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Mit langsamen Schritten betrat ich den Raum. Unbeholfen blieb ich vor den Jungs stehen und wusste nicht wie ich verhalten sollte.

"Hey Jungs.", murmelte ich.

Plötzlich stand Niall auf und kam auf mich zu. Er blieb vor mir stehen und schaute mich an. Ich schluckte und schaute unsicher zurück.

Was wollte er?

Dann verringerte er den Abstand zwischen uns und nahm mich in die Arme. Sofort musste ich schmunzeln und drückte ihn noch fester an mich.

"Es tut mir leid.", flüsterte ich ihn sein Ohr.
"Schon gut.", sagte er und löste sich von mir.

Er nahm meine Hand und schaute mich an. Danach Louis, Harry und Elenor. Ich verstand und entschuldigte mich auch auch bei den Dreien.

"Schon gut.", meinten Louis, Elli und  Harry und zogen mich in eine Gruppenumarmung.
"Gruppenumarmung!", rief Niall und Zayn und er schmissen sich auf uns.

Mit einem lauten Gepolter brachen wir alle zusammen. "Ich bekomme keine Luft mehr.", lachte ich am Boden.

Nach und nach standen die Jungs und Elli auf. Niall reichte mir seine Hand und half mir wieder auf die Beine. Lachend nahmen wir alle auf den Stühlen platz. Da es aber zwei zu wenig waren, setzte ich mich auf Nialls Schoß umd Elli auf Louis's. Gespannt warteten wir auf Liam.

Nach ungefähr einer Viertelstunde klopfte es an der Zimmertür und Dr.Reid betrat das Zimmer. Gefolgt von zwei Arzthelfern, die Liam auf einem Bett herein schoben.

"Guten Tag die Herschafften.", begrüßte uns Dr. Reid.

"Wie geht es Liam?", kam es aus mir heraus.

"Mr. Payne geht es gut. Die OP ist gut verlaufen. Er hat jetzt einen Gips am rechten Arm. Außerdem einen Verband um seine geprellten Rippen..."

Der Arzt erzählte noch weiter, doch ich hörte nicht mehr zu. Meine ganze Aufmerksamkeit lag jetzt auf Liam, der herein gebracht wurde.

Er sah echt fertig aus.

Oberkörperfrei lag er auf dem Bett, wodurch man den weißen Verband um seine Rippen sehen konnte. Sein rechter Arm lag in einem dicken, blauen Gips neben ihm. Er schlief noch.

Bestimmt wegen der Nakose.

"Wenn etwas ist oder er aufwachen sollte, melden Sie sich bitte.", riss mich Dr. Reid aus meinen Gedanken und verließ damit das Zimmer. Die Arzthelfer schlossen Liam noch an eine Infusion an, ehe sie auch das Zimmer verließen.

Leise ließ ich mich auf dem Stuhl neben Liams Bett nieder.

"Warum?", murmelte ich, ohne den Blick von Liam zu nehmen.

"Warum?", flüsterte ich noch einmal und geiff nach seiner Hand. Sie war kalt. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter was mich kurz zusammenzucken ließ. "Er hat getrunken. Schon wieder. Letztes Mal ist er heil nach Hause gekommen. Nur dieses Mal hat ihm dieses Auto einen Strich durch die Rechnung gemacht.", sagte Niall.

Tränen sammelten sich in meinen Augen.

"Er wird doch wieder, oder?"

Ich wusste die Antwort schon. Der Arzt hatte sie mir gesagt. Und auch mein Verstand wusste, dass ein gebrochener Arm nichts schlimmes war, doch ich wollte es einfach nochmal hören. Hören, dass Liam wieder der Alte wurde. Ich wollte hören, dass ich mich wieder in seine wunderschönen braunen Augen verlieren konnte, dass er mich wieder zum lachen bringen würde wenn es mir schlecht ging, dass wir wieder aneinander gekuschelt einschlafen würden und ..., dass ich ihm nochmals sagen konnte wie sehr ich mich in ihn verliebt hatte.

Die Tränen wurden immer größer, bis sie über mein Gesicht liefen. "Heyyyy. Emy... Er wird doch wieder." Niall kniete sich vor mich und versuchte mich aufzumuntern.

Ich nickte. Ich wusste ja, dass Liam wieder der Alte wurde. Doch trotzdem hatts ich noch eine Frage, deren Antwort mich interessierte. "Er hat wegen mir getrunken, oder? Also bin ich schuld, dass er hier liegt.", fragte ich.

Die Jungs und Elli schauten mich betreten an. "Ja. Er hat wegen dir getrunken. Aber es ist nicht deine Schuld, dass er jetzt im Krankenhaus liegt.", sagte Elli und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte und vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter und ließ den Tränen freien Lauf, nicht ohne Liams Hand weiter fest zu halten.

Nachdem ich mich ausgeweint hatte, setzten wir uns alle wieder und warteten darauf, dass Liam aufwachte.

Die Stunden vergingen und Liam schlief immer noch. So langsam wurden wir auch müde. Und hungrig. Harry und Zayn beschlossen für uns Essen von McDonalds zu holen. Ich hatte keinen Hunger und beobachtete weiter Liam. Beobachtete jeder seiner Atmenzüge, in der Hoffnung er würde bald aufwachen. Die Zeit verging und meine Augenlider wurden immer schwerer.

Als Harry und Zayn wieder mit dem Essen da waren, machten sie, Louis und Elli sich über das Essen her. Sie versuchten mir etwas anzubieten, doch ich lehnte immer ab.
So langsam näherten wir und Mitternacht.

Wir alle waren totmüde. Elli war schon auf Louis's Schoß eingeschlafen. Auch den Jungs fielen immer öfter die Augen zu.

"Jungs. Ihr seit müde. Geht doch nach Hause. Ich bleibe hier bei Liam. Wenn er aufwacht rufe ich euch sofort an, oke?", schlug ich vor.

Sie widersprachen erst und meinten, sie würden hier bleiben. Doch nachdem ich sie schon fast aus dem Zimmer geschmissen hatte, gaben sie nach und fuhren nach Hause. Nun war ich mit Liam alleine.
Ich blieb ungefähr noch eine Stunde neben ihm sitzen, bis meine Augen drohten zu zuklappen.

"Wird doch wohl keinen stören. Und dich auch nicht.", flüsterte ich und legte mich vorsichtig links neben Liam in das Bett.
Gespannt schaute ich ihn an, doch er atmete immer noch gleichmäßig ein und aus. Er schlief also immer noch. Ich hob seinen linken Arm hoch, legte mich unter dieses und kuschelte mich an Liams nackte Brust. Seinen Arm legte ich um meinen Bauch, damit ich nicht aus dem Bett fiel und verschrenkte seine Finger mit meinen.

Ich atmete tief seinen Duft ein und spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag an meinem Ohr. Es tat gut neben ihm zu liegen. Das war es, was ich die letzte Woche so vermisst hatte.

Endlich hatte ich meinen Liam wieder.

Ich schloss meine Augen und kuschelte mich noch mehr an seine Brust.

Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

"Ich liebe dich.", murmelte ich noch, bevor ich ganz in der Traumwelt landete.

My Brother's Friend | Liam Payne ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt