// Forty-eight //

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// Rebecca //

In meinem Kopf herrscht ein dumpfer Schmerz. Das Blut rauscht in den Ohren. Mit den Händen will ich mir die Schläfe massieren, doch diese scheinen im Augenblick nutzlos. Meine Augenlider sind schwer, nur mit Mühe kann ich sie heben. Stöhnend will ich ausatmen, doch mein Mund kann nicht reagieren. Ich will mich winden, aber die Bewegungsfreiheit wurde mir genommen.

Mein Herz pumpt schwer, der Puls rast unnatürlich schnell unter meiner Haut. Schweiß perlt auf meiner Stirn, während die Glieder schwach sind. Erneut ein Versuch frei atmen zu können, welcher durch harsche Worte an mich unterbrochen wird.

„Hör auf zu jammern, Schlampe."

Flatternd öffnen sich meine müden Lider, das Kinn ruht fast auf meiner Brust, Es fehlt mir die Kraft den Kopf zu heben. Die Augen wollen meine Umgebung fokussieren, aber es ist mir nur möglich alles wie durch dichte Nebelschwaden wahrzunehmen.

Nochmaliges stöhnen. Meine Lippen sind trocken, die Zunge kann diese nicht befeuchten. Verwirrung über meine Situation sucht mich heim. Ich versuche mich zu erinnern, wo ich mich befinde und was passiert ist.

„Mach endlich die Augen auf. Wir müssen reden, Miststück."

Verachtung und Hass schlagen mir entgegen. Die Worte sickern nur schwerlich in mein Bewusstsein. Ich kämpfe gegen meinen Körper, der sich die wohlverdiente Ruhe einfordern will. Die Schmerzen im Kopf sind weiterhin präsent. Ich habe das Gefühl eine Bohrmaschine würde ihr Unwesen in diesem treiben.

Ich will fragen, was passiert ist, aber ich kann nicht sprechen. Meine müden Augen fallen wieder zu. Die dadurch eintretenden Dunkelheit lässt das Dröhnen im Kopf weniger schmerzhaft erscheinen.

Ein genervtes Stöhnen, sowie ein Stuhl, der laut nach hinten geschoben wird. Das kratzende Geräusch lässt mich zusammen zucken. Weiterhin kann ich mir nicht erklären wo ich bin. In meinem Kopf herrscht ein heillose Durcheinander. Michelle, mit der ich in einer Bar sitze, der Cocktail, die Fahrt zu mir, sie, die Fragen stellt, das plötzlich aufkommende Gefühl, irgendwas läuft falsch und dann - nichts.

Klatschend landet eine flache Hand an meiner Wange. Mein Kopf fliegt zu Seite, brennender Schmerz. Scheiße, warum?

„Jetzt mach endlich die Augen auf", fordert die Frauenstimme wütend.

Erneut versuche ich mein Bestes, aber es will mir nicht gelingen. Alles tut weh, kurzzeitig hat der brennende Schmerz aufgrund der Ohrfeige, den in meinem Kopf abgelöst, aber nun wird dieser wieder präsenter.

Ich höre ein Feuerzeug klicken, dann wird ausgeatmet. Der Geruch nach Zigaretten verpestet die Luft. Schlanke Finger umfassen mein Kinn rücksichtslos. Schmerzhaft bohren sich die Nägel in meine Haut. Ich will das Gesicht wegdrehen, aber der Griff ist erbarmungslos.

„Augen auf", flüstert sie die Worte bedrohlich und ihr Atem, der nach Tabak riecht, lässt mich schlucken.

Mit der wenigen Kraft, die ich habe, schaffe ich es endlich die Lider zu öffnen. Sehe direkt in zwei grüne Augen, welche mich unheilvoll anfunkeln. Provokant zieht die junge Frau an der Zigarette zwischen ihren Lippen, bläst den Rauch anschließend direkt in mein Gesicht. Diesem zu entgehen ist mir nicht möglich, da sie noch immer mein Kinn festhält.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und das diabolische Grinsen der Tätowierten zeigt mir, dass sie meine Angst zu genießen scheint.

Es fällt mir schwer, die Augen offen zu halten, dennoch realisiere ich in diesem Moment, warum ich mich nicht bewegen kann. Meine Hände sind hinter dem Rücken am Stuhl gefesselt. Qualvoll schneidet sich das Material in meine Handgelenke. Jede kleine Regung lässt mich tief durch die Nase einatmen. Da mein Mund mit Klebeband verklebt ist, bleibt mir keine andere Möglichkeit, um an Sauerstoff zu gelangen.

DropOut || Harry StylesOnde histórias criam vida. Descubra agora