// Forty-seven //

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// Maxin //

Da ich kein reges Interesse daran habe, irgendjemanden zu begegnen, der mich, oder Rebecca kennt, schleppe ich das Hausmütterchen in eine Bar etwas ausserhalb des Campusgeländes.

Harry hat sie gebracht. Ich konnte beobachte, wie sie den Dunkelhaarige zum Abschied geküsst hat. Widerlich, wie dieses Weibsstück ihn dabei fast aufgefressen hat, ihre Finger durch seine Haare wanderten. Ich war kurz davor einfach rüber zu dem Auto zu laufen, die Türen aufzureißen und meinen Mann aus den Klauen dieser alten Krähe zu retten.

Doch ich weiß nun, dass ich damit nicht weit kommen würde. Harry hatte mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich von seiner Frau nicht trennen würde. Natürlich lag es nicht daran, dass er sie liebte. Nein, das Problem ist ihre Tochter. Harry wird sich von dessen Mutter nicht trennen, da er vermutlich nicht als schlechter Vater dastehen möchte. Somit blieb es bei dem Unumgänglichen - Rebecca muss aus Harrys Leben verschwinden.

"Alles in Ordnung mit dir Michelle?", erkundigt sich die Brünette und nippte an ihrem Mojito.

Ein aufgesetztes Lächeln, sowie ein zuprosten reichen aus, um diese naive Kuh in dem Glauben zu wiegen, ich würde sie mögen.

Es ist bereits unser zweites Glas. Ich vertrage einiges, bei meiner Begleitung scheint dies allerdings nicht der Fall zu sein. Schon jetzt sind ihren Wangen gerötet und ein dümmliches Grinsen prangt wie festgetackert in ihrem viel zu runden Gesicht.

Fast schon schmerzhaft umklammere ich das Glas mit meinem Caipirinha.

Die Alte nervt mich. Was hat sie? Was ist es, dass Harry damals gewollt hat? Ich kann nichts erkennen. So sehr ich es auch versuche, da ist nichts, was sie besonders macht.

"Dein Mann und du, wie habt ihr euch kennengelernt?"

Keine Ahnung, warum ich ihr gerade diese Frage stelle, aber ich will so viel wie möglich über das bisherige Leben der Beiden wissen. Möchte wissen, was ich alles versäume, weil sie meinen Platz hat. Meinen Platz, den sie endlich räumen muss. Nur ich gehöre an die Seite dieses wunderbaren Mannes.

Schon rein optisch wollen er und Rebecca absolut nicht zusammenpassen. Würde man uns drei nebeneinander stehen sehen, dann gingen die meisten sicherlich davon aus, dass ich die Frau bin, die zu Harry gehört. Wir haben viel mehr Ähnlichkeiten. Ob Rebecca ein Tattoo hat? Bestimmt nicht. Ich wette, die graue Maus hat Angst vor Nadeln.

Harrys Noch-Frau schwelgt in Erinnerungen. Das Übliche, die Beiden kennen sich schon seit ihrer Kindheit, waren in der Schule das Traumpaar. Doch so richtig zusammengeschweißt, hat sie die plötzliche Schwangerschaft. Und da liegt der Hund begraben, dieses ungewollte Kind, hat dafür gesorgt, dass sich Rebecca und Harry entschlossen haben zu heiraten. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sie kein Paar mehr wären, hätten es ihr Balg nicht gegeben.

Das plötzliche Klingeln des Handys meiner Tischnachbarin lässt sie in ihren Erzählungen stoppen. Mit einem entschuldigenden Blick in meine Richtung, nimmt sie das Gespräch an.

Ich tue so, als würde ich mich auf die anderen Gäste konzentrieren, damit Rebecca das Gefühl hat ungestört sprechen zu können. In Wahrheit höre ich ganz genau hin, was sie zu sagen hat.

"Wir sind in ein Bar gegangen, es kann später werden. Ich komme mit der Bahn nach Hause", spricht diese Hexe ins Telefon und ich weiß, dass Harry am andere Enden sein muss. Das Herz schlägt wild in meiner Brust. Wie gerne möchte ich mir das Telefon schnappen, um seine raue, markante Stimme hören zu können.

"Okay, ich wünsche dir viel spaß mit Niall. Grüß Ambi, falls du sie siehts. Ich liebe dich."

Ich schlucke die Verachtung über ihre letzten Worte hinunter. Erinnere mich selbst daran, dass diese Liebe nur einseitig ist, da der Lockenkopf zu mir gehört und nicht zu ihr. Das wird bald auch dieses Hausmütterchen begreifen.

DropOut || Harry StylesOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz