Kapitel 22

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S A M

,, Was macht ihr da?" Augenblicklich schubste ich Alonso von mir runter und stand mithilfe von Keyla auf. Die ganze Situation war mir so unangenehm, ich meinte, sie hatten uns beim Fast-Knutschen erwischt. Ging es noch peinlicher?

Alonso rappelte sich ebenfalls auf und fing an, etwas zu husten. Ich klopfte mir die Erde von meinem Sachen und schüttelte meine Haare.

,, Was ist eigentlich passiert?", fragte ich diesmal Alonso.

Er hatte urplötzlich meine Hand genommen und war losgerannt. Einfach so losgerannt. Und ich hatte High Heels an. Und bevor ich überhaupt runterfallen konnte, hatte er mich in einen verdammten Busch geschubst. Vielleicht war der ja voller Insekten und jetzt klebten Würmer an meiner Lederjacke? Aber warum war er überhaupt losgerannt?

,, Irgendein Penner", fing Alonso an und fuhr sich durch die dunklen Locken. ,, Um genau zu sein, der Türsteher, ist ein Warrior. Er hat mich mit einem Messer bedroht und wollte danach die Bullen rufen." Zögerlich sah ich dann zu Keyla.

,, Dann sind Ramon und ich gekommen, um Alonso den Rücken freizuhalten. Der Typ hat danach seine Mitglieder geholt und wollte auf uns schießen." Mein Mund formte sich vor Schock zu einem 'O'. Er wollte auf sie schießen?

Ein kalter Schauer überkam mich, als ich daran dachte, dass sie so leicht mit Leben und Tod spielten.

,, Ich hatte meine Waffe nicht dabei", seufzte Alonso. Ich hustete ein paar Mal und sah danach zu Keyla und Ramon.

,, Wir sind vor einer Schießerei weggerannt?" Keyla zuckte nur mit den Schultern und nickte unbeeindruckt. ,, Kann sein", murmelte sie nur. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Sofort wurde mein Atem unregelmäßiger und ich fing an, zu schwitzen. Obwohl es kühl war, war mit unglaublich warm. Sie könnten sterben.

Warum kapierten sie nicht, dass sowas gefährlich war?

,, Wollen wir uns jetzt deswegen den Abend vermiesen lassen? Los, bewegt eure Ärsche wieder zurück", rief Ramon und schubste mich und Keyla leicht nach vorne. Ich stand stocksteif und schüttelte vor Schock den Kopf. War das sein ernst? Ich würde keinen einzigen Schritt in die Richtung von diesem Club wagen.

,, Spinnst du?", schrie ich schrill und blieb wir ein bockiges Kind auf einem Fleck. ,, Ich werde ganz sicher nicht in diesen Club gehen."

,, Warum?" Alonso schien das wohl ganz zu amüsieren, denn er grinste nur blöd und seufzte kurz danach.

,, Die haben Waffen!"

,, Na und?" Ramon zuckte mit den Schultern. ,, Wir auch. Ich hab zwei Knarren in meinem Motorrad."

,, Aber ihr bringt niemanden um, oder?" Nun herrschte Stille, was mich nun noch mehr schockte. Verbrachte ich hier Zeit mit Mördern?

,, Wir bringen niemanden um", murmelte Keyla. ,, Wir beschützen uns."

,, Was geht dich das überhaupt an?", knurrte nun Alonso plötzlich angespannt.

,, Vieles. Keyla ist meine beste Freundin", zischte ich bissig und blickte ihm nicht mehr in die Augen. ,, Und andere Menschenleben sind mir auch wichtig."

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