9.Kapitel

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(V/N) = Vorname

(H/F) = Haarfarbe

(A/F) = Augenfarbe

(L/F) = Lieblingsfarbe

9. Kapitel

Mit schnell klopfenden Herz drehte ich mich zu der Übeltäterin um und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Man, musstest du mich so erschrecken?!", keuchte ich erschrocken, meine Hände lagen auf meiner bebenden Brust.

Meine Arbeitskollegin fasste sich an den Hinterkopf und lachte über meine Reaktion. „Entschuldigung, (V/N). Ich hätte nicht gedacht, dass du dich sooo erschrickst", entschuldigte sich bei mir. Mein Blick sagte was anderes. „Ich wollte damit eigentlich nur dich auf uns aufmerksam machen", verriet sie, was sie damit bezwecken wollte und zeigte hinter sich. Alle standen dort meine Kollegin, die ich schon seit meiner Schulzeit kenne. Sie waren immer für mich da, als das Schicksal wie ein Blitz zuschlug und alles verändert hat.

„Wir werden dich hier sehr vermissen, deswegen haben wir ein Kleinigkeit für dich vorbereitet", berichtete der einzige männliche Angestellte hier und holte ein kleines Parket hinter seinen Rücken vor. Überrasch vor so viel Großzügigkeit und Freude schlug ich meine Hände vor den Mund und konnte nicht anders, als jeden mit Tränen in den Augen anzustarren.

Er streckte mir das Geschenk entgegen und verlangte mit einem freundlichen Ton: „Na los, (V/N), mach schon auf!" Das Geschenkt war in einen gelben Geschenkpapier eingewickelt und hatte einen roten Band um, welche zu einen schöne Schleife gebunden wurde. „Werde ich machen. Ihr wisst doch, ihr müsst mir nichts schenken", klärte ich sie auf, bevor ich das Geschenk annahm und mich tief verbeugte. Als ich mich wieder aufrichtete, sah ich wie alle die Augen verdrehten oder den Kopf über mich schüttelten.

So wie es sie von mir verlangt haben, öffnete ich das Geschenk und musste meine Tränen zurückhalten, weil sie mir etwas geschenkt haben, was ich mir schon so lange gewünscht habe. „Vielen lieben Dank", meinte ich nur leise nach einige Sekunden stille. Ein nagelneues Handy der Marke Samsung lag drinnen, es war einer der neusten Modelle.

„W-Warum?", fragte ich ohne zu wissen, was ich sonst sagen sollte. „Es soll ein Abschiedsgeschenk von uns sein", erläuterte die weibliche Bäckerin. Sie war die älteste hier, dennoch die netteste von allen. „Und wehe du vergisst uns mal wieder zu besuchen", schimpfte sie wie eine Mutter, die sein Kind wegen etwas ausschimpft. „Werde ich schon nicht", kicherte ich noch ein wenig verdattert, dennoch überglücklich.

„Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft", wünschten sie mir in Chor. Alle umarmten mich nach der Reihe und meine Arbeitskollegin sagte zum Schluss: „Wir alle hoffen, du wirst bald deine Stiefmutter und Stiefschwester los." „Ich weiß nicht ob ich sie je loswerden kann", äußerte ich niedergeschlagen, weil ich nicht genau wusste, wie ich meine Familie entkommen kann. Mit diesen Satz habe ich die gute Atmosphäre zerstört. „Ich bin es meinen Vater schuldig bei ihr zu bleiben!"

„Warum denkst du das, Liebes? Dein Vater hätte das Beste für dich gewollt und niemals so ein Leben", fragte mich die alte Bäckerin. Die anderen sahen mich ebenfalls fragend an.

Eine einzige Träne lief meine Wange hinunter, als ich mir darüber klar war, dass ich etwas gegen meine Stiefmutter und Stiefschwester tun muss. Dennoch kann ich nicht ausziehen, da ich kein Geld habe und ihnen das Geld das sie mir für mein Schulgebühren bezahlt haben. Außerdem hatte mein Vater ein halbes Jahr vor seinem Unfall hohe Spielschulden, die ich nach seinem Tod übernehmen musste. Niemand wusste von seinem Problem, selbst ich – als seine Tochter. Ich habe versagt! Seitdem zwingt mich meine Stiefmutter ihr alles zurückzubezahlen. Das Geld, welches mein Vater verloren hat, war ein sehr hoher Wert.

„I-Ich weiß nicht wie es weiter gehen wird", schluchzte ich leise. Da ich niemanden in die Augen gucken wollte, sah ich stur auf den Boden und weinte. Für mich schien in diesen Moment der Boden viel interessanter als meine negativen Gefühle gerade. Der Boden war dank unsere saubere Arbeit makellos sauber. Beinahe könnte man sich selbst darin spiegeln.

Seufzend kam sie auf mich zu und nahm mich in eine mütterliche Umarmung. „Du hast schon eine Freundin in Seoul", versuchte sie mich aufzumuntern. Sie sprach danach weiter: „Du sahst heute so glücklich aus, als du mit das Mädchen vorhin gesprochen hast."

Mit den Handrücken wischte ich mir schniefend meine Tränen auf dem Gesicht weg und löste mich vorsichtig von ihr. „Ich danke dir", bedankte ich mich leicht lächelnd bei ihr. Sie erwiderte es mit einem Kopfschütteln und klopfte mir noch einmal aufmunternd auf die Schulter. Die anderen schenkten mir einen Lächelnd, welches mich wieder auf die Beine bringen soll. „Du musst dich langsam auf den Weg zum Reisebus nach Seoul machen", erläuterte meine Arbeitskollegin von hinten.

„Ja, aber vorher muss ich mich noch umziehen", kicherte ich, als ich auf meine zum Teil verdreckte Arbeitskleidung sah. Selbstverständlich wollte ich mich nicht so in der Öffentlichkeit zeigen, deswegen würde ich lieber meine normale Kleidung anlegen.

„Auf jeden Fall musst du es machen, (V/N). Aber schnell! Der Bus wird ansonsten ohne dich um 20:30 losfahren...Das willst du sicherlich nicht", plauderte sie heiter und schickte mich nach hinten, damit ich mich umziehen kann.

„Jaja", murte ich und machte mich davon in den hinteren Bereich. Dort angekommen, schälte mich aus mein Arbeitskleidung. Dafür schlüpfte ich in meine Kleidung, die ich bevor der Arbeit an hatte. Mit Umziehen fertiggeworden faltete ich die Arbeitskleidung ordentlich zusammen und legte sie traurig lächelnd auf einen Stuhl. „So...", murmelte ich und streichelte das letzte Mal über meine Arbeitskleidung.

Danach machte ich mich auf den Rückweg zu den anderen. „Und?", meinte ich und drehte mich im Kreis. „Ist alles mit meiner Kleidung in Ordnung?"

„Jetzt zu 100%", lachte der der männlicher Kellner. Er zwinkerte mir auch zu. „Ich werde jetzt gehen", gab ich leise von mir und steckte mein Geschenk in eine Tasche, den ich vor ein paar Tage hier vergessen habe. Bevor ich das Geschäft verließ, umarmte ich jeden noch einmal fest und verschwand mit einem Gruß.

Vor der Tür blieb ich ein letztes Mal stehen und holte tief Luft und schlug meinen Weg zur Reisebusort an, an dem der Treffpunkt ist. Meine Stiefmutter hat mir vorhin ein SMS geschrieben, wo ich hin muss. Zu meinem Glück ist der Ort nicht sehr weit weg von hier. Höchsten nur eine viertel Stunde Fußmarsch. Solange könnte ich auch schon laufen auch wenn meine Energie langsam zu Neige geht, da heute besonders viel los war.

Von weiten konnte ich schon den Bus sehen. Viele Leute standen davor oder redeten noch mit Verwandten, Freunden oder irgendwelche Leuten. Da ich keine Lust hatte ich mit jemanden zu unterhalten, sagte ich den Busfahrer wer ich sei. Er nicke nur und sagte, dass meine Stiefmutter für mich schon bezahlt habe. Ich nahm das Ticket an, den er mir endgegenhielt dankend an und setzte mich nach ganz hinten, wo ich hoffentlich meine Ruhe haben werde.

Demnach war es nicht so, weil ein Junge mit einer Kapuze auf den Kopf sich neben mich setzte und anfing zu sprechen.

Like Cinderella (Jin X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt