höfflich wissen, der genauso wie ich auf ihre Frage neugierig ist.

Sie lächelte uns freundlich an und meinte: „Ihr seid echt ein süßes Paar. So verliebt. Achje, mein Ehemann und ich haben uns damals genauso verhalten wir ihr. Wir haben uns immer geneckt, geärgert, natürlich war es alles nur reiner Spaß und nichts Ernstes." Am Anfang als sie erzählte hat, haben ihre Augen von den schönen Erinnerungen gestrahlt.

Auf einmal veränderte sich ihre Haltung und Mimik, ihr Mundwinkeln sanken. Sie äußerte mit einem traurigen Unterton: „Ach, wie sehr ich ihn doch vermisse. Ich wünsche mir so sehr, dass er jetzt bei mir hier wäre... Leider ist es nicht mehr möglich." Danach waren wir still und gingen unsere eigenen Gedanken nach. Weiter brauchte sie auch nicht zu sprechen. Wir drei wussten, was sie mit ihren letzten Satz gemeint hat. Sie sieht so traurig aus, dachte ich mitleidig über ihren Verlust. Nur zu gut wusste ich, wie es sich anfühlt eine geliebte Person zu verlieren, der ein wichtiger Teil im Leben war. Solch einer Person war mein Vater gewesen. Er hatte stets ein offenes Ohr für meine Probleme, Ängste und Sorgen.

„Er und ich sind kein Liebespaar. Wir haben uns erst vor kurzen kennengelernt und sind jetzt Freunde", stellte ich unsere Beziehung zueinander klar. „Wie der Zufall wollte, haben wir uns hier wiedergesehen", endete ich und wartete auf die Reaktionen von den Beiden. Für einen Augenblick guckte ich Jin an, der mir stumm zustimmend nickte.

Die alte Dame nickte verstehend und äußerte bedauernd: „Es ist echt schade, dass ihr es nicht seid. Wie gesagt, wärt ihr ein super Paar. In meinen alter kann man sowas gut erkennen." Sie lächelte uns an und kramte in ihrer Tasche. Augenscheinlich suchte sie nach etwas Bestimmtes. „Wo ist es nur?", murmelte sie leise zu sich selbst. Bei ihrer Suche war sie konzentriert und redete nicht. „Was sucht sie?", flüsterte mir Jin leise im Ohr, damit die alte Dame ihn nicht versteht, was er mir in das Ohr zuflüstert. „Ich habe keine Ahnung", entgegnete ich in den gleichen Tonfall.

„Ach, hier ist es!", rief die alte Dame erfreut. Wegen ihre laute Stimme drehten sich einige Leute zu ihr um und sahen sie mit verschiedenen Mienen an. Manche von ihnen starrten sie finster an, weil man an ihre Gesichter und Haare sehen konnten, dass sie davor geschlafen haben. Andere Personen kicherten über sie, was nach meiner Meinung echt überhaupt nicht nett ist.

„Wonach haben sie gesucht, Ajumma?", fragte Jin neugierig und versuchte über meine Schulter zu gucken was die alte Dame in der Hand hielt. Seufzend ließ er sich auf sein Sitz wieder fallen, da er kein Glück hatte.

Als wäre es das wichtigste auf der Welt hielt die alte Dame ihre geschlossene Hand in der Nähe ihres Herzen. Sie sah uns weise an und sagte: „Was ich gerade in den Hände halte, habe ich damals von meinen Mann bekommen, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Seither trage ich es immer überall mit mir rum." Sie öffnete ihre Hände ganz langsam, sodass unsere Neugier wuchs und wuchs. Wie gebannt ließen wir ihre Hände nicht aus den Augen.

Nach der Folter des Wartens sahen wir ihren wichtigsten Schatz auf dem Universum. Es war zwei wunderschöne Muscheln, welche nicht ähnlicher aussehen konnten, sie passten perfekt zusammen. Sie hielt uns die Muscheln mit einem sanften Lächeln im Gesicht entgegen, sie teilte mit: „Hier, ich möchte es euch schenken." Wegen ihrer Freundlichkeit blinzelte ich für einige Sekunden nicht mehr, stattdessen starrte ich sie überrascht und froh zugleich an.

„W-Warum?", stotterte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. Ich konnte meine Verwunderung über sie nicht in Worte fassen. Wieso würde sie uns beiden ihr kostbarer Stück übergeben? Genau diese Frage stellte Jin ihr. Sie lachte und entgegnete schmunzeln: „Mein Mann hätte sicherlich gewollt, dass ich diese hier jemanden gebe, die es nach meiner Meinung verdient haben. Und das habt ihr." Die alte Dame sah und aus ihre weisen Augen an. „Vielleicht wird euch diese Muscheln zu eurem Glück führen." Sie sagte es, als sei es das normalste auf der Welt sowas zu fremden Personen zu sagen. Echt schade dass es nicht viele solche Menschen mehr auf der Welt gibt. Heutzutage denken sie zum Größtenteils an sich selbst, anstatt an Nächstenliebe.

Ganz vorsichtig nahm in beide Muscheln ihr aus den Händen und verbeugte mich tief. „Vielen lieben dank!", bedankte ich mich noch sprachlos bei ihr. Als ich Jin der anderen Muschel aushändigte, tat er es mir nach.

Am Ziel angekommen, hielt der Bus mit einem lauten quietschen an. „Wir sind am Ziel angekommen!", trillerte fröhlich die Stimme des Fahrers im Bus. Zu meiner Bewunderung war er der erste, der aus dem Bus stieg. Jedoch tat er es aus Höflichkeit damit er die älteren Leute unterstützen kann den Bus zu verlassen. „Wir sind angekommen?", wollte ich perplex wissen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir Seoul betreten haben. Das Gegenteil war der Fall- ich habe nichts mitbekommen.

„Ich wünsche euch alles Gute für eure Zukunft, Jin, (V/N)", meinte die alte Dame, die schon von ihren Platz aufgestanden ist und jetzt vor der Tür stand. Anschließend verschwand sie in der Menge. Mit der einen Hand packte Jin mein Handgelenk und mit der anderen schwang er meine Tasche um seine Schulter. „Komm, gehen wir aus den Bus raus. Ich werde dich noch begleiten", flüsterte er in einem niedrigen Ton. Aus dem Grund, da weibliche Jugendliche vor uns standen, die Hoodies von BTS anhaben.

Durch seine Berührung wurde ich leicht rot und stotterte unbeholfen: „O-Ok." Als er mich rausführte sah ich auf den Boden. Ich traute mich nicht mein Blick zu heben. Aber was ich mitkriegte war der Straßenlärm, welche in mein Ohr dröhnten.

„Guck dir das an", forderte Jin ohne böse Absichten. Wegen seiner Aufforderung hob ich doch mein Blick und sah in die Richtung seines Fingers. Vor uns erstreckte sich der große Flughafen mit den vielen Parkplätze und tausenden von Menschen. „Wow!", entkam es meinen Lippen. „Es ist größer als ich es mir vorgestellt habe." Jin lachte über meine Bemerkung, er streichelte dabei über meinen Kopf. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah ich in seine braunen Augen und setzte an zu sprechen, jedoch kam ich nicht besonders weit...

Like Cinderella (Jin X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt