Ian und Page

1.7K 107 2
                                    

Die Tage bis zum Wochenende verfliegen wie im nu und schon ist Freitag. Herr Müller ist gegangen und meine Sachen sind gepackt. Das Bild für Page habe ich in Packpapier gewickelt, weil ich nichts anderes hatte und jetzt stehe ich reisefertig in der Lobby und warte auf Felix und Ian. Einen Rucksack mit Wechselklamotten vor mir auf dem Boden. 

Verträumt denke ich über die vergangenen Tage nach.

Ian hat mich nach dem Essen am Mittwoch in mein Zimmer gebracht und hat mir eine gute Nacht gewünscht. Dann ist er gegangen, doch schon am nächsten Morgen, hat er mich zum Frühstück abgeholt. Auch beim Mittagessen war er da und am Nachmittag, als ich meine Klavierübungen beendete. Aber er hat mich nicht noch mal gebeten ihm was vorzuspielen.

Plötzlich werde ich unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als sich zwei Muskulöse Arme von hinten um mich schließen. Erschreckt zucke ich zusammen, doch als ich mich umdrehe und in Ians grüne Augen schaue, atme ich erleichtert auf.

>>Musst du mich so erschrecken!<< schimpfe ich lachend.

>>Hey, ich kann doch nichts dafür, wenn du hier im stehen schläfst. << verteidigt er sich und gibt mir einen Kuss. >>Wollen wir los?<< fragt er mich.

>>Ja, aber was ist denn mit Felix? << verwundert schaue ich ihn an.

>>Der ist schon los.<< erklärt er gleichgültig.

>>Dann kommt Marvin extra nochmal zurück? Wegen uns? << ich mache große Augen. >>Der Arme, so viel Fahrerei!<<

>>Nein, Engelchen!<< Ian schüttelt lächelnd den Kopf. >>Du fährst mit mir.<<

>>Oh!<< erstaunt reiße ich die Augen auf und lächle bei dem Gedanken an sein Motorrad und das Alex und ich uns erst letzte Woche gewünscht haben, bei ihm mitzufahren. Doch als mein Blick auf das Bild für Page fällt, bin ich ein klein wenig ernüchtert. Wie soll ich das denn auf einem Motorrad transportieren.

Ian scheint damit jedoch kein Problem zu haben, denn er hebt es vom Boden auf und nimmt meine Hand. >>Warte. Lass uns das Bild ein andermal mit nehmen.<< schlage ich vor.

>>Warum denn das?<< fragt Ian erstaunt.

>>Ich möchte nicht, dass es auf der Fahrt kaputt geht.<<

>>Versteh ich nicht, wieso sollte es denn kaputt gehen?<<

>>Na, weil ein Motorrad nicht gerade geeignet ist um ein Bild zu transportieren. << erkläre ich das offensichtliche.

Ian lacht erheitert auf, zieht mich aber weiter Richtung Eingangstür.

>>Komm, das geht schon. <<

Unsicher, wie er das machen will, folge ich ihm durch die Tür, die Treppe nach unten, bis zu der Garage, in der er schon letzte Woche seine Maschine untergestellt hatte. Doch als er das Tor öffnet steht nicht das sportliche Motorrad vor mir, sondern ein schicker, dunkelblauer Sportwagen.

Ian zieht einen Schlüssel aus der Tasche und drückt auf einen Knopf. Die Blinker erwachen zum leben und das Auto piept zwei Mal kurz auf, bevor es wieder verstummt.

Verdutzt starre ich das Auto an.

>>Ist das deins?<<

>>Ja.<< sagt er schlicht. Öffnet die Beifahrertür und verstaut das Bild vorsichtig hinter dem Sitz. Dann nimmt er mir meinen Rucksack ab und bedeutet mir einzusteigen.

Ein leises >>Wow!<< entfährt mir und ich schaue ihn ehrfürchtig an, doch dann steige ich in den kleinen Flitzer.

Ian schließt meine Tür, dann geht er um den Wagen herum und steigt ebenfalls ein.

✔All I want is... YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt