Kapitel 25

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S A M

Mit hängendem Kopf ging ich durch die Schulflure. So vieles ging mir durch den Kopf, doch eine Frage stellte ich mir wirklich jede zehn Sekunden;

Was sollte ich jetzt machen?

Alonso würde sowieso niemals meine Gefühle erwidern und auch wenn, es würde nicht klappen. Dafür waren unsere Leben zu verschieden, doch warum hatte ich dann das Bedürfnis, es mindestens zu versuchen?

,, Irgendwas ist los mit dir." Keyla biss in ihren Burger, während ich in meinem Salat herumstocherte. Ich hatte keinen Hunger, aber zwang mich mindestens einen Salat zu essen.

,, Was ist los, dulzura?" Nun musterte sie mich schräg und lächelte dann breit. ,, Sind dir deine Gefühle zu Alonso klar geworden?", witzelte sie und bis nochmal in ihren Burger. Ich ließ die Gabel fallen und biss auf meiner Lippe herum, während ich versuchte nicht in Keyla's Augen zu gucken.

,, OH MEIN GOTT", schrie sie plötzlich. Ich zuckte zusammen und sah dann die verwirrten Gesichter um uns herum in der Cafeteria. Sofort wurde es mir peinlich und meine Ohren erhitzten sich.

,, Keyla, sei leise!"

,, Ich kann es nicht glauben, OH MEIN GOTT", schrie sie am Ende wieder. Ich stöhnte genervt auf und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen.

,, Ich wusste es", flüsterte sie triumphiert. ,, Ich wusste es, ich wusste es! Wann sagst du es ihm?" Augenblicklich schoss mein Kopf wieder in die Höhe. Ging es Keyla noch ganz gut? Als ob ich Alonso irgendwas beichten würde, außer, dass er ein Arschloch war.

,, Niemals", antwortete ich und drückte die Lippen fest zusammen. Ich erkannte plötzlich ein Mädchen aus dem Club. Es war die Brünette! Scheiße, es war genau die Brünette, der ich mit Alonso nass gemacht hatte! Seit wann ging sie Bitteschön auf unsere Schule? Oh Gott, was, wenn sie mich erkannte?

,, Alles okay?" Keyla drehte sich in die Richtung, in der mein Blick haftete. Die Brünette hatte eine schwarze, enge Jeans an mit einem grauen CropTop und schwarzen Nike's. Sie hatte so einen flachen Bauch und wunderschöne Beine, während ich Kartoffel hier saß und niemals an Alonso rankommen würde.

,, Wer ist das?"

,, Die Brünette?" Keyla verdrehte die Augen. ,, Das ist Audrey Heatherway. Sie wiederholt die Zwölfte und ist zweite Cheerleaderin."

,, Sie ist mir noch nie aufgefallen."

,, Sie schwänzt oft und ist sogar mal aus dem Team geflogen. Deshalb ist sie nur zweite Cheerleaderin." Ich schob meinen Salatteller bei Seite und stand auf.

,, Ich geh kurz raus", ließ ich sie wissen und ging mit schnellen Schritten aus der Cafeteria. Audrey saß Gottseidank am anderen Ende vom Ausgang.

Als ich an der frischen Luft war, saß ich mich erstmal auf einer Bank hin. Ich sah auf den Platz hin, als Alonso mit seinem Motorrad seine Schwester abgeholt hatte. Wie konnte ich nur denken, sie seien zusammen? Das Mädchen war mindestens 4 Jahre jünger!

,, Samantha, richtig?" Ich sah, wie ein junges Mädchen sich neben mir hin saß.

,, Nur Sam", lächelte ich.

,, Okay, nur Sam. Ich bin Lorena", grinste sie und zeigte somit ihre Grübchen. Ihre grünen Augen musterten mich kurz und strahlten danach.

,, Du kennst meinen Bruder, stimmt's?" Mein Herz rutschte mir in die Hose, als sie das sagte. Das war doch nicht-

,, Ich bin seine kleine Schwester. Du musst wissen, er mag dich wirklich."

,, Reden wir hier über den gleichen Typen?" Ich zog die Augenbrauen hoch.

,, Alonso Ramírez ist mein Bruder und er mag dich. Echt. Sogar sehr."

,, Also, vielleicht verwechselst du mich ja mit einer anderen Samantha." Lorena schüttelte lachend den Kopf.

,, Nein. Du bist doch die, die ihm Wasser ins Gesicht geschüttet hat, oder?" Meine Wangen erhitzten sich, als ich mich wieder an den Abend erinnerte. Hatte er ihr alles erzählt?

,, Kann sein." Lorena lächelte nur und schubste mich leicht an.

,, Das war wirklich mutig." Ich lachte nun auf. Was sollte denn daran mutig gewesen sein? Mich hatte bloß meine Wut auf diesen Idioten gesteuert. Außerdem hatte er es verdient.

,, Wenn er nicht mein Bruder wäre, würde ich mich nicht trauen, ein Gangmitglied derart zu provozieren." Mein Herz blieb nun kurz stehen. Ach ja, er war ja ein Gangmitglied. Wie konnte ich das nur vergessen? Aber nein ... Alonso würde mir niemals was antun.

,, Warum sollte er mich mögen?", wechselte ich das Thema.

,, Du bringst ihn zum Lachen. Er liebt die Provokation zwischen euch." Warum tat ich mir dieses Gespräch überhaupt an? Ich wollte doch nur hören, dass er etwas für mich empfand, da ich mir Hoffnungen machte.

Ich stand nun auf und schüttele bloß den Kopf. ,, Tut mir leid Lorena, aber da hat er dich gewaltig verarscht. Alonso Ramírez würde mich niemals mögen, wenn, dann hassen."

Und so ließ ich sie dort sitzen und ging schnell hinein, denn ich wollte und konnte mir sowas nicht antun. Jeder Schritt fühlte sich plötzlich so schwer an, wie der Kloß in meinem Hals. Ich konnte nicht richtig schlucken, denn die Tränen kamen hoch. Und sie wollten nicht unterdrückt werden. Sie wollten, wie meine Hoffnung, einfach nur davon fließen.

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