Valentinstag

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Es ist ein Kleid.

Aber nicht irgendein Kleid, sondern ein wunderschönes und sehr elegantes, nachtblaues Cocktailkleid.

Staunend streiche ich über den fließenden Stoff, der weich unter meinen Fingern hinweggleitet.

Wozu brauche ich denn so ein schickes Kleid, wenn wir doch nur Essen gehen? Wundere ich mich, beginne aber trotzdem mich auszuziehen.

Was auch immer Ian mit mir vorhat, scheinbar ist gehobene Abendgarderobe angesagt.

Aufgeregt schlüpfe ich unter die Dusche und versuche mich nicht vollends in ein Nervenbündel zu verwandeln, doch ganz gelingt es mir nicht.

Vor Aufregung beinahe zitternd, trockne ich mich ab und schlüpfe in das wunderschöne Kleid. Es ist Schulterfrei und geht mir bis knapp oberhalb der Knie. Der Rock bauscht sich ein wenig um meine Beine, aber nicht allzusehr.

Verspielt drehe ich mich einmal im Kreis und kichere glücklich in mich hinein, als sich der Rock luftig ausbreitet.

Woher wusste er nur meine Größe? Oder ob er einen Komplizen hatte? Vieleicht Page oder Mara? Wahrscheinlich Page, denn sie kennt meine Größe ja aus dem letzten Jahr.

Doch wie damals auch habe ich ein Problem.

"Ian!" rufe ich aus dem Badezimmer. "Kannst du mir kurz helfen?"

"Warte ich komme." höre ich ihn von unten rufen. Gespannt warte ich darauf, das er kommt. Was er wohl an hat? Ob er sich auch so schick gemacht hat?

Ich höre seine Schritte die Treppe herauf kommen und blicke voller Vorfreude den Flur zur Treppe entlang.

Und dann kommt er auch schon um die Ecke und mir bleibt beinahe der Mund offen stehen, als ich ihn sehe.

Natürlich hat er sich auch schick gemacht, doch kann ich kaum glauben, was er anhat.

Er trägt einen rein weißen Anzug, dazu ein Blaues Hemd und eine ebenfalls weiße Krawatte. Das Hemd hat die gleiche Farbe wie mein Kleid, stelle ich bewundernd fest und es passt auch wunderbar zu seinen grünblauen Augen. Scheinbar ist er sogar schon fertig, denn seine Haare sind trocken geföhnt und stehen frisch gestylt frech in alle Richtungen ab. Dazu ist er frisch Rasiert und den Duft seines Afterschafes kann ich schon von hier aus riechen. Hmmm Himmlisch. Tief einatmend sehe ich ihn an, als er auf mich zukommt.

Als er mich sieht, beginnen seine Augen zu strahlen und ein kleines Lächeln umspielt seinen Mund.

Ich höre, wie er ein klein wenig nach Luft schnappt, bevor er bemüht locker fragt. "Na? Passt das Kleid?"

"Bisher schon, aber ich bekomm den Reißverschluss nicht zu. Kannst du mal?" fragend schaue ich ihn an, drehe ihm aber schon mal den Rücken zu.

"Sicher."

Das Ganze ist fast wie ein Déjà-vu. Denn anstatt dass er nur den Verschluss schließt, streichelt er zuerst über meinen Nacken und die Schultern. Zu schade, dass er diesmal mehr als ein Handtuch anhat, dabei hat der Anzug durchaus seinen Reiz.

Verführerisch lässt er seinen Fingern seine Lippe folgen, was mir eine Gänsehaut über den Rücken gleiten lässt und meinen Herzschlag ganz schön in die höhe treibt. Doch leider hört er damit viel zu schnell wieder damit und lässt stattdessen seinen Finger aufreizend langsam meine Wirbelsäule hinuntergleiten. Dort, wo das Kleid endet, hält er inne und seufzt einmal bedauernd auf, bevor er beginnt den Reißverschluss zu schließen.

"So, fertig." sagt er mit etwas kehliger Stimme und legt die Arme um mich, dann küsst er nochmal meinen Nacken, bevor er mich wieder loslässt.

"Und jetzt ab mit dir zurück ins Bad, damit du fertig wirst." fordert er grinsend. "Wir fahren in einer halben Stunde los."

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt