Partytime

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Jetzt ist Samstag und ich habe mich mit Mike für halb neun verabredet. Dann holt er mich ab.

Ich schaue auf meine Uhr, es ist schon acht! Und ich bin noch gar nicht fertig!

Ich bin geduscht, geföhnt und gestylt aber was soll ich nur anziehen?

Unschlüssig stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Ich ziehe alle möglichen Dinge heraus. Hosen, Blusen, Shirts, Tops, doch nichts entspricht dem, was ich mir vorgestellt habe. Ich krame noch weiter hinten und dann sehe ich es, das Kleid, welches Mike mir vor eineinhalb Jahren auf der Parkbank geschenkt hat. Das schwarze. Das, welches mir damals viel zu kurz vorkam und welches ich bisher nicht Einmal angezogen habe.

Ich probiere es noch einmal und es ist noch genauso schön wie Damals. Aber auch genauso kurz.

Nur irgendwie stört mich das heute nicht. Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte meine langen, dünnen Beine, wie sie unter dem Saum des Kleides verschwinden. Der Zarte Stoff schmiegt sich um meine Kurven. Ja, inzwischen habe ich tatsächlich welche. Meine Hüften haben sich gerundet und ich habe tatsächlich eine Taille bekommen und auch meine Brüste sind inzwischen aus dem Nimmernie aufgetaucht.

Am Hals ist das Kleid etwas weiter ausgeschnitten und auch der Rücken ist frei. Zumindest halb.

Sinnierend betrachtete ich mich im Spiegel. Ob ich wohl irgendwo noch eine Nylontrumpfhose finde.

Ich brauche eine Weile, aber dann finde ich tatsächlich eine dieser dünnen Hosen, die irgendwie immer zu klein aussehen, es dann aber doch nicht sind. Vorsichtig stecke ich einen Fuß hinein, dann den anderen. Ich streiche die Strumpfhose meine Beine hinauf, bis ganz nach oben. Ich schiebe das Kleid über die Hüfte nach oben, um auch meinen Hintern in das Nylonteil zu bekommen, dann bin ich drin. Kleid wieder Runter. So.

Sitz wie angegossen. Jetzt noch die schwarzen High Heels und das Outfit ist perfekt. Irgendwo habe ich auch noch eine schlichte silberne Kette und eine kleine schwarze Handtasche mit silberner Handschlaufe.

In meine Handtasche strecke ich mein Handy, meine letzten zehn Euro und einen Lippenstift.

Jetzt bin ich so weit. Ein letzter Blick in den Spiegel.

Bin ich hübsch? Nein, aber daran kann ich auch nichts ändern, ich habe mein Bestes getan. Ich stecke meinem Spiegelbild die Zunge heraus, dann verlasse ich mein Zimmer.

Als ich meine Zimmertür schließe höre ich hinter mir ein erstauntes >>Oh.<< ich drehe mich um und stehe Mara gegenüber, die große Augen macht.

>>So willst du in die Disco gehen?<< fragt sie unsicher.

>>Ja, wieso? Was hast du denn jetzt schon wieder auszusetzen?<< will ich gereizt wissen. Ich werde mir von ihr nicht vorschreiben lassen, wie ich rumlaufe.

>>Nichts, du siehst nur so...>> sie bricht ab.

>>Was ?<< frage ich ungeduldig und denke "Nun red doch endlich, ich hab nicht ewig Zeit hier rumzustehen."

>>So, Wow aus!<< beendet sie ihren Satz leise.

>>Ach so?<< ich bin erstaunt, das aus ihrem Mund zu hören.

>>Ja, so erwachsen. Aber meinst du nicht, das das vielleicht ein bisschen kalt werden könnte.

Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. >>Ich hatte keine passende Jacke. << gebe ich zu.

>>Warte kurz, vielleicht habe ich da was. << Mara verschwindet kurzerhand in ihrem Schlafzimmer.

Einige Minuten vergehen. Ich stehe im Flur und warte, dann höre ich ein Hupen vor der Tür. Was? Kann das schon Mike sein? Ich schaue auf mein Handy. "Verdammt!" Es ist tatsächlich schon zwanzig Uhr vierzig. Ob Mike gerade erst gekommen ist, oder ob er schon seit zehn Minuten wartet.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt