Kapitel 76 - Der Tag danach..

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Lesenacht! 1

Viel Spaß, meine kleinen...äh...Fratze?😂

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PoV Stegi

Müde wälze ich mich von der einen Seite auf die andere, räkel mich auf und unter Tim hindurch, sodass er genervt aufstöhnt. "Bleib doch mal ruhig liegen!"
"Nein, man", murmele ich, vergrabe mein Gesicht ins Kissen. Noch immer komplett ohne Klamotten liege ich auf ihm. Sieht von außen bestimmt ziemlich ungewöhnlich aus, aber ich finde es bequem. "Du bist schwer?", murmelt er, ist wahrscheinlich wieder am Rande davon, einzuschlafen.
"Danke.. Du bist aber auch nicht gerade der dünnste... Das Eis ausm Mcces neulich hat ganz schön angesetzt."
"NA WARTE!"

Plötzlich dreht er uns mit einem Ruck um, wobei ein ziemlich unmännlicher Schrei meine Lippen verlässt. Tim setzt sich auf mein Becken, hält meine Hände über meinem Kopf fest, sodass ich mich gar nicht bewegen kann.  Provozierend sehe ich ihn an. "Und jetzt? Was hast du vor?"
"Ich könnte..." Sanft legen sich seine Lippen auf meine, bewegen sich zaghaft. Seufzend erwidere ich. Es ist mal wieder einer dieser Küsse, wo ich das Gefühl habe, er würde Angst bekommen, ich würde bei der kleinsten Bewegung zerbrechen.

Als wir uns lösen, sehen wir uns noch ganz kurz in die Augen, ehe Tim sich erhebt und nach seiner Boxer greift. "Geiler Arsch, Timmi", knurre ich und kneife ihm in die linke Pobacke.
"Jo, was geht", lacht er und zieht mich mit einem Ruck aus dem Bett, weshalb ich komplett nackt auf dem Boden liege und empört zu ihm hochschaue. "Hast du nicht getan!"
"Doch, anscheinend schon!" Er reicht mir seine Hand. "Komm jetzt. Ich habe Hunger. Und ich glaube, dass wir noch gute Chancen haben, etwas zu essen." Verstehend nicke ich, lasse mich von ihm hochziehen und steige auch direkt in meine Boxer.
Hinter einander betreten wir die Küche. Das erste, was ich sehe, ist der vollgedeckte Tisch. Es steht einfach alles drauf, was ich gerne morgens verdrücke.

Das zweite, was mir dann auffällt... sind die grinsenden Gesichter. "Fuck, ihr habt doch nicht..."
"Ohhh, doch!", sagt Simon. Tim sieht mich kurz entschuldigend an, bevor er sich neben Rewi setzt und sich etwas Bacon auffüllt. Bei dem Anblick seines Rückens wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.. Lauter rote Kratzspuren, an seinem Hals und im Nacken befinden sich lauter Knutschflecken.
Nach gefühlten Jahren schaffe ich es dann schließlich auch, mich an den Tisch zu setzen. Mein Gesicht ist vermutlich dunkel rot, so peinlich ist mir das.
"Da hat es aber einer wild getrieben", flüstert Izzi. Sein Blick senkt sich schnell wieder auf seinen Teller, bei Tims "Halt deine Maul!"-Blick.
Kurz räuspere ich mich. "Was steht heute an?"
"Für euch wohl erst mal, sich ein Tuch zu besorgen", grinst Rewi. "Spaß. Bock auf Rhein?" Fragend sehe ich Tim, der daraufhin nickt. Auch ich stimme zu. "Cool, dann wäre das geklärt."

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Nach dem Essen gehen Timmi und ich wieder hoch in unser Zimmer, um uns einige Klamotten rauszulegen. Heute soll ein eher heißer Tag sein, weshalb ein Tanktop gar nicht schlecht wäre. "Willst du als erstes duschen, oder soll ich?" Ich trete nahe an ihn ran und schlinge meine Arme um seinen Oberkörper. "Wir könnten auch zusammen duschen..."
"Ich weiß aber nicht, ob ich mich bei dir zurückhalten kann, mein kleiner Dino." Lachend schlage ich gegen seine Brust und ziehe ihn mit ins Bad. Dort entledigen wir uns unserer Boxershorts und treten gemeinsam unter den kalten Wasserstrahl. "Bäh! Das ist ja total kalt!", ruft Tim, ist schon drauf und dran, die Temperatur zu ändern. Allerdings hindere ich ihn daran, indem ich ihn gegen die Kabinentür drücke und meine Lippen sanft auf seine lege. "Das ist unfair", nuschelt mein Freund, als wir uns voneinander lösen. "Tja." Schulterzuckend beginne ich mich einzuseifen, Tim macht es mir nach.
"Sag mal..." Leicht drückt er mich vom Wasser weg, um selber etwas davon abzubekommen. "Wann wollen wir eigentlich wieder nach Hause?"
"Was heißt denn bitte 'nach Hause'?" Skeptisch sehe ich ihn an. Heißt das, er will wieder zurück nach Essen und ich soll in mein Kaff in Karlsruhe verschwinden. Ist es das was er will?! Wieder endlos lange Autofahrten, bis man sich wiedersieht?
"Na ja, mich würde es schon irgendwie interessieren, was bei mir los ist. Du nicht auch?"
"Nein, eigentlich nicht! Man, Tim! Du bist so ein Stimmungskiller! Wenn du wieder in Essen bist und ich in Karlsruhe, bedeutet das, dass wir uns in nächster Zeit bloß über Skype sehen!"
"Es wäre doch nur für ein paar Tage!"
"Ja und?! Uns ging es jetzt gerade mega gut und dann kommst du mit deiner dummen Idee! Ich will bei dir bleiben und nicht auf das Internet angewiesen sein!"
"Bist du doch gar nicht!" Langsam bildet sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck des Verzweifelns. Ja, soll er mal so gucken! Wie kann man denn so dumm sein und sowas ansprechen! Richtig so, dass er sich jetzt nicht zu Helfen weiß!

Leicht angesäuert drängel ich mich an ihm vorbei, um aus der Dusche zu treten und mich abzutrocknen. "Stegi...Machst du jetzt wieder einen Rückzieher?"
"Was heißt hier WIEDER!?", rufe ich, schlage seine Hand weg, die meine Wange berühren will. "DU warst derjenige, der mich gebrochen und total am Ende zurückgelassen hat, weil du ja keine Ahnung hattest, wie du mit deinen Gefühlen umzugehen hast! Mich trifft dabei keine Schuld!"
"Aber du hast mich damit total überrumpelt! Och man, Stegi, ich will nicht mit dir streiten, das ist total-"
"Ne, komm, lass mich in ruhe!" Ohne meine Zähne geputzt zu haben, laufe ich in 'unser' Zimmer und ziehe mich schnell an. Tim kommt mir natürlich hinterher. "Stegi.."
"Halt deine Fresse, Tim!" Wütend werfe ich ihm seine Hose ins Gesicht, weshalb er mich fassungslos ansieht. "Sag mal, spinnst du eigentlich!? Du reagierst total über!"
"ICH reagiere über!? Wenn dir das zu viel wird mit unserer Beziehung, dann sag es! Und laber nicht um den heißen Brei rum, dass du mal kurz nach dem Rechten gucken willst!"
"Das hat doch mit unserer Beziehung gar nichts zu tun!"
"Pah! Tolle Ausrede!" Ich nehme mir mein Handy und das Portmonee und laufe an ihm vorbei. "STEGI!" Wütend laufe ich in die Küche, wo die anderen drei noch immer am Mampfen sind. "Unge, ich verpiss mich. Keine Ahnung, ob ich nachher noch dazu komme."
"Stegi, es tut mir leid!" Tim legt mir eine Hand auf die Schulter, aber ich schlage die gekonnt weg. "Fass mich nicht an, kapiert!?"
"Äh, Leute, was ist lo-"
"Ist egal", versucht mein...Freund?... die Situation zu überspielen. Noch immer angepisst laufe ich zur Wohnungstür und schließe diese hinter mir. Aus der Wohnung kann ich ihn noch ganz laut "Fuck!" schreien hören. Aber um ehrlich zu sein, ist mir das egal. Er soll erst mal darüber nachdenken, was er getan hat. Vielleicht hört er dann auf, zu fluchen und sieht seinen Fehler ein.

Auf der Treppe laufe ich in jemanden rein, was mich irgendwie noch wütender macht. "Boah, kannst du nicht... Palle?"
"Hä, Stegi? Was machst du denn hier?"
"Zu Besuch hier... ähm, hör mal, ich muss los. Viel zu erledigen!"
"Sicher, dass al-"
"Patrick, kannst du dich mal bewegen?" Genervt dreht dieser sich um, lässt damit einen kleinen Mops die Treppe nach oben tapsen. Grunzend sieht er mich an, drückt seinen kleinen Kopf gegen mein Bein. "Tyson! Aus! Junge, du bist dreckig!" Der Mann, der diese Worte sagt, zieht den kleinen Weg von mir und sieht mich entschuldigend an. "Sorry, ich wollte nicht, dass er dich so dreckig macht."
"Kein Problem", lache ich. "Bin übrigens Stegi, so ganz nebenbei."
"Ohaaa! Als ob ich dich mal kennenlerne!" Er schlägt bei mir ein und mustert mich lächelnd. Natürlich weiß ich, wer der korpulente braunhaarige Mann ist. Peter. Wer auch sonst?
"Ich freue mich auch, dich mal hautnah zu treffen. Ich muss jetzt aber los. Vielleicht sieht man sich später." Schnell laufe ich an ihnen vorbei, runter zur Haustür, um dann in die scheinbar endlose Hitze zu treten. Da hatte der Wetterbericht ja mal recht. Vermutlich werde ich ohne Trinken ein bisschen sterben, aber jetzt wieder zurückzugehen, würde ich nicht aushalten.
Also laufe ich los, den Blick die meiste Zeit über, auf den Boden gesenkt, damit ich mir nicht irgendwelche dummen Fratzen angucken muss. Allerdings verspüre ich bereits nach 15 Minuten einen starken Durst, weshalb ich in den nächstbesten Laden gehe und mir was zu trinken hole, wobei mich die Kassiererin wegen der vielen Knutschflecke verstört ansieht.

Da ich schon am Rhein angekommen bin(er ist sehr schnell gegangen...), lass ich mich einfach im Gras nieder und stalke einige Leute, die mit ihren Kindern oder Freunden hergekommen sind, um ein bisschen im Wasser zu planschen.
"Warum so alleine hier?" Ich hebe meinen Kopf und sehe direkt in ein Paar grüne Augen, die mich von oben herab beäugen. Schulterzuckend beantworte ich seine Frage. "Nicht sehr gesprächig, hm? Kann ich mich trotzdem zu dir setzen?" Erneut zucke ich mit meinen Schultern. Es ist mir egal, wie alles irgendwie.  Ich hasse es, wenn ich mich mit Tim streite. Und irgendwie will ich wieder zu ihm zurück...

Der Typ setzt sich neben mich und starrt ebenfalls auf das Wasser. Aus dem Augenwinkel sehe ich ihn mir etwas näher an. Er ist groß, hat eher blasse Haut und seine braunen, fast schwarzen Haare sind schon etwas länger. "Du starrst mich an." Ein Lächeln umspielt seine Lippen, weshalb ich schnell den Kopf wegdrehe. Er dreht seinen Kopf zu mir, schiebt mit seinen Fingern meinen in seine Richtung. Irgendwie kommt der mir bekannt vor...

Das erste Kapitel der Lesenacht und es hat einfach...

[1570 Wörter!!!]

In einer Stunde geht es weiter;)

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