Kapitel 46

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S A M

,, Oh, hi Sam", lächelte Audrey mich an und nickte zu dem freien Platz neben ihr hin. ,, Setz' dich zu uns." Sie schien etwas angetrunken, doch blieb locker und grinste breit.

Ich atmete nur tief ein und aus und verfluchte mich im nächsten Moment mitgekommen zu sein. Ich hatte mich nie wirklich wohlgefühlt, wenn ich bei mehreren Jungs saß oder bei den coolen Kids. Sowas gehörte nicht zu mir, ich war die Spaßverderberin, ich gab eigentlich keinen Typen eine Chance bei mir. Egal ob ich Single war oder nicht, ich war ein verschlossener Mensch. Deshalb war es schwer für Jungs an mich ranzukommen, und so versuchten sie es nicht wirklich oder ließen es nach ein paar Anmachen wieder sein, weil ich die Mühe wahrscheinlich nicht Wert war. So war es immer. Jungs standen lieber auf den billigen, leicht zu bekommenen Preis. Schnell und einfach.

,, Hey Baby", rief ein anderer Typ. Er leckte sich über die Lippen und warf mir einen Kussmund zu. Daraufhin zeigte ich ihm nur meinen Mittelfinger und setzte mich etwa dreißig Zentimeter von Audrey weg, im Whirlpool. Die Stimmung war noch etwas locker, alle unterhielten sich noch, manche knutschten im Wasser herum und/oder befummelten sich auch.

,, Ja, also", grinste Verena. Sie setzte sich neben mir hin und zog einen blonden Typen mit sich. ,, Das ist Owen."

,, Hey", nervös reichte er mir die Hand. Was sollte das hier werden?

,, Hi." Ich biss die Zähne zusammen, denn ich wollte nicht sofort etwas fieses, sarkastisches oder unfreundliches raushauen, da Owen ziemlich schüchtern zu sein schien.

,, Owen ist gerade im ersten Semester an der NYC und studiert Informatik", erzählte Verena. ,, Außerdem ist sein Vater der Chef einer großen Taschentuchfirma."

,, Eine Toilettenpapierfirma?" Ich zog die Augenbrauen hoch und lehnte mich an den Whirlpool.

,, Nein, Taschentücher. Du weißt schon." Ich verdrehte nur die Augen. Was wollte sie damit denn bewirken? Sollte ich beeindruckt von Taschentücher sein oder wollte sie mich etwa ...

,, Verena!", rief ich plötzlich. ,, Ist das dein ernst?" Sie zuckte zusammen und sah schuldbewusst auf ihre Fingernägel.

,, Er ist ein guter Junge!", rief sie. Owen stand nur ahnungslos zwischen uns und schien gar nicht zu wissen, was los war. ,, Und reich. Außerdem sieht er gut aus." Ich verzog leicht das Gesicht. Owen war ein Spargel. Ein weißer Spargel. Dünn und blass, nicht mein Typ. Manchen Mädchen gefiel das, mir jedoch nicht besonders. Seine Gesichtszüge waren zwar markant, trotzdem hatte ich Alonso.

,, Mich interessiert das Aussehen nichts besonders."

,, Ach, deswegen hast du dir einen scharfen Latino geschnappt? Und nicht nur das, er ist auch noch böse und arm. Was hast du dir da nur geholt?"

,, Du redest, als ob er Herpes wäre!"

,, Naja, das ist er ja auch. Ist der Sex mindestens gut?" Sie sah mich auffordernd und fragend an. Genau in dem Moment spürte ich ein leichtes kribbeln unten, an meiner rechten Hüftseite. Scheiße, das Tattoo!

Ich sprang sofort aus dem Wasser und wickelte mir das Handtuch um meinen Körper.

,, Och nö", schmollte Audrey. ,, Genau, als es spannend würde, haust du ab." Ich sah sie mit geschicktem und offenem Mund an. Sie hatte uns belauscht? Verdammte scheiße, gut, dass ich nicht auf Verena's letzte Frage geantwortet hatte.

Ich drückte meine Lippen aufeinander um nichts zu sagen und ging wortlos nach oben. Dort zog ich mich in wenigen Minuten um und betrachtete kurz das Tattoo. Es juckte schrecklich und am liebsten würde ich kratzen, doch das tat ich lieber nicht. Ich hatte gehört, dass das ein totales No-Go war.

Keine fünfzehn Minuten später saß ich in meinem Wagen. Und sah zu ihrem Haus. Hatte sie ehrlich versucht mich mit einem anderen Typen zu verkuppeln? Ich hatte einen Freund, was fiel Verena eigentlich ein? Das war so respektlos und kindisch. Warum konnte sie die Beziehung zwischen mir und Alonso nicht akzeptieren?

Um ehrlich zu sein, ihre beschissene Meinung zählte nicht wirklich.

A/N:

Joa, die Kapitel sind zu kurz. Und ich entschuldige mich auch dafür, denn bald kommen längere. Und spannendere.

So langsam kommt es vielleicht auch zum Ende. Ich weiß nicht, ob es noch zehn oder dreißig Kapitel geben wird, kommt ja ganz drauf an, wie ich schreibe, wie lange die Kapitel sind und wie ich es beschreibe und umschreibe. Doch in meinem Kopf ist die Geschichte schon zu Ende, ich habe genug Ideen und schon alles geplant.

Außerdem, FAST 100K READS!! OMG!! ICH FASSE DAS NICHT EINHUNDERTTAUSEND READS HEILIGE KACKE. DAS IST VIEL. Und sowas hätte ich niemals, Never, Never ever erwartet! Vielen Dank an alle, die meine Geschichte lesen! Irgendwie kapiere ich es nicht, dass ihr wirklich meine Geschichte mögt. Es ist einfach surreal.

Also, seid gespannt Leute!

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