Kapitel 54

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S A M

Wenn es eines gab, was ich einfach komplett hasste, dann war es dieses Gedrängel oder dass sich schwitzende Leute an mir rieben, als ich versuchte, durch die tanzende Menge in die Küche zu kommen.

Und noch schlimmer war es, dass ich mit meinen 1,66m nicht gerade die Größte war. Natürlich, es gab kleinere und ich hatte ja High Heels an, doch es kam mir so vor, als ob ich trotz meinen 8-Centimeter-Heels (und somit meiner momentanen 1,74m Körpergröße) klein war. Oder einfach zu niedrige High Heels und jeder mörderische 15cm trug.

,, Verdammt, warte Keyla!", rief ich und ging zügig mit kleinen Schritten Keyla hinterher. In der Küche angelangt lehnte ich mich am Tresen und nahm einen kleinen Schluck von Keyla's Bier.

,, He', nimm dir ein eigenes!", lachte diese und öffnete sich nun noch eins. Ich grinste teuflisch und warf ihr einen Kussmund zu.

,, Lass uns tanzen, das Lied ist toll!" Es spielte im Moment 'Cruel' von Snakehips ft. ZAYN.

,, Back where we left off
Watch you take your dress off
I've been by myself remembering you
Your body hurts me
Loopin' 'round like CCTV
In all this bitterness, you stay so sweet."

Keyla zog mich ins Wohnzimmer und fing an, wie wild sich zu bewegen. Es sah lustig aus und vielleicht tanzte sie sogar schlimmer als ich.

Okay, das war unmöglich.

,, It's such a cruel world
Savin' all my love for you, girl
It's such a cruel world
Maybe I found somethin' good, girl."

Ich fing an, mich ebenfalls zu bewegen und versuchte einfach alles auszublenden und Spaß zu haben. Ich versuchte die Blicke zu ignorieren und mein Ding durchzuziehen.

Ich hörte Keyla's Lachen und wie sie mir einen Daumen nach oben gab, danach jedoch weiter verrückt tanzte und laut lachte. Ich grinste. Ich hatte Spaß.

Nach mehreren Liedern hatte ich genug und öffnete mir noch ein Bier mit einem süßen Geschmack. Es schmeckte nicht ekelhaft, sondern eher schmackhaft und lecker.

Keyla kicherte und schubste mich an, sodass das Bier fast runterfiel.

,, Pass' auf!", lachte ich. Ich war noch lange nicht so betrunken wie sie, da ich nicht von zwei und einem halben Bier betrunken wurde.

,, Ich schätze ... ", fing sie an und schnappte sich mein Getränk. ,, Die rauchen dort oben Gras." Sie nahm sich meine Hand und rannte förmlich nach oben. Moment, Drogen? Ich würde und beide bestimmt nicht Gras rauchen lassen. War ich denn bescheuert? Ich hatte und wollte noch meine Gehirnzellen.

Doch bevor ich sie aufhalten konnte, stürmte sie in ein Zimmer hinein. Es stank nach Gras und Rauch. Der Raum war benebelt, so war es etwas schwer, für Keyla ein Plätzchen für und zu finden. Schließlich nahmen wir neben einem weißen Jungen mit blonden Haaren platz, der an einer Shisha hing.

,, Ey, des is' ja kacke lanweilisch ... lass juns ja ma' wes spiel'n ... ", erwiderte ein betrunkenes Mädchen. Ihr halber Hintern sah aus dem Kleid raus, was verriet, dass sie einen Tange trug.

,, Flaschendrehen!", schrie Keyla. Ich schlug mir mit der flachen Hand auf die Stirn. Verdammt, Keyla, hast du dir all deine Gehirnzellen weggekifft?

,, Au ja!", schrie das Tanga-Mädchen und schmiss fast eine Bierflasche auf den Boden. Ich verdrehte nur die Augen und wollte aufstehen, doch Keyla zog mich an meiner Hand zurück und sah mich mit glasigen Augen an. Sie sagte nur:,, Schätzschen, du brauchst Ablenkun'."

Vielleicht hätte sie ja recht und ich war zu verkrampft.

Ein paar setzten sich auf den Boden, manche blieben sitzen doch spielten trotzdem mit.

,, Gut!", rief Tanga. ,, Isch fang an, ja?" Und es ging so weiter. Wahrscheinlich konnte sich das blondchen nicht zwischen Pflicht & Pflicht und Flaschendrehen entscheiden, denn mal mussten sich zwei küssen oder eine Person musste eine Pflichtaufgabe an zwei Personen stellen.

Nun war Keyla dran und wer hätte es gedacht, mich traf die Flasche.

,, Sieben Minuten im Himmel", erwiderte sie klar und deutlich. ,, Geh erstmal in die Kammer, dann wirste sehen, mit wem du sieben Minuten im Himmel bist." Sie zwinkerte mir zu und ich könnte ihr an den Kragen gehen.

Nach mehreren Widersprüchen musste mich ein Typ in die Kammer stecken, bevor ich freiwillig ging. Ich kochte vor Wut und versprach mir selbst, nie wieder mit Keyla auf eine Party zu gehen.

Es war dunkel, als sich die Tür öffnete und jemand hineingeschubst wurde.

,, Hör mir zu, wir müssen das nicht tun", fing ich an und tippte mit meinen Fingern auf einem Regal herum. Es war ziemlich eng in dieser Kammer, so dass man nicht sehr viel Freiraum hatte und ich den Atem von meinem Gegenüber auf meinem Scheitel spürte. Ich bekam Gänsehaut, als derjenige meine kalten Hände in seine warmen nahm und mir ins Ohr flüsterte:,, Ein letztes Mal."

Ich stockte. Das war nicht möglich.

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