Aufklärungsgespräche

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Ein Blick auf die Uhr an der Wand, sagt mir, das ich heute ausreichend Zeit habe, um mich fertig zu machen.

Also gehe ich duschen.

Dampfend steige ich aus der Dusche und hülle mich in meinen Bademantel.

Dann kämme ich mich und Putze meine Zähne.

Und wärend ich hier vor dem Spiegel stehe, und die Zahnbürste über meine Zähne reibe, überlege ich, wie ich meine Haare heute frisieren soll.

Petra hat mir am Montag einige Sachen, die ich mit diesem Schnitt machen kann gezeigt.

Manche waren Elegant, andere Schüchtern, mädchenhaft aber was mir am besten gefallen hat, war die Freche Variante.

Und so nehme ich den Fön und mache mich an die Arbeit. Ich bringe mit der Rundbürste ein wenig mehr Volumen in die Haare, dann Föhne ich die spitzen etwas nach außen, so dass es etwas zerzauster aussieht. Zum Schluss knete ich noch eine kleine Menge Wachs in meine fertige Frisur, damit sie besser sitzt. Und Voila. Schon bin ich fertig.

Beim Make Up entscheide ich mich für das Motto; Weniger ist mehr. Ich belasse es bei ein Bisschen Wimperntusche und Eyeliner, dazu ein einfaches Lipgloss und ein klein wenig Rouge. Fertig.

Mein Spiegelbild lächelt mir zu. Dummes Ding! Was gibt's denn da zu lächeln?

Es gefällt mir zwar auch, was ich im Spiegel sehe, aber wenn ich an die Arbeit im Heim denke, wird mir ganz anders.

Kopf hoch Mia! Es sind nur noch drei Tage!

Dass schaff ich.

Nach dem ich zurück in meinem Zimmer bin angele ich mir noch etwas zum anziehen aus dem Schrank, dann gehe ich nach unten.

In der Küche duftet es verführerisch nach heißem Kaffee und weil ich noch eine halbe Stunde Zeit habe, nehme ich mir eine Tasse davon.

Mit dem Rücken an die Arbeitsfläche gelehnt, atme ich genüsslich das herrliche Aroma des schwarzen Lebenselixiers ein.

Ich nehme einen Schuck und genieße, die Wärme in meinem Mund. Schmecke das bittere Aroma und genieße das herrlich belebende Feuer in meinem Bauch.

Ich habe meine Tasse schon bis zur Hälfte geleert, als Mara aus dem Wohnzimmer kommt.

>>Guten Morgen, Marie. << sagt sie. Ich kann sehen, wie unangenehm ihr meine Anwesenheit ist, obwohl sie sich bemüht, fröhlich zu klingen.

>>Morgen. << nuschele ich zwischen zwei Schlucken Kaffee.

>>Hast du heute Nachmittag schon was vor?<< will sie wissen.

Ich schüttele den Kopf.

>>Meinst du, wir könnten vielleicht mal Reden. Ich mein nur, wenn du magst, aber wir sollten die Sache mit dem Internat mal besprechen.<<

>>Was gibt es denn da noch zu besprechen? <<will ich wissen. >>Ich hab doch eh keine Wahl oder?<<sage ich grob.

>>Marie. Bitte. Mir fällt es auch nicht leicht! Aber ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.<< sagt sie leise und ich sehe eine Träne in ihrem Augenwinkel schimmern.

>>Also schön! Reden wir halt! << sage ich ärgerlich. >> Aber dir sollte klar sein, dass ich da nicht hin will!<<

>>Ich weiß, Marie. << seufzt Mara.

>>Nenn mich nicht so! Verdammt noch mal! Ich hasse den Namen.<< sage ich ziemlich laut, dann stelle ich die Tasse polternd auf die Arbeitsfläche und verlasse Fluchtartig das Haus.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt