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Der Junge nahm seine Sonnenbrille ab. Und tatsächlich. Es war Liam. "Warum so verkleidet?", kicherte ich und stand von der Bank auf, um ihn zur Begrüßung zu umarmen. "Ich bin doch nicht verkleidet.", protestierte er. "Genau. Aber mit Cappi und Sonnenbrille im Schatten rumlaufen.", zog ich ihn auf. Er zuckte mit den Schultern und setzte sich seine Sonnenbrille wieder auf.

Zusammen gingen wir in eine kleine Eisdiele. Dort drinnen war es angenehm kühl. "Was für ein Eis möchtest du, Emy?", fragte Liam mich. "Ein Schokoeis, bitte." Er bestellte, während ich nach meinem Geldbeutel suchte. Als ich ihn gefunden hatte und gerade bezahlen wollte, übergab Liam mir mein Eis. "Ich hatte doch DICH auf ein Eis eingeladen.", schmollte ich. "War eben schneller.", grinste er und fing an sein Eis zu essen. "Trotzdem Danke. Setzten wir uns in den Park?", fragte ich eisessend. Er nickte, aber in seinem Blick lag Besorgnis.

Wovor hatte er denn Angst?

Zusammen gingen wir in den Park. Für diesen Fall hatte ich eine kleine Decke eingepackt. Diese wollte ich gerade in der Mitte des Parks am See ausbreiten, als Liam mich an die Hand nahm und meinte, dass hier zu viele Leute wären und er deshalb sich woanders hinlegen wollte. Widerwillig folgte ich ihm zu einem großen Baum, dessen Äste angenehmen Schatten spendeten. Dort breitete ich dann die Decke aus und machte es mir bequem. Von hieraus konnte man den ganzen Park überblicken.

Nachdem ich mein Eis aufgegessen hatte, legte ich mich mit dem Rücken auf die Decke und schloss meine Augen. Ich merkte, wie die Decke neben mir sank. Blinzelnd öffnete ich meine Augen ein kleines Stück. Liam hatte sich neben mich auch hingelegt. Nur schlief er nicht, sondern lag auf seiner linken Seite, die er mit seinem limken Unterarm abstütze, und schaute nachdenklich Richtung See. Sein rechter Arm hin schlaf über seinem Bauch. Er trug immer noch seine Cappi, die von einem Batmanzeichen geziert wurde, und seine Sonnenbrille. Da ich hinter ihm lag, konnte ich ihn ungestört beobachten.

Einzelne braune Haarsträhnen schauten unter seiner Cappi hervor. Die Sonne spiegelte sich in seiner dunklen Sonnenbrille. Er hatte eine kleine Stupsnase, welche mir vorher noch gar nicht aufgefallen war. Einen schlechten Kleidungsstil besaß er auch nicht. Sein weißes T-shirt und die braune Weste darüber passten perfekt zu seiner dunklen Jeans und den weißes Chucks. Durch das T-shirt kam sein Tattoo am rechten Unterarm noch mehr zur Geltung. Ich hatte es an dem Abend an dem ich bei ihm geschlafen hatte entdeckt. Im ganzen sah er schon nicht schlecht aus. Und die Tatsache, dass er super gut singen konnte und echt lustig war, machte ihn noch sympathischer. Und obwohl wir uns erst paar Mal getroffen hatten und sonst nur schrieben, kam es mir so vor als würden wir uns schon ewig kennen. Wie zwei beste Freunde.

Plötzlich fing er an zu grinsen und schaute mich durch seine Sonnenbrille an. Erst dann fiel mir auf, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte. Wie peinlich. Mit roten Wangen schaute ich peinlich gerührt auf die Decke. Liam grinste nun umso mehr. "Ist süß, wenn du rot wirst.", sagte er. "Komm." Mit seinem rechtem Arm klopfte er auf die Decke vor sich. Ich verstand und legte mich vor ihn. Als ich lag zog er mich mit seinem Arm zu sich ran. Nun lagen wir aneinander gekuschelt auf der Decke. Liam hatte seine Arm um mich gelegt und seine Hand ruhte auf meinem Bauch. Ich genoss seine Nähe. Sie hatte mir die letzten Wochen irgendwie gefehlt.

"Weißt du woran mich das erinnert?", fragte er, während er auf den See schaute. Ich schüttelte meinen Kopf. "An den Abend, wo du bei mir geschlafen hast.", sagte er grinsend. "Im Vergleich zu dieser Nacht, waren die anderen alle langweilig." "Ja, das war echt eine lustige Nacht.", stimmte ich ihm zu. "Du hast mir an dem Abend voll den Schrecken eingejagt!" "Hab ich gerne gemacht.", hörte ich ihn an mein Ohr lachen.

Plötzlich nahm er meine Hände in seine, für meine viel zu großen, Hände und schaute mir mit seinen teddybraunen Augen in meine. "Emy, ich weiß es mag sich jetzt vielleicht komisch anhören, da wir uns noch nicht so lange kennen, aber ich hab die letzten Wochen an nichts anderes außer an dich gedacht. Du hast mir die ganze Zeit im Kopf rumgespukt. Im positiven Sinne versteht sich. Und deswegen tut es mir auch so weh dich so verletzt zu haben. Als du uns an deiner Haustür gesagt hast, dass du uns nie wieder sehen willst, hab ich erst gemerkt, was für Dummköpfe wir waren. Das Gefühl dich verlorenen zu haben hat mir gezeigt wie wichtig du mir eigentlich bist. Und das möchte ich auf keinen Fall nochmal durchleben müssen. Es tut mir soo Leid.", sagte er.

Da Liam vor seiner Rede seine Sonnenbrille abgenommen hatte, sah ich, dass sich in seinen Augen kleine Tränen gesammelt hatten.

My Brother's Friend | Liam Payne ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt