Eine Lange Woche

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>>Ich hab gerade etwas so schönes geträumt. << sage ich schläfrig. >>Warum müssen Träume eigentlich immer an den schönsten Stellen aufhören?<< enttäuscht quäle ich mich aus dem Bett.

>>Worum ging es denn?<< fragt Alex neugierig. >>Bestimmt um einen Mann, oder?<< rät sie munter drauf los.

Verlegen schaue ich zu Boden und wühle in den Tiefen meines Schrankes nach Klamotten.

>>Ich wußte es!<< quietscht Alex los, als sie meine verräterische Reaktion bemerkt.

>>Kenn ich ihn? Komm schon Mia erzähl!<< fordert sie mich auf. Sie setzt sich auf mein Bett und starrt mich gespannt an. Als ich nicht regiere, hopst sie aufgeregt auf und ab.

>>Mia!<< nörgelt sie, >>Jetzt spann mich doch nicht so auf die Folter. Los! Los! Looosss! Erzähl!<<

Lachend verdrehe ich die Augen.

>>Ist ja schon gut! << gebe ich nach, >>Aber kein Wort zu Niemandem! Verstanden! <<

>>Ehrenwort!<< verspricht sie mir und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als ihr meinen Traum zu erzählen. Ich verschweige ihr allerdings, dass es sich bei dem Mann aus meinem Traum um Felix Bruder handelt, denn das geht sie gar nichts an.

>>Es war ein kurzer Traum. << gestehe ich, als ich geendet habe >>Aber dafür hat er sich unheimlich echt angefühlt. <<

Was wohl daran liegt, das er der Realität sehr nah kam, bis auf die kleine Schummelei meines Unterbewusstseins, die meine Fantasie zu mehr verleitet hat, als tatsächlich passiert ist.

>>Wie aufregend!<< schwärmt Alex, >>So was will ich auch! Aber in echt und nicht als Traum! So einen richtigen Traumprinzen, auf einem weißen Pferd, der mit mir in den Sonnenuntergang reitet... Ahhh. << seufzt sie genießerisch und lässt sich dabei rückwärts auf mein Bett fallen. Ich lege mich neben sie und verschränke die Arme hinter dem Kopf.

>>Ja, das wär toll oder?<< sage ich verträumt. Aber ich bin ziemlich hin und hergerissen. Denn weder Mike noch Ian scheinen dieser Traumprinz zu sein.

Mike hat mich verarscht und bei Ian weiß ich nicht mal, ob er mich wirklich leiden kann. Zu viel ist schon Zwischen uns Passiert.

Mal ist er unheimlich lieb und zärtlich, dann ist er wieder so extrem kalt und unnahbar. Ich weiß einfach nicht, was ich von ihm halten soll.

Eine Zeit lang liegen wir still vor uns hin träumend auf meinem Bett, doch plötzlich fällt mir wieder ein, das wir ja zum Frühstück wollten. Ich springe auf und schaue auf meine Uhr.

>>Mist!<< rufe ich aus. >>Das duschen kann ich vergessen, dass schaff ich nie im Leben!<<

>>Wieso? Wie spät ist es denn? << fragt Alex und setzt sich ebenfalls auf.

>>Viertel vor Acht! Selbst fürs Frühstück bleibt kaum noch zeit.<< Hektisch ziehe ich eine Lange Jeans und enganliegendes T-Shirt an, dann schlüpfe ich in meine Sneaker und werfe einen schnellen Blick in den Spiegel. Schnell noch mal mit der Bürste durch die Haare, dann renne ich gemeinsam mit Alex in den Speisesaal. Zum richtigen Frühstücken bleibt allerdings keine Zeit. Ich nehme mir nur ein Brötchen und lege eine Scheibe Käse hinein, dann trinke ich ein Glas Saft. Alex schnappt sich auch noch schnell zwei Äpfel, von denen sie mir einen Zuwirft.

>>Wir sehen uns später! << sagt sie und verschwindet zu ihrem Kurs.

Ich hetze den Gang zurück, den wir gekommen sind, da es noch immer Regnet, gehe ich mal davon aus, das der Unterricht heute drinnen stattfindet.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt