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Liam gab ein schüchternes Lächeln von sich, wobei sich kleine Grübchen auf seinem Gesicht bildeten. Süß. Die Sache mit meinem Schlafplatz hatten wir dann wohl geklärt. Nun standen wir ein bisschen unbeholfen in seinem Zimmer herum. Eine peinliche Stille enstand. Keiner von uns beiden wusste, was er sagen sollte. "Wollen wir vielleicht runter zu den Anderen gehen?", unterbrach ich die Stille. Liam nickte schüchtern und ging voran. Zusammen gingen wir die Treppen runter ins Wohnzimmer.

"Ihr kommt gerade richtig!", rief Louis und kam auf uns zu. "Niall will für uns Pizza bestellen. Aber wir hatten doch erst gestern Pizza!" "Ja und!?", kam es aus der Küche gerufen. "Und Zayn und Harry? Was wollen die essen?", fragte ich Louis. "Die sind keine große Hilfe. Die beiden sitzen auf dem Sofa und zocken.", meinte er und zeigte Richtung Sofa, wo Harry und Zayn mit angestrengtem Blick auf der Fernseher schauten. "Wie wär's, wenn wir einfach etwas selber kochen anstatt zu bestellen?", schlug ich vor.

Alle stimmten zu. Na ja. Fast alle. Harry und Zayn waren immer noch mit ihrer Spielekonsole beschäftig.

"Na ja, da gäbe es nur ein Problem.", Liam und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf. "Unser letzter Einkauf ist schon etwas her." Daraufhin ging er zum Kühlschrank und öffnete diesen. Zum vorscheinen kam.. nichts. Bis auf eine Paprika und eine Möhre war der Kühlschrank leer. "Ach du heiliges Einhorn!! Wovon ernährt ihr euch denn??" Fassungslos schaute schaute ich die Drei an. Schnurstracks lief ich in den Flur, zog mir meine Schuhe an und meine Jacke über.

"Was wird das?", fragte Niall verwundert. Louis, Liam und er waren mir in den Flur gefolgt und schauten mich an, als hätten sie noch nie einen Menschen gesehen, der sich Schuhe anzieht. "Ich gehe einkaufen?! Oder wollt ihr lieber die Möhre zum Essen und als Nachtisch eine Paprika?" Alle schüttelten den Kopf. Ich drehte mich um, öffnete die Tür und ging raus. Die Jungs blieben in der Tür stehen und schienen über etwas zu diskutieren. Ich hörte wie sie zu Niall so etwas wie "Pass auf" sagten. Kurz vor dem Zaun, der das Grundstück vom Bürgersteig trennte, hörte ich hinter mir schnelle Schritte.

"Warte Emy!" Ich drehte mich um. Hinter mir stand Niall. "Ich komme mit. Ich kann meine Schwester ja schlecht alleine zum Einkaufen schicken.", sagte er. Niall warf noch einen Blick zurück zur Tür, wo Louis uns Liam noch immer standen. Kurz nickte er ihnen zu, woraufhin  sie wieder ins Haus gingen. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zum Einkaufen.

Kaum hatten wir das Grundstück verlassen, setzte er sich eine Sonnenbrille auf und zog sich eine Kapuze über seine Cappi. Wundern tat mich das schon, da die Sonne so gut wie nicht schien, aber ihn darauf ansprechen wollte ich nicht.

Vielleicht lief er ja immer so rum. Wer wusste das schon.

Eine Zeit lang liefen wir nur stumm neben einander her. Es war schon irgendwie komisch jetzt einen Bruder zu haben. Plötzlich spürte ich etwas an meiner Hand.
Ich sah Niall, wie er versuchte meine Hand zu halten. Da ich aber gezuckt hatte zog er sie wieder zurück.

"T'schuldigung.", murmelte er und steckte seine Hand wieder in seine Hosentasche. "Schon in Ordnung.", sagte ich. Er nickte, schaute aber weiter geradeaus. Er schien mir das wohl nicht richtig zu glauben. Um ihn zu zeigen, dass es mir nichts ausmachte, war es diesmal ich, die versuchte Händchen zu halten. Mit einem verunsichertem Blick schaute Niall mich an. Ich gab ihm ein Lächeln als Antwort.

Mir war das nicht peinlich. Ganz und gar nicht. Wir waren erwachsen. Na ja, er war es, ich noch nicht.

Nun fing er auch an zu lächeln und umfasste meine kleine Hand mit seiner großen Hand etwas stärker.

My Brother's Friend | Liam Payne ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt